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Martin Rütter auf den Spuren des internationalen Welpenhandels

 

Im vergangenen Jahr wurden 1.765 sichergestellte Tiere registriert, 2020 waren es noch 714 Tiere – ein Anstieg von 147 Prozent.* Und das sind nur die offiziell aufgedeckten Fälle. In der Reportage „Das gnadenlose Geschäft mit den Welpen“ beschäftigt sich Martin Rütter mit dem Welpenhandel – in seiner illegalen Form nach Drogen- und Waffenhandel eines der lukrativsten Geschäfte in Deutschland. Der Tierpsychologe will wissen, was der illegale Verkauf, der Transport und das Züchten von Hunden so lukrativ für Händler:innen macht. Wo kommen die Welpen her? Wo sitzen die Dratzieher:innen? Wer kauft die oft kranken Tiere? Woran erkennt man illegalen oder unseriösen Welpenhandel? Wie kann man ihn stoppen und ist das überhaupt möglich?

Mit der Unterstützung von zwei Tierschützerinnen und einer Tierärztin möchte Martin Rütter den Zuschauer:innen bewusst machen, wie groß das Geschäft mit den ganz Kleinen tatsächlich ist: „Meine Reise beginnt in Frankfurt. Dort werde ich erfahren, wie der Welpenhandel auf der Straße abläuft. Dafür treffe ich mich mit zwei Frauen, die Expertinnen im Aufspüren von unseriösen Welpenhändlern sind: VIER-PFOTEN-Tierschützerin Birgitt Thiesmann und Tierärztin Kirsten Tönnies.“ Um herauszufinden, ob ein Welpe illegal online angeboten wird, schreibt Birgitt Thiesmann zunächst Händler:innen im Internet an, die unseriös wirken. Anschließend wird ein Treffen vereinbart. In diesem Fall besteht der Verdacht, dass der Welpe aus Polen stammt, nicht ausreichend geimpft und zu jung ist, um schon in Deutschland sein zu dürfen. Martin Rütter: „In anderen Fällen, wenn ein Welpe aus dem Nicht-EU-Ausland kommt, muss er oft sogar sieben Monate alt sein, bevor er nach Deutschland darf. Auch die Tierheime haben durch den Welpenhandel, vor allem durch den illegalen Welpenhandel, gut zu tun. Ich bin weitergereist nach Bayern, denn hier sind Welpen angekommen, die alles andere als alt genug waren.“

Doch nicht nur der Internethandel boomt zum Leidwesen der Tiere, in Deutschland werden auch in großen Zoohandlungen verschiedenste Hunderassen verkauft. Wie viele Hunde kommen hier rein, wie viele werden wieder verkauft, wie hoch ist der Erlös und wie seriös oder legal kann dieses Geschäft mit den kleinen Lebewesen sein? Das möchte Martin Rütter herausfinden, denn der Verkauf von Welpen „wie im Supermarkt“ hat mit seriöser Hundezucht aus seiner Sicht nichts zu tun.

Im Zuge seiner Reportage reist der Tierpsychologe auch nach Ungarn, von wo aus die Welpen teilweise nach Deutschland verkauft werden. „Die Station, die wir ansteuern, ist noch nicht einmal über eine Straße zu erreichen, wir müssen querfeldein fahren. Wie soll hier mitten im Nirgendwo jemand aufmerksam werden, wenn hier Welpen produziert oder gehandelt werden? Diese Junghunde hier werden wohl im Alter von knapp fünf Monaten gewesen sein. Keine Wärme, keine Nähe, keine Betreuung. Ob die wirklich noch verkauft werden? Oder droht ihnen ein Leben als Zeugungs- oder Gebärmaschine? Ein krankes Geschäft ist das hier. Was ich gesehen habe, muss ich erst einmal verarbeiten“, so Martin Rütter über seine Eindrücke vor Ort.

Doch der Hundeprofi möchte natürlich auch aufklären, wie es richtig geht: Papiere, Impfungen, Aufzucht und der gute Umgang mit dem Muttertier – dies sind nur einige Indizien, die eine:n seriöse:n und vertrauenswürdige:n Züchter:in auszeichnen. „Wenn man sich einen Welpen anschafft, ist man auch selbst in der Verantwortung, vernünftig zu recherchieren.“ Dafür besucht Martin Rütter die seriösen Züchter:innen Harald und Michaela aus Stolberg. Sie züchten seit über zehn Jahren Labradore. Welpen wachsen hier acht Wochen lang auf, zwei Hundetrainer führen einen Welpentest durch und natürlich kommt auch die Tierärztin für Untersuchungen vorbei: Die Welpen bekommen ihren Chip und die wichtigsten Impfungen. Außerdem werden die Welpen in den acht Wochen von Harald und Michaela bestens aufs Leben vorbereitet: Sie fahren vorab Auto mit den Welpen oder trainieren Gassi gehen, sodass die Welpen im Alltag erst mal nichts mehr schocken kann.

Dies und mehr zeigt VOX am 5. April in der Dokumentation „Martin Rütter - Das gnadenlose Geschäft mit den Welpen“ um 20:15 Uhr.

⇒ Sendung verpasst? Ab jetzt auf RTL+ abrufbar.

*Quelle: VIER PFOTEN, globale Stiftung für Tierschutz