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Trüffelsuchhunde - Fragen mit Maxi Lotz

Maxi Lotz ist Leiterin und Trainerin der Hundeschule Zürich Oberland und beantwortet den Fragebogen: Dogs with Jobs. - Hundetraining nach Martin Rütter | Zürich Oberland

Wie kamst du auf die Idee, deinen Hund zum Trüffelsucher auszubilden?

Da ich Hunde habe, die gerne mit ihrer Nase arbeiten, habe ich mir immer wieder neue Suchübungen ausgedacht. Ich persönlich esse gerne Trüffel. So lag es beinahe auf der Hand, gemeinsam auf die Trüffelsuche zu gehen.

Wie sieht so eine Ausbildung aus? (kurz)

Die eigentliche Ausbildung beinhaltet im Kern die Geruchskonditionierung des Hundes auf den Trüffel. Daneben muss auch der Mensch lernen, wo Trüffel gedeihen und nach ihnen gesucht werden kann.

Wie verhinderst du, dass er die kostbare Beute frisst?

Bringt man seinem Hund die Trüffelsuche bei, sollte man sich gleich auch überlegen, wie der Hund einen gefundenen Trüffel anzeigen soll, wobei ich von der Variante „Ausbuddeln und dem Menschen bringen“ abrate. So verhindert man zweierlei: Einerseits, dass der Hund den Trüffel frisst und andererseits – was noch viel wichtiger ist – dass die Trüffelfundstelle bzw. die Sporen zerstört werden. 

Ihr werdet ja sicher nicht jedes Mal einen Trüffel finden, ist der Hund dann enttäuscht? Wie kompensierst du das?

Ich empfehle stets einen „Übungstrüffel“ mitzunehmen, den ich verstecke, wenn ich merke, dass keine Trüffel zu finden sind. So hat der Hund bei jeder Suche Erfolg. Finde ich Trüffel, so bewahre ich jeweils ein weniger schönes Exemplar als Übungstrüffel auf. Trüffel kann man problemlos einfrieren. 

Bringt man seinem Hund die Trüffelsuche gerade erst bei, gestaltet sich das schwieriger. Daher erhalten unsere Kunden in unseren Trüffelkursen ausreichend regionale Übungstrüffel, mit welchen sie weiterüben können.

Was war euer spektakulärster Fund?

Der schwerste Trüffel, den wir je gefunden haben, wog 186 Gramm.

Isst du die Trüffel dann auch und was ist dein Lieblingsgericht damit?

Meistens verarbeiten wir die Trüffel zu aufgeschäumter Trüffelbutter, füllen sie in kleine Gläser ab und bringen sie Familie und Freunden mit. Da die besten und geschmackvollsten Trüffel zu kühleren Jahreszeiten zu finden sind, passen sie hervorragend zu Käsefondue, Risotto- oder Nudelgerichten. 

Trüffel, welche in unseren Regionen wachsen, haben einen deutlich milderen Geschmack, im Gegensatz zu den Trüffelölen, die man aus Restaurants kennt. Kennt man wenige, kleine Tricks, so kann man „unsere“ Trüffel geschmackvoll verarbeiten. 

In Deutschland ist die Suche nach Trüffeln verboten, aber es gibt sicher andere Dinge, die ein Hund im Wald suchen kann. Hast du da Ideen?

Auch in der Schweiz ist die Trüffelsuche nicht uneingeschränkt zulässig. Befindet man sich in einer Region oder Zeitspanne, in welcher die Trüffelsuche verboten ist, so kann man seinen Hund auf alle möglichen anderen Gerüche, wie z.B. Tee-Sorten, konditionieren. Dabei sollte man einzig darauf achten, keine für Hunde giftigen Tee-Sorten zu verwenden, wie z. B. Schwarz- oder Grüntee.

Teebeutel können problemlos im Wald versteckt und vom Hund gesucht werden. Kann der Hund unterschiedliche Tee-Sorten (z. B. Fenchel-, Kamillen- und Lindenblütentee) durch unterschiedliche Signale finden, so kann man alle Tee-Sorten gleichzeitig verstecken und sie vom Hund in einer bestimmten Reihenfolge suchen lassen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Hund z. B. zuerst den Kamillentee suchen soll und dabei den Fenchel- und Lindenblütentee ignorieren muss. 

Hat sich durch die gemeinsame Suche die gegenseitige Beziehung Mensch-Hund verändert?

Dank der Trüffelsuche können wir mit unseren jagdlich motivierten Hunden tolle und vor allem gemeinsame Jagderfolge verzeichnen. Zudem ist es eine tolle Art von Beschäftigung. So schweißen letztlich Gemeinsamkeiten, Erlebnisse und Erfolge zusammen.