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Leinenpflicht und Leinenführigkeit bei Hunden

 

 

Wann sollte dein Hund an der Leine laufen?
 

Unzuverlässiger Rückruf: Hunde, die nicht zuverlässig auf den Rückruf reagieren, sollten angeleint werden, insbesondere wenn sie stark jagdlich motiviert sind. Dies dient auch dem Schutz von Wildtieren.

Taube Hunde: Ist ein Hund taub und kann nicht auf ein Vibrationshalsband trainiert werden, ist das Führen an der Leine besonders wichtig.

Stark sehbehinderte Hunde: In unbekannten Umgebungen sollten Hunde mit eingeschränktem Sehvermögen an der Leine geführt werden.

Genesungsphase nach Erkrankung: Nach einer Krankheit oder Operation kann der Tierarzt das Anleinen zur Schonung und Erholung verordnen.

Läufigkeit bei Hündinnen: Während der Läufigkeit, insbesondere in belebten oder unübersichtlichen Gebieten, ist das Anleinen ratsam, um unerwünschte Begegnungen zu vermeiden.

Gesetzliche Leinenpflicht: In der Brut- und Setzzeit (ca. April bis Juli) sowie innerhalb städtischer Gebiete besteht in vielen Regionen eine gesetzliche Leinenpflicht.

Behördliche Auflagen: Aufgrund von Rassezugehörigkeit oder Vorfällen mit aggressivem Verhalten kann eine behördliche Anordnung bestehen, den Hund an der Leine zu führen, entweder dauerhaft oder bis zum Nachweis eines Wesenstests.

 

 

Das schlechte Image der Leine
 

Viele Hundehalter sind der Meinung, dass Hunde nur dann glücklich sind, wenn sie möglichst oft frei laufen dürfen. Kommt man mit seinem angeleinten Hund einem freilaufenden Hund entgegen, hört man oft: „Leinen Sie ihn doch ab, meiner tut nichts!“ Wird der eigene Hund nicht abgeleint, folgen oft kritische Kommentare: „Der wird nie gut sozialisiert!“ oder „Der arme Hund darf nicht spielen!“.
Dieses negative Image der Leine hängt oft mit der Bequemlichkeit der Menschen zusammen. Zieht ein Hund an der Leine, schmerzt irgendwann der Arm, und viele Hundehalter denken, es sei einfacher, den Hund frei laufen zu lassen, solange er keine anderen Menschen oder Hunde angreift. Dass jedoch jeder Hund das Laufen an lockerer Leine lernen kann, wissen viele nicht.

 

 

Training der Leinenführigkeit
 

Das Ziehen an der Leine kann verschiedene Ursachen haben:

  • Territoriale Motivation: Der Hund will sein Territorium abchecken und markieren.
  • Sexuelle Motivation: Interesse am anderen Geschlecht oder Übermarkieren.
  • Jagdliche Motivation: Verfolgen von Spuren oder Wild.
  • Soziale Motivation: Der Hund fühlt sich für seinen Menschen verantwortlich.
  • Unsicherheit/Angst: Der Hund kann aufgrund der Leine nicht genügend Abstand halten.
  • Unbewusstes Verstärken durch den Menschen: Das Ziehen wurde bisher vom Menschen unbeabsichtigt belohnt.

 

Viele Hundehalter haben es schon oft versucht, aber scheinbar ohne Erfolg. Die Ursache liegt häufig darin, dass der Hund einfach noch nicht verstanden hat, was von ihm erwartet wird.

 

 

So trainierst du die Leinenführigkeit
 

Platzierung an deiner Seite: Entscheide, ob dein Hund links oder rechts von dir laufen soll. Führe ihn mithilfe eines Futterstücks an die gewünschte Position und belohne ihn.

Erster Schritt: Mach einen Schritt nach vorn und belohne deinen Hund verbal, wenn er dir folgt. Wiederhole das und steigere langsam die Anzahl der Schritte.

Richtungswechsel: Übe Richtungswechsel, zuerst weg von deinem Hund, dann zu ihm hin. Belohne ihn verbal, wenn er dir folgt.

Variationen einbauen: Verlängere die Strecke, füge Richtungswechsel und Tempowechsel hinzu, um das Training abwechslungsreich zu gestalten.

 

 

Spaß beim Training und Spaziergang
 

Training muss Spaß machen, sowohl dir als auch deinem Hund. Betrachte das Leinenführigkeitstraining nicht als lästige Pflicht, sondern als eine Chance, die Bindung zu deinem Hund zu stärken.

 

 

 

Spiele für den Spaziergang – auch an der Schleppleine
 

Futtersuche: Verstecke kleine Leckerli in der Rinde eines Baumes oder unter Laub. Lass deinen Hund diese suchen.

Spuren verfolgen: Ziehe einen gut riechenden Gegenstand hinter dir her und lass deinen Hund die Spur verfolgen.

Futterstückjagd: Wirf Futterstücke in verschiedene Richtungen, damit dein Hund ihnen hinterherjagen kann.

Apportierspiele: Lass deinen Hund einen Gegenstand zurückbringen, den du geworfen oder unbemerkt fallen gelassen hast.

 

 

Fazit
 

Leinenführigkeit ist keine Strafe, sondern eine wichtige Fähigkeit, die jeder Hund lernen kann. Sie sorgt für Sicherheit und ermöglicht es deinem Hund, auch in schwierigen Situationen an deiner Seite zu bleiben. Mit dem richtigen Training und einer positiven Einstellung kann das Führen an der Leine zu einem angenehmen Erlebnis für dich und deinen Hund werden.