Islandhund
Im 9. Jahrhundert kam er mit den Wikingern in das Land der Vulkane und Gletscher. Ursprünglich war der „nordische Hüte-Spitz“ ein Jagdhund, der mangels Wild auf der Insel im Lauf der Jahrhunderte zum Treib- und Hütehund mit vielen weiteren Aufgaben umfunktioniert wurde. Die Isländer setzten ihn zum Hüten und Treiben der Pferde und Schafe ein, zum Vertreiben der Raben und Möwen von den Lämmern und den aufgehängten Trockenfischen sowie als Wächter auf dem Hof. Dort sollte er Fremde lautstark melden, aber niemals angreifen. Für die Kinder war er wegen der dünnen Besiedlung außerdem oft der einzige Spielkamerad.
Lange drohte der Islandhund auszusterben. Durch den Import von Islandhunden zunächst in andere nordeuropäische Länder und später auch nach Deutschland, in die Schweiz und die USA gibt es heute wieder eine gesicherte Population. Trotzdem ist der Genpool weiterhin sehr klein. Die Züchter müssen daher umsichtig planen und unbedingt auf genetische Vielfalt achten.
Der Islandhund ist mittelgroß (42 bis 46 cm), von rechteckigem Format, mit Stehohren und geringelter Rute. Es gibt eine kurzhaarige und eine langhaarige Variante mit jeweils dichter, weicher Unterwolle. Beide haben extrem wetterfestes Fell. Laut dem zuletzt 1972 festgelegten Standard sind viele unterschiedliche Farben erlaubt, wobei eine vorherrschend sein sollte. Häufige Farben sind cremefarben bis rötlich braun, schokoladenbraun, grau, schwarz - immer mit weißen, oft unregelmäßigen Abzeichen.
Als robuster und menschenbezogener Hund ist der Islandhund sowohl für aktive Familien mit größeren Kindern als auch für Hundeanfänger gut geeignet. Allerdings ist er sehr arbeitsfreudig, daher sollte er unbedingt geistig und körperlich ausgelastet werden. Denn bei zu viel Langeweile sucht sich der Islandhund eine Beschäftigung und zeigt unter Umständen unkontrolliertes Jagd- und Hüteverhalten oder andere Verhaltensauffälligkeiten. Wer aktive Beschäftigungsformen wie Agility, Treibball oder Obedience mit seinem Hund ausüben möchte, findet im Islandhund aber den perfekten Begleiter. Klar sein muss man sich bei der Entscheidung für den Islandhund über die „Bellfreudigkeit“, die von Anfang an nicht bewusst oder unbewusst verstärkt werden sollte.