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DOGS Tipp September: Die Treppe – ein unüberwindbares Hindernis?

Das Überwinden von Treppen sollte man rechtzeitig mit Hunden trainieren, denn heutzutage wird fast jeder Hund irgendwann einmal in seinem Leben eine Treppe herauf- bzw. hinunterlaufen müssen. Angela Zänsler plagen massive Rückenprobleme und die hat sie ihrem zwei Jahre alten Labrador Retriever Fin zu verdanken. Seit dieser im Treppenhaus ausgerutscht ist, traut er sich die Treppe zur Wohnung von Angela und ihrem Mann Sascha im ersten Stock des Mehrfamilienhauses nicht mehr hoch. Also muss Frauchen den über 30 kg schweren Hund jedes Mal die Treppe hochtragen. Auf Dauer ist das jedoch keine Lösung, da negative Folgen für Wirbelsäule und Bandscheiben absehbar sind. Die Treppe war nie ein Problem und so begleitete Fin seine Menschen immer wie selbstverständlich nach unten oder oben. Eines Tages passierte es dann: Als Fin vor gut drei Monaten nach dem Spaziergang mit Angela schnell hoch in die Wohnung sausen wollte, rutschte er aus. Sowohl Angela als auch der Rüde waren darüber ziemlich erschrocken. Angela sah die Angst bei ihrem Hund, denn dieser fing sofort an zu zittern. Sie versuchte nun, ihn zu überreden, die Treppe mit ihr weiter hinaufzugehen. Doch kein gutes Zureden, kein Streicheln, kein Locken half, sodass Angela schließlich nichts anderes übrig blieb, als Fin die Treppe nach oben zu tragen.

Da Fin sich sehr für Futter interessiert und ein aktiver Hund ist, möchte Martin Rütter das Angstproblem mithilfe des Futterbeuteltrainings angehen. Dazu muss der Rüde jedoch erst einmal lernen, den Futterbeutel zu apportieren. Damit Fin den Futterbeutel richtig spannend findet, soll der Rüde ab sofort sein Futter ausschließlich aus dem Futterbeutel bekommen, es gibt also kein Futter mehr aus dem Napf. Fin soll wissen, dass dies die einzige Möglichkeit ist, an Nahrung zu kommen. Hat er später einmal gelernt, die Treppe wieder zu überwinden, kann er auch wieder aus dem Napf gefüttert werden und das Training mit dem Futterbeutel wird nur noch zur Beschäftigung ausgeführt. Jetzt jedoch soll das Training mit dem Futterbeutel für Fin existentiell werden, damit er sich dann vielleicht auch bald überwinden kann, die Treppe heraufzulaufen, um an den Futterbeutel zu gelangen.

Angela und Sascha haben sich genau an Martins Anweisungen gehalten, und siehe da, der Rüde ist vollkommen fixiert auf den Futterbeutel. Ist damit nun heute der Tag der Tage? Wird Fin seine Angst überwinden? Sascha, der auch ab und an mit Fin trainiert hat, geht mit dem Rüden nach unten in den Eingangsbereich. Er wirft den Futterbeutel über die kleine Treppe auf das Podest, auf dem Martin sitzt. Dieser schnappt sich den Futterbeutel und wirft ihn einige Stufen die „gefährliche“ Treppe hinauf, aber nur so weit, dass Fin diesen noch erreichen kann. Auf dem oberen Treppenabsatz wartet nun Angela. Fin läuft begeistert dem Futterbeutel hinterher, klettert mit den Vorderpfoten die „gefährliche“ Treppe hoch, schnappt sich den Futterbeutel und in diesem Augenblick spricht Angela ihn an und lockt ihn zu sich. Verwirrt zögert der Hund. Soll er den Futterbeutel nun nach oben zu Angela bringen oder doch lieber wieder umdrehen und zu Herrchen nach unten laufen? Doch da Angela die meiste Zeit mit Fin trainiert hat, entscheidet sich der Rüde spontan für sie und läuft ohne groß weiter darüber nachzudenken die Treppe hinauf. Angela strahlt vor Glück!

 

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