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Die Corona-Virus Pandemie, schwierige Zeiten – auch für uns Hundemenschen

 

Das Corona-Virus beeinflusst inzwischen unser tägliches Leben enorm, die Einschränkungen betreffen mittlerweile jeden. Geschäfte schließen, Freizeitveranstaltungen werden abgesagt, und selbst Treffen „im kleinen Kreis“ werden bereits als kritisch angesehen. Um die Ausbreitung der Ansteckung mit der durch das Virus verursachten Erkrankung COVID-19 zu verlangsamen, wurden viele Maßnahmen von der Landesregierung erlassen und viele Verhaltensratschläge gegeben. Sozialkontakt soll nach Möglichkeit vermieden werden, direkter Kontakt erfolgt am besten nur mit Personen innerhalb des Haushalts. Aktivitäten außerhalb sollen so weit wie möglich vermieden werden, doch was machen wir Hundemenschen nun mit unseren Hunden?

Eines ist klar, auch wir müssen dazu beitragen, die explosionsartige Verbreitung des Virus zu vermindern. Hygienemaßnahmen wie Hände waschen sowie die Einhaltung der Hust- und Nies-Etikette sollten mittlerweile selbstverständlich sein. Doch unsere Hunde müssen raus, sie müssen sich lösen und brauchen Bewegung und Beschäftigung. Doch ist das wirklich so? Natürlich, wer keinen Garten hat, in dem der Hund sich lösen kann, muss seinem Hund anderweitig die Möglichkeit dazu geben. Das Katzenklo auf dem Balkon ist wohl kaum die Lösung, die man als artgerecht für unsere Hunde bezeichnen kann. Solange noch keine Ausgangssperre verhängt ist, dürfen wir mit unserem Hund auch raus in die Natur. Das Wetter ist nahezu perfekt, die Sonne scheint immer häufiger, der Frühling kommt und die Natur erblüht. Nutzt also die viele Zeit, die durch den Wegfall der ganzen Verpflichtungen und Aktivitäten entstanden ist, um gemeinsam mit Eurem Hund Erholung in der Natur zu finden. Einfach mal raus und abschalten tut bei all den Schlag auf Schlag eintreffenden neuen Meldungen und Informationen richtig gut. Allerdings solltet Ihr den Spaziergang möglichst vor Ort erledigen. Wie langweilig? Ihr werdet erstaunt sein, was es alles zu entdecken gibt, denn oftmals weiß man ja gar nicht mehr, wie viele wunderschöne Ecken es in der Heimat eigentlich gibt! Aber bitte, auf Treffen in großer Runde mit Euren Hundefreunden solltet Ihr in nächster Zeit verzichten. Geht möglichst allein mit Eurem Hund raus, maximal mit einem Bekannten, zu dem Ihr jedoch einen ausreichenden Abstand (etwa 2 m) einhalten solltet. Rücksicht gehört ja immer schon zu den wichtigen Eigenschaften von uns Hundehaltern, daher ist wohl klar, dass auch zu entgegenkommenden Menschen ausreichend Abstand eingehalten werden muss. Dass der eigene Hund dazu immer in einem Radius bleiben sollte, in dem er rechtzeitig zurückgerufen werden kann, ist wohl selbstverständlich. Wenn Ihr Euren Hund mit Apportierspielen beschäftigen wollt, achtet darauf, dass Ihr nur die Spielzeuge Eures eigenen Hundes anfasst und benutzt. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Training in Eurer Hundeschule, welches, wenn überhaupt, nur noch in Kleinstgruppen stattfinden wird. Erkundigt Euch, ob Eure Hundeschule überhaupt noch die Möglichkeit hat, Training anzubieten und achtet dann selbst auch darauf, die oben genannten Regeln dabei einzuhalten. Momentan gibt es also für die meisten Menschen keinen Grund, sich Sorgen um die ausreichende Beschäftigung und Auslastung des eigenen Hundes zu machen.

Anders verhält es sich aber, wenn das Gesundheitsamt Quarantäne für eine Person anordnet. Dies erfolgt, wenn man selbst an COVID-19 erkrankt, oder aber in den letzten 14 Tagen Kontakt mit einem an COVID-19 erkrankten Menschen hatte bzw. sich in den letzten 14 Tagen in einem als Risikogebiet eingestuften Ort aufgehalten hat. In diesem Fall darf die Wohnung nicht verlassen werden. Ist ein Garten vorhanden, darf dieser natürlich noch aufgesucht werden, sodass die Versorgung des Hundes erst einmal unproblematisch wird. Allerdings gilt das nur, wenn der Garten nicht einfach so von Außenstehenden betreten werden kann, also umzäunt ist. Selbst Hunde, welche sich bisher nicht im Garten