Ein Keks für alle Fälle...
Kennst du das? Dein Hund zieht an der Leine. Und zu allem Übel pöbelt er auch noch andere Hunde an. Oder aber er mag den Nachbarn so gerne und springt ihn aus vollem Galopp um. Kaum sieht er einen Hasen ist er weg. Dann das ständige Bellen, wenn er andere Hunde oder Autos sieht.
Zu Hause tut dein Vierbeiner für sein Lieblings Leckerchen fast alles. Um nun sein Verhaltensproblem zu verändern, hältst du ihm sein Leckerchen vor die Nase.
Aber er reagiert überhaupt nicht, wieso nicht, was ist anders?
Sehr oft im Training wird mir diese Frage gestellt, beziehungsweise erlebe ich, dass Menschen das Lieblings Leckerchen als Allheilmittel sehen und es leider immer wieder falsch einsetzen.
Das Leckerchen, dient als einer der vielen möglichen Verstärker im Training und kann dem Hund helfen, zu verstehen, was er gerade richtig gemacht hat.
Ich schaffe eine Situation, in der der Hund das Verhalten, das ich gerne hätte zeigen kann und in diesem Moment bestätige ich sein Verhalten mit seinem Lieblings Keks.
Wir nennen es, ein Verhalten wird aufgebaut und positiv verstärkt, damit es immer öfters gezeigt wird.
Nach und nach werden immer schwierigere Situationen geschaffen, so dass der Hund sein Verhalten auch unter größerer Ablenkung oder in für ihn herausfordernden Situationen zeigen kann.
Nun nehmen wir mal eines unserer Beispiele. Dein Hund sieht einen Hasen, er freut sich gerade auf ein lustiges Hetzspiel. Für ihn bedeutet dies, ein positiver Hormoncocktail wird ausgeschüttet, während er lustig über die Wiese rennt.
Beim Anblick des Hasen, streckt nun Frauchen oder Herrchen schnell den Lieblingskeks vor die Nase des Hundes.
Wir vergleichen:
Ihr freut euch gerade auf eine tolle Tanzparty bei euren Freunden. Ihr möchtet euch gerade auf den Weg machen, da kommt Mutti ums Eck und ruft: “Hier nimm ein Stück von deinem Lieblingskuchen und bleibe doch lieber zu Hause.”
Was denkt ihr wird passieren ?
Eine positive Verstärkung sollte auch immer eine positive Verstärkung sein. Nicht in jeder Situation ist das Leckerchen die richtige Lösung.
Eine Streicheleinheit ist nicht unbedingt die richtige Belohnung, wenn ein Hund nicht zum lustigen Nachbarn springen soll, der ihn doch immer so herzlich begrüßt und den er seit Baby kennt.
Der Hundekumpel deines Vierbeiners kommt um die Ecke und die Freude und Aufregung eures Hundes steigt. Du hättest nun aber gerne ein ruhiges Vorbeigehen. Das sollte erst einmal kleinschrittig geübt sein, damit ich dann das richtige Verhalten belohnen kann.
Hast du das von klein auf geübt? Dass dein Hund weiß, dass nicht jeder Begegnung mit Hund ein Spiel folgt?
Hast du geübt in aufregenden Situationen, auch wieder runter zu fahren und wieder konzentriert zu sein?
Dann kann in dieser Situation auch ein Lieblings Leckerchen oder ein lustiges Spiel als Verstärker/Belohnung funktionieren.
Ein Hund, der gerade alle wichtigen Nachrichten liest, die ihm andere Vierbeiner hinterlassen haben, nimmt gerade keine Leckerchen Belohnung, da es gerade nicht passt.
Es dient hier gerade nicht als Verstärker oder Belohnung, es soll den Hund von etwas abhalten, dazu gehört ein guter Aufbau des richtigen Verhaltens und die richtige Art zu Verstärken.
Erst dann und auch nur dann, kann eventuell auch über einen Abbruch nachgedacht werden.
In unseren Kursen wird der richtige Aufbau von Verhalten erklärt und geübt, immer passend zu Hund und Situation.
Wir freuen uns auf euch…