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Sommerzeit ist Wasserzeit: Viele Hunde lieben es, im Sommer im Wasser zu toben und apportieren unermüdlich den geliebten Ball aus dem Wasser. Doch das bleibt nicht immer ohne Folgen.
„Beim Spiel im Wasser zeigte der Hund noch keine Auffälligkeiten, ein paar Stunden später jedoch steht er mit hängender Rute vor dem Menschen. Selbst ein Streicheln oder heiß begehrte Futterbrocken führen nur zu einem verhaltenen Wedeln mit der hängenden Rutenspitze, der Hund hebt die Rute nicht an. Die Rute steht lediglich eine Handbreit nach dem Rutenansatz noch senkrecht ab, der untere Teil hängt vollständig erschlafft herunter.“ Was ist passiert?
Ein Hund, der die oben genannten Symptome zeigt, leidet unter einer sogenannten „Wasserrute“. Andere Bezeichnungen hierfür sind auch „Cold Water Tail“ oder „Hammelschwanz“. Die Wasserrute tritt nach starker Beanspruchung der Rücken- und Rutenmuskulatur besonders bei kaltem Wetter auf. Daher sind insbesondere Jagdhunde wie z.B. der Labrador Retriever, die oft und gerne in kaltem Wasser arbeiten und dabei eine starke Rutenaktion zeigen, betroffen. Die genaue Ursache für eine Wasserrute ist zurzeit noch nicht definitiv geklärt, man geht aber davon aus, dass es durch Überbeanspruchung in Kombination mit Kälte zu Muskelentzündungen mit Zerstörung von Muskelzellen und „Micro-Traumata“ von Muskelfasern kommt. Die Erkrankung ist für den Hund äußerst schmerzhaft, weshalb der Hund in jedem Fall dem Tierarzt vorgestellt werden sollte, da eine Behandlung mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln über einen Zeitraum von 3 bis 5 Tagen in der Regel notwendig ist. Der Tierarzt muss zudem auch abklären, ob es sich nicht z.B. um einen Bruch der Rutenwirbel handelt. Hunde mit Wasserrute müssen für einige Tage geschont werden, zudem sollten sie warm und trocken gehalten werden. Viele Hunde nehmen in dieser Zeit Wärme in der Rücken- und Rutengegend gerne an, Sie können Ihrem Patienten also z.B. ein warmes Körnerkissen beim gemeinsamen Kuscheln auf den Rücken legen. Damit es gar nicht erst zu einer Wasserrute kommt, sollten Sie übertriebenes Training am Wasser vermeiden. Gerade wasserverrückte Hunde wie der Labrador Retriever kennen dabei oftmals keine Grenzen und apportieren den Ball bis zum Umfallen. Hier ist der Mensch gefragt, es gilt die Devise: „Aufhören, wenn es am Schönsten ist!“ Trocknen Sie Ihren Hund nach dem Wasserspiel immer gut ab, gerade bei kaltem Wetter wie wir es in diesem Sommer leider nur zu oft haben. Dies gilt vor allem dann, wenn Ihr Hund sich nicht mehr bewegt, sondern z.B. in einer Spielpause oder auf dem Rückweg im Auto warten muss. Hilfreich sind auch spezielle Trocken -/ Wärmemäntel für Hunde, welche das restliche Wasser aus dem Fell des Hundes aufnehmen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Hund nicht auskühlt.