Sozialisierung...
Von Hunden wird erwartet, dass sie sich in jeder erdenklichen Situation ruhig verhalten, unaufgeregt reagieren und entspannt mit allem umgehen können. Dies wird in der Gesellschaft einfach vorausgesetzt, aber was muss dafür passieren?
Hunde durchlaufen ab der Geburt verschiedene Phasen in ihrer Entwicklung. Nach der vegetativen Phase und der Übergangsphase beginnt ab ca. Ende der 3. Lebenswoche die „sensible Sozialisierungsphase“.
Ab diesem Zeitpunkt werden die Welpen immer aktiver. Sie sammeln viele neue Eindrücke und müssen sich mit verschiedenen Reizen auseinandersetzen. Hier geht es dann aber nicht nur darum, externe Eindrücke kennenzulernen. Auch soziale Verhaltensweisen untereinander, also „hündisches Sozialverhalten“, haben dabei eine große Bedeutung.
Zudem entwickelt sich in dieser Zeit das Adrenalinsystem. Der Welpe reagiert daher auf Reize vermehrt mit Nervosität und Schreckreaktionen. Aus diesem Grund benötigt er sie in dieser Zeit auf jeden Fall in dosierter Form, so dass er das Gefühl hat, Aufgaben schaffen zu können. Jeder Welpe hat dabei ein individuelles Tempo, in welchem er Reize erkundet.
Mit der ca. 8. Lebenswoche geht die sensible Sozialisierungsphase in die Sozialisierungsphase über, hierauf folgt dann der Beginn der Junghundezeit und die Pubertät.
In diesen Phasen der Entwicklung ist es überaus wichtig, viele positive Erfahrungen zu machen. Denn wenn ein Hund in dieser Phase viele positive Dinge kennengelernt hat, kann er darauf zurückgreifen, wenn ein neuer, aber ähnlicher Reiz auftritt. Er kann diesen dann anhand der gemachten Erfahrungen besser einordnen.
Deshalb ist das Fehlen von Reizen in dieser Phase sehr problematisch und schwer wieder aufzuholen. Wir denken hier besonders an die vielen Welpen von Vemehrern, aus dem Tierschutz oder Welpen, die in einer Scheune „aufgewachsen“ sind.
Ohne zuvor gesammelte positive Erfahrungen kann ein Hund in dieser Lebensphase bei negativen Erlebnissen nicht auf die erlebten positiven Erfahrungen zurückgreifen. Das bedeutet, die negativen Erfahrungen werden ebenso fest abgespeichert, wie die Positiven.
Das beeinflusst dann nicht nur die Persönlichkeit eines Hundes, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die verinnerlichten negativen Einflüsse kaum mehr gelöscht werden können. Hieraus kann sich dann eine Angst entwickeln. Diese generalisiert sich dann unter Umständen, wenn eine weitere schlechte Erfahrung dazukommt, d. h. ähnliche Reize könnten nun die gleiche Reaktion bzw. Angst auslösen.
Sozialisierung und das Sammeln von Erfahrungen, und darüber hinaus die Generalisierung, sind natürlich nicht nur negativ. Im alltäglichen Training nutzen wir die Generalisierung auch im positiven Sinne.
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