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Last-Minute Tipps für ein entspanntes Silvester!

Das wichtigste vorab: auch wenn dein Hund (noch) keine Angst vor Böllern und Knallern hat - nimm die Tage um Silvester (ja auch vorher und nachher) trotzdem ernst und vermeide es deinen Hund Knallgeräuschen auszuliefern, denn es beginnt immer mit dem einen ersten Knall! 

Außerdem statte dich in der Zeit um den Jahreswechsel mit etwas super leckerem wie etwa die Leberwursttube oder Käse aus, damit du bei Knallgeräuschen jederzeit gegenkonditionieren kannst: PENG und das besonderes tolle Leckerli wird gezückt und gefüttert. Im Idealfall verknüpft dein Hund, vor allem eben, wenn die Angst noch nicht ausgeprägt ist, die Knallerei sogar positiv. Wenn dein Hund schon unter Silvesterangst leidet, ist es jetzt leider viel zu spät, um mit nachhaltigem Training zu beginnen. Ein Training bezüglich "Angst vor Knallgeräuschen" beginnt am besten am 01. Januar des neuen Jahres. 

Die Krux mit Angst generell ist, dass die Lärmquelle nicht zugeordnet werden kann und manche Hunde dann kein Verhaltensprogramm mehr haben, um mit dieser Unsicherheit umzugehen und den Reiz richtig zuzuordnen. Dann kommt der nächste Knall. Es verhält sich ein bisschen wie mit Flugangst: man erschrickt bei einer Turbulenz, das Gehirn möchte sich erholen und schon ruckt und poltert es wieder... Und irgendwann bleibt nur noch die Angst vor der Angst. 

Hier daher eine Last-Minute Tipps gegen die Silversterangst deines Hundes: 

Kauen und Lecken

Eine Rinderkopfhautplatte, ein prall gefüllter Kong, eine dick bestrichene Leckmatte - am besten nutzt man dafür gleich Frühstück oder Abendessen - lenkt nicht nur ab, Lecken und Kauen wirkt auf den Hund auch beruhigend - ähnlich wie das Schnullernuckeln eines Babys. Tipp: Im gefrorenen Zustand ist der Hund umso länger mit dem "Leckobjekt" beschäftigt. Vielleicht mischt man diesem Leckereien noch etwas unter das Hanf beinhaltet - CBD wirkt bekanntermaßen positiv auf das Nervenkostüm. 

Vorhänge/Rolläden zu und Musik an

Vorhänge und Jalousien am besten schon wenn es dunkel wird schließen – auch Lichtreflexe können generalisiert und mit dem Knallen verknüpft werden. Entspannende Musik in höchstmöglicher, aber noch angenehmer Lautstärke aufdrehen – sie dämpft Knallgeräusche gut ab. Laut Studie sollen Hunde sich bei abwechselnder Musik und Richtungen wie Raggae, Softrock und Klassik am wohlsten fühlen (Bowman 2015).

Wer frühzeitig anfängt zu üben oder einen besonders toleranten Hund hat, kann auch spezielle Ohrenschützer nutzen oder die Hundeohren sogar mit ein bisschen Watter ausstopfen, um die Geräusche für ihn etwas zu dämmen.

Rückzugsort bieten

Wenn Hunde sich an Silvester verkriechen ist das absolut in Ordnung - auch wenn der Bereich sonst nicht erlaubt ist. Rechtzeitig trainiert kann eine Transportbox eine gut geeignete Höhle für den Hund sein, nicht nur an Silvester. Diese kann man auch mit Decken abhängen und damit die Geräusche von Außen dämpfen. Krabbelt dein Hund plötzlich zu dir aufs Sofa oder ins Bett, lass es (in diesem Fall) bitte auch zu und verstehe es als großen Beweis eurer guten Bindung. 

Sei für deinen Hund da - Nähe zulassen

Die Theorie, dass Hunde in Angstsituationen ignoriert und nicht gestreichelt werden dürfen, um die Angst nicht zu verstärken, gilt längst als überholt. Durch ein sanftes Massieren und zusätzliches Ausstrahlen von Ruhe und Gelassenheit, kannst du deinem Hund sehr wohl helfen zur Ruhe zu finden. Beim Kraulen und Streicheln wird das „Bindungshormon“ Oxytocin ausgeschüttet, das ein Gegenspieler vom Stresshormon Kortisol ist.

