Silvesterangst – Ursachen und Lösungen
Viele Hunde haben große Angst vor den lauten Geräuschen, die mit Silvesterfeiern und Feuerwerken einhergehen. Diese sogenannte Silvesterangst ist nicht nur für die Tiere belastend, sondern stellt auch die Halter vor Herausforderungen. Doch was genau sind die Auslöser dieser Angst und wie kannst du deinem Hund helfen, diese stressige Zeit besser zu überstehen?
Was sind die Auslöser der Silvesterangst?
Hunde haben ein extrem sensibles Gehör. Sie hören nicht nur sehr viel lauter als Menschen, sondern können auch deutlich mehr Frequenzen wahrnehmen. Plötzliche, laute Geräusche wie Böller oder Feuerwerkskörper wirken daher erschreckend auf sie. Ein weiterer Faktor ist, dass diese Geräusche unvorhersehbar sind – sie kommen plötzlich und aus verschiedenen Richtungen. Für Hunde bedeutet dies, dass sie nicht einschätzen können, woher die Gefahr kommt und wann sie aufhört.
Ein weiterer Grund für die Angst kann eine mangelnde Gewöhnung an laute Geräusche sein. Hunde, die nie sanft an solche Reize herangeführt wurden, reagieren oft extrem ängstlich. Besonders, wenn die Geräusche sehr intensiv sind oder schlechte Erfahrungen damit verbunden sind, wie zum Beispiel ein Feuerwerkskörper, der in der Nähe des Hundes explodiert ist. In solchen Fällen kann sich eine Geräuschangst entwickeln, die weit über Silvester hinausgeht und auch bei anderen lauten Geräuschen wie Donner oder Schüssen auftritt.
Auch Schmerzen können ein Grund für Geräuschangst sein. Wenn ein Hund beispielsweise Probleme / Schmerzen im Bewegungsapparat hat und sich durch einen Knall erschreckt und schnell aufspringt, kann das Geräusch mit dem Schmerz verknüpft werden. Das sorgt dafür, dass der Hund jedes Mal mit einem Schmerz rechnet, wenn er das Geräusch hört.
Auch die Reaktionen des Halters spielen eine entscheidende Rolle. Hunde sind sehr feinfühlig, was die Emotionen ihrer Menschen angeht. Wenn du selbst ängstlich oder angespannt auf die lauten Knallgeräusche reagierst, überträgt sich diese Unsicherheit auf deinen Hund.
Wie kannst du deinem Hund helfen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um deinem Hund langfristig die Angst vor lauten Geräuschen zu nehmen. Eine bewährte Methode ist die Desensibilisierung. Dabei wird der Hund schrittweise an die Geräusche gewöhnt. Du kannst zum Beispiel Aufnahmen von Feuerwerkskörpern oder anderen lauten Geräuschen in geringer Lautstärke abspielen und deinen Hund dafür belohnen, wenn er ruhig bleibt. Mit der Zeit wird die Lautstärke dann langsam gesteigert, sodass dein Hund lernt, die Geräusche nicht mehr als bedrohlich zu empfinden. Es ist wichtig die Hunde auf keinen Fall zu überfordern und den Reiz (z.B. die Lautstärke) nur langsam zu steigern.
Kurzfristig kannst du einige Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden, um deinem Hund Silvester erträglicher zu gestalten. Am Tag des Feuerwerks ist es wichtig, dass dein Hund schon vorher gut ausgelastet ist. Ein langer Spaziergang und/oder intensive Spiele können dazu beitragen, dass er abends entspannter ist. Sorge dafür, dass dein Hund einen sicheren Rückzugsort im Haus hat, an dem er sich wohlfühlt. Dunkle Räume und beruhigende Musik können helfen, die Geräusche von draußen zu dämpfen. Schleckmatten oder Kauartikel sind außerdem für die Hunde eine gute Möglichkeit ihren Stress zu senken, da lecken und kauen selbst beruhigend für Hunde ist. Unser Tipp: Schleckmatten einfrieren, dann hat dein Hund länger was davon.
In unseren Themenstunden zur Silvesterangst lernst du, wie du die Desensibilisierung professionell aufbaust ohne deinen Hund zu überfordern. Desensibilisierung braucht Zeit, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die Desensibilisierung bereits bis Silvester erfolge zeigt. Die Themenstunden bieten dir außerdem wertvolle Tipps, was du schon dieses Jahr an Silvester tun kannst, damit dein Hund so entspannt wie möglich ins neue Jahr kommt.
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