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Myriam Huckschlag im Interview

Woher kommt deine Liebe zu Hunden? 

Fast aus dem Nichts. Obwohl ich nicht mit Hunden groß geworden bin, habe ich 2007 mit Amara meine erste Hovawart Hündin gefunden. Mit ihr und durch sie habe ich diese Liebe entdeckt! 

 

Wie ist der Wunsch entstanden, Hundetrainerin zu werden? 

Mit Amara habe ich unterschiedliche Ansätze kennengelernt. Ich habe von Hundetraining bis Zucht vieles ausprobiert und immer wieder gemerkt, wie gern ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergebe.  

 

Warum hast du dich für die Ausbildung bei der Martin Rütter Akademie entschieden? 

Ausbildungsart und Inhalte waren für mich die entscheidenden Kriterien: Konzentriert in 19 Monaten alle Themen samt Prüfungen zu durchlaufen - und gleichzeitig aktiv mit einer festen Gruppe zu vertiefen, das war für mich das beste Paket. 

 

Was sind für dich die wichtigsten Inhalte, die du dort gelernt hast? 

Körpersprache und Kommunikation, denn Hunde lesen zu lernen, sie in den unterschiedlichen Situationen zu verstehen und angemessen mit ihnen und ihrem Verhalten umzugehen - das sind für mich wichtige Qualifikationen. 

 

Die Ausbildung hast du im „Headquarter“ in Bonn gemacht, jetzt leitest du eine Martin Rütter Hundeschule auf Mallorca, wie kam es dazu? 

Ich habe bis Dezember 2021 in Bonn gelebt, daher war der Ausbildungsort perfekt! Den Standort Mallorca habe ich während der Ausbildung im Hintergrund aufgebaut, dort unseren neuen Wohn- und Arbeitsort bezogen und alles Nötige vorbereitet. Unser Traum, auf Mallorca zu leben, existiert schon seit 20 Jahren – jetzt wurde er Wirklichkeit. 

 

Hast du es dort eher mit Deutschen Residenten zu tun oder auch mit Spaniern und Spanierinnen? Ticken die Mallorquinischen Hundehalter:innen anders als die Deutschen? 

Zurzeit sind meine Kunden bzw. Kundinnen eher Deutsche, die ihren Lebensmittelpunkt schon seit vielen Jahren auf der Insel haben. Hinzu kommen einige Touristen und Touristinnen und bislang wenige Mallorquiner:innen. Diejenigen, die zu mir kommen, wollen verstehen, was wir lehren. Es entsteht dadurch immer mehr Offenheit für sinnvolle Hundeerziehung, besonders aber auch immer mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Hunde. 

 

Denkt man an Mallorca und Hunde, dann denkt man natürlich auch an Straßenhunde, Auffangstationen und Tierschutz. Wie erlebst du das auf der Insel? 

Das ist ein schwieriges, aber extrem wichtiges Thema. Ich habe viele Kunden und Kundinnen mit geretteten Tieren und freue mich sehr darüber! Zudem stehe ich in Kontakt mit einigen Hundeauffangstationen auf der Insel. Dort kann man die Schwierigkeiten der traditionellen Hundehaltung hautnah miterleben. Das betrifft unter anderem den Jagdhund Podenco. Diese Hunde werden zum Teil einfach aussortiert, wenn sie nicht funktionieren. Man sieht im Land auch leider immer noch oft, dass viele Hunde, wie z. B. der Ca de Bestiar (der Mallorca Schäferhund), nach wie vor an der Kette oder in Zwingern gehalten werden. Und man sieht natürlich sehr viele freilaufende Hunde. Aber ich betreibe aktiv fruchtende Aufklärungsarbeit und glaube fest daran, dass sich die Situation der Hunde auf Mallorca immer weiter bessern wird. 

Jetzt bist du ja nicht nur Hundetrainerin, sondern auch Sportlehrerin und Physiotherapeutin für Menschen, wie kann man Sport und Hundetraining ideal miteinander verbinden? 

Beiden gemeinsam ist ja die Arbeit mit dem Menschen. Es gibt viele Möglichkeiten, um gesunde Bewegung mit Hundetraining zu verbinden, wie z. B. beim Agility, Hoopers, Joggen, Wandern, Radfahren, YOGA, SUP oder Golfen. Auf unserer Finca bieten wir diese Kombination aus Bewegung (GYROTONIC®), Physiotherapie und Hundetraining an. Natürlich kann man auch ohne Hund zu uns kommen, und die Angebote nutzen, genauso ist aber auch einfach nur ein Urlaub mit dem eigenen Hund möglich.  

 

Du lebst dort, wo andere Urlaub machen, was sollte man sich auf Mallorca mit Hund auf keinen Fall entgehen lassen? 

Wandern in der wunderschönen Tramuntana Landschaft, weit ab vom klassischen Tourismus, also einfach rein in die traumhafte Natur. 

 

Was ist für dich das Schönste an deinem Beruf? 

Dass ich die Welt jeden Tag ein kleines bisschen besser machen kann. Das hört sich vielleicht etwas pathetisch an, aber es stimmt. Denn die Menschen gehen oft ein bisschen glücklicher als sie gekommen sind. Und die Hunde auch!