Sei ein starker Partner für deinen Hund - Bodyguard 

Sei ein starker Partner für deinen Hund – und zwar nicht nur, in den Tagen um Silvester. Man hat locker über 300 Tage im Jahr Zeit seinem Hund zu beweisen der Fels in der Brandung für ihn zu sein! Das bedeutet eben auch, dass wichtige Aspekte der Beziehung, wie etwa Konsequenz, Genauigkeit, Klarheit und das Setzen von Grenzen im alltäglichen Zusammenleben, Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes in Angstsituationen haben. Wenn ein Hund seinen Menschen immer wieder „weichklopfen“ kann und dieser sich quasi wie eine Marionette seinen Wünschen beugt (Achtung, das beginnt bereits beim Einfordern von Aufmerksamkeit, Futter, Streicheleinheiten oder dem Spaziergang), wird er sich in den „ernsten“ Situationen des Lebens auch nicht auf ihn verlassen…denn wer sucht schon Schutz bei einem Fähnchen im Wind?

Medikamente - in der Regel keine Lösung

Medikamentöse Behandlung sollte wirklich nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Hund richtig panisch ist am liebsten „durchs Fenster im dritten Stock springen würde“, so Tierarzt Ralph Rückert, der in seinem beliebten Blog jährlich genau über den neuesten Stand der Medizin zum Thema Silvester aufklärt und so einige fachkundige Empfehlungen parat hat.

Pheromone, Bachblüten und Co.? 

Hunden, die zwar auch ängstlich sind, aber ihre Angst noch irgendwie kontrollieren können, KANN oft mit etwas harmloseren Mitteln geholfen werden. Pheromone sind chemische Botenstoffe in Form von Duftstoffen, die in der Zitzenregion der Mutterhündin produziert werden und beruhigend auf Welpen wirken sollen. Das sog. „Dog Appeasing Pheromone“ (DAP) wird aber auch synthetisch hergestellt und in Form von Steckern, Halsbändern und Sprays verkauft und damit zumindest der Versuch einer Verbesserung angeboten. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. die Aminosäure L-Tryptophan, die als Vorläufer und Türöffner des Stimmungsmachers Serotonin gilt oder spezielle Eiweißpräparate wie „Zylkene“-Tabletten werden in diesem Zusammenhang oft genannt und können bei frühzeitiger Gabe Hilfe leisten.

Wegfahren - hilft immer! 

Wer auf Nummer sicher gehen will, fährt über Silvester ein paar Tage in ländliche Gebiete, wo wenig bis gar nicht geböllert wird bzw. das Knallern auch verboten ist. Auch auf und um Flughäfen herrscht absolutes Knallverbot, weswegen Flughafenhotels eine Notlösung sein können. Üblicherweise trifft man dort über Silvester sogar sehr viele Hunde und ihre Menschen. Was auch immer sicher funktioniert ist, sich vor Mitternacht mit dem Hund ins Auto zu begeben und ein paar Stunden bei guter Musik herumzufahren. Auch längere Keller-Silvester-Partys sind für viele Hunde eine Hilfe.

Sicherheit ist oberstes Gebot! (auch vor und nach Silvester) 

GANZ WICHTIG: Hunde sollten an und um Silvester vorsichtshalber immer an der (Schlepp-)Leine geführt werden! Bei Tierschutzhunden sollte auch auf eine Sicherheitsgeschirr und Doppelsicherung zurück gegriffen werden.

Selbst wenn dein Hund noch keine Angst hat, ein unvorhersehbarer Knall kann leider immer der Beginn sein, auch wenn dieser gar nicht so laut wahrgenommen wird! Rund um Silvester sind Hunde-Suchhilfe-Seiten auf Facebook im Dauereinsatz, ein GPS-Tracker z. B. von Tractive kann gerade dann eine zusätzliche Sicherheit sein.

Wer müde ist, kommt gut zur Ruhe und verschläft im besten Fall Silvester!

Am Silvestertag sollte dein Hund nochmal ordentlich ausgepowert werden. Dafür am besten tagsüber raus aus der Stadt, um Geräuschen und Geruch von Knallkörpern bestmöglich zu entkommen. Wenn dein Vierbeiner danach geistig und körperlich gut ausgepowert ist, wird er froh sein, zuhause seine Ruhe zu haben und sich eher weniger mit seiner Angst beschäftigen. Wichtig: Sicherheitshalber sollte jeder Spaziergang nun an der Leine / Schleppleine stattfinden. 

Wenn du hier noch Unterstützung brauchst - es sind noch 2 Plätze in unserem Silvesterwalk frei, hier kannst du dich anmelden