KNOW-WAU - Das beliebte Stöckchenspiel
Hast Du gewusst, dass Hunde niemals mit Stöckchen spielen sollten? Trotz Warnungen von allen Seiten erleben wir immer noch Hundemenschen, die fürs gemeinsame Spiel mit ihrem Vierbeiner leichtsinnig zum Stöckchen greifen. Grund genug für uns, auch dieses Thema in dieser Artikelreihe aufzugreifen.
Bevor wir zur eigentlichen Brisanz des Stöckchenspielens kommen, möchten wir es aus rein trainingstechnischer Sicht beleuchten. Ein Stock hat für einen Hund einen relativ geringen Wert, da er überall frei verfügbar ist. Er hat somit jederzeit die Möglichkeit, sich einen solchen zu suchen und den Menschen zum Spiel aufzufordern. Hat er für den Moment genug, kann der Hund das Spiel beenden wann immer er möchte, denn der Weg zum nächsten „Spiel“ ist gewiss nicht weit.
Somit entscheidet er unter Umständen wann, mit was, mit wem und auch wie lang gespielt wird. Er bestimmt somit also sämtliche Spielregeln und trifft wichtige Entscheidungen. Die Schilderungen von Hundehaltern, dass der geliebte Vierbeiner sich nur auf ein Spielchen einlässt, wenn er gerade Lust und nichts besser zu tun hat, sind in diesem Fall vorprogrammiert. Wieso auch nicht? Immerhin hat er es gar nicht mehr nötig, auf die Einladung des Menschen einzugehen. Letztendlich und ganz banal gesprochen, degradiert sich der Hundehalter zur Stockwurfmaschine. Mit einem gemeinsamen Spiel, einem Jagdausflug, hat das natürlich nicht mehr viel zu tun.
Doch nun zur unwiderlegbaren Gefahr, die von Stöcken ausgeht. Totes Holz hat leider die unangenehme Eigenschaft zu splittern. Kaut der Hund nun genüsslich auf einem Stöckchen herum, können sich Splitter in die Maulhöhle und das Zahnfleisch bohren und hier zu schweren Verletzungen führen, die unter Umständen auch erst viel zu spät erkannt werden. Schluckt er die Absplitterungen ab, besteht akute Gefahr für den Magen – Darm – Trakt des Hundes. Auch hier können ernste Beschädigungen der Organe bis hin zur Perforation das Resultat sein. Wer das immer noch für Mythos und eine Seltenheit hält – im Training hatten wir bereits mehrfach Hunde, die durch Absplitterungen Teile ihres Kiefers oder auch Darms eingebüßt haben!
Noch schwieriger wird es, wenn der Hund sich mit dem Stock im Maul bewegt. Trägt er ihn wie eine Zigarre, so kann jede Unebenheit und jedes Hängenbleiben zu schwersten Verletzungen im Kopfbereich führen. Rennen mehrere Hunde miteinander, so ist die Gefahr für alle unermesslich.
Ein durch den Menschen geworfener Stock kann sich beim Aufkommen in die Erde spießen und so zu einem tödlichen Pfahl für den Hund werden. Im Eifer des Spiels wird er mit Vollgas an den Stock gelangen wollen und ihn sich letztendlich in den Brustkorb rammen. Auch diese Geschehnisse sind nicht so selten, wie man vermuten möchte.
Und obwohl jedem Hundehalter all diese Gefahren irgendwie bewusst sind, gehen immer noch viel zu viele leichtsinnig damit um. Die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Verletzung ist aber nicht so gering, wie manch einer glaubt. Ob es das wert ist, den Vierbeiner diesem Risiko aus eigener Faulheit, ein eigenes Spielzeug einzupacken, auszusetzen? Ganz sicher nicht!
PS: Für die Stockfanatiker unter Euch – es gibt sogar Imitate im Handel zu kaufen, damit ihr auf nichts verzichten müsst ☺