5 Fragen an ... die Halterin eines ängstlichen Hundes

Stell dich und deinen Hund kurz vor.
Mein Name ist Karen, ich bin 59 Jahre alt und hatte Hunde, seit ich 23 bin. Peppino kam vor gut 3 Jahren im Alter von 5 Monaten zu mir. Er kommt ursprünglich aus Korfu, ich hab ihn in Deutschland bei einer Pflegestelle abgeholt. Er war von Anfang an ein sehr sensibler und vorsichtiger Hund. Ich war lange Zeit sein totaler Mittelpunkt; gegenüber meinem Lebensgefährten blieb er lange sehr skeptisch, und noch heute geht er nur ungern mit ihm alleine aus dem Haus.
Im Haus fühlt Peppino sich wohl, zieht sich auch mal alleine zurück. Draußen ist er immer „auf der Hut“. Sein Radar ist ständig aktiviert, so dass Training etwas schwierig ist, weil jedes Geräusch ihn herausreißt.
Welche Situationen sind für deinen Hund schwierig?
- Wenn er sich erschrocken hat - was leicht geschieht - und dann nicht gleich flüchten kann, z. B. weil er an der Leine ist
- Wege, die er nicht kennt, besonders bei Wind, Dunkelheit, Regen, Geräuschen, …
- andere Hunde, wenn man nicht ausweichen kann oder gar einer auf ihn zustürmt
Wie gehst du im Alltag mit den Ängsten deines Hundes um?
Ich versuche, ruhig zu bleiben und das auch auszustrahlen. Je nach Anlass zeige ich ihm (durch Hinschauen z. B.), dass ich verstanden habe, wovor er sich ängstigt, und versuche, dies „zu bagatellisieren“ (dem lauten Motorrad zuwinken, dem Mann mit Hut freundlich “Hallo” sagen usw.).
Wenn er sich außer Haus erst richtig erschrocken hat und nur noch Richtung Auto zieht, lasse ich das zu und gehe schnellstmöglich mit ihm dorthin. Erschrickt er sich zu Hause, ignoriere ich das auch schon mal – natürlich je nach Anlass und Ausmaß.
Kommt uns ein anderer Hund entgegen, laufe ich einen Bogen oder lasse Peppino am Wegrand absitzen. Beim Absitzen deeskaliert er oft durch Wegschauen. Müssen wir situationsbedingt direkt vorbeigehen, knurrt er den anderen Hund auch mal leise an.
Beschreibe deinen Hund abseits seines Angst-Themas in drei Worten:
lustig, anhänglich, neugierig
Welche Wünsche hast du für eine angstfreie Hundewelt?
Vor allem keine Silvesterböller mehr!
Außerdem mehr reflektierte HundehalterInnen, die ihre Hunde nicht auf meinen zustürmen lassen oder mit ihrem kläffenden Hund bei mir stehen bleiben, um mir zu erklären, dass ihrer das ja gar nicht so meint.
Dein Hund fürchtet sich auch vor Geräuschen, Menschen, Artgenossen, der Welt …? Du bist damit nicht allein. Ich helfe dir und deinem Hund gerne. Melde dich bei mir!