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2. Mensch-Hund-Geschichte während des D.O.G.S.-Trainings

Cindy berichtet:

Als unsere 15 Jahre alte Münsterländerhündin Tina starb, war die Trauer groß, aber ohne Hund auf dem Dorf - das geht einfach nicht. So entschieden meine Familie und ich, das Rudel wieder zu vergrößern. Mein Traum: Ich wollte einen großen schwarzen Hund, bei dem jeder die Straßenseite wechselt, wenn er uns sieht. Dass dies später Realität werden würde & sich gar nicht so toll anfühlte, wie ich anfangs glaubte, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen.

Ich entschied mich für Nanook, einen großen schwarzen Deutscher Schäferhund Rüden - er war der größte, schwerste und überall immer der Erste der Welpen. Nanook hatte eine schwere Kindheit, geprägt von vielen Krankheiten und Unfällen, die dazu führten, dass er körperlich behindert bleiben würde. Da ich natürlich arbeiten gehe und mein Hund so einen großen Teil des Tages zu Hause alleine mit meinem Vati verbrachte, entschied ich mich recht schnell für einen Zweithund. Lucky, einen ebenfalls unkastrierten großen Mischlingsrüden, holte ich aus schlechter Haltung aus Bayern zu mir.3 Monate lang sah alles toll aus: sie spielten & schliefen zusammen und verstanden sich prächtig. Vermutlich gab es zu diesem Zeitpunkt schon mehr als genug Anzeichen für das Nachfolgende.

Es war nur eine Minute an einem völlig normalen Samstagnachmittag. Plötzlich gingen die Hunde aufeinander los. Sie verbissen sich ineinander und ließen nicht mehr los. Wir trennten die beiden, ließen ein paar Minuten verstreichen und dachten, dann sei wieder alles gut. Doch kaum sahen oder hörten sie sich, wurden die Zähne gefletscht und der Krieg begann von neuem. Eine Welt brach zusammen. Für meine Eltern stand fest: Einen müssen wir abgeben! Nach vielen schlaflosen Nächten und endlosen Diskussionen (die Hunde wurden während dieser Zeit räumlich getrennt), wollte ich es selbst versuchen: Sie mussten sich einfach wieder vertragen! Aber auch dies scheiterte und langsam wurde es immer schwerer, beiden ein artgerechtes Leben zu bieten. Viele Besuche bei meiner Vertrauenstierärztin folgten: mit Maulkorb den Streit austragen lassen? - war mir viel zu gefährlich. Einen kastrieren? - würde mein Problem sicher nicht lösen.

Doch sie hatte noch einen dritten Vorschlag: sie erzählte mir von ihren Patienten und das schon einige von einem Hundetrainer berichtet hatten, der sehr effektiv sein sollte. Einen Tag später bekam ich seine Nummer & rief auch sofort an. Ich schilderte mein Problem und vereinbarte einen Termin, an dem er sich die Sache & meine Hunde einmal live anschauen sollte. Dann war es so weit: es klingelte und ich öffnete die Tür. Mein erster Eindruck von Thomas Winkler? Ein großer, attraktiver Mann in  anständiger Kleidung (wenn ich mit meinen Hunden unterwegs bin, sind Jogginghose und Schlabberoberteil angesagt)- und der sollte etwas von Hunden verstehen? Einen Hundetrainer hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt. Ich rümpfte die Nase und beäugte ihn sehr genau.

Gut - versuchen wir es, dachte ich mir. Schon nach den ersten Sätzen stand fest: Mit ihm lässt sich arbeiten! Er trainiert nicht nach "alter Schule", erklärt und zeigt alles ganz genau, war lieb zu meinen Hunden und spricht sehr klare Worte. Somit begann ein ganz neuer Abschnitt im Leben für mich: ich lernte meine Hunde besser zu verstehen und merkte, wie viel mehr Spaß ich noch mit ihnen haben könnte. Als erstes wurden ganz klare Grenzen festgelegt, ich lernte besser mit meinen Hunden zu kommunizieren und auf meine Körpersprache zu achten. Der Grund für den Krieg meiner Hunde, war Herrn Winkler schnell klar: Nanook kannte keine Regeln. Er durfte einfach alles bei mir. Erst durch ihn fiel mir noch vieles mehr auf: mein Hund zog schrecklich an der Leine, bellte andere Hunde aggressiv an, hörte nur auf den Rückruf wenn er wollte, maßregelte mich nach Strich & Faden.. Ich hatte bis dahin die Augen verschlossen.

Ich trainiere nun schon fast ein Jahr mit Herrn Winkler zusammen und was soll ich sagen? Meine Hunde können wieder stressfrei nebeneinander liegen, Nanook hat gelernt wer Chef ist (und ja das musste auch ich erst einmal lernen), springt uns nicht mehr an und arbeitet viel besser mit (allg. arbeiten wir jetzt MITeinander und nicht mehr GEGENeinander). Ich habe es dem Rütter's D.O.G.S. Trainer zu verdanken, dass ich noch beide Hunde bei mir habe und wir jetzt wieder ein glückliches Rudel sind!

Danke! Danke! Danke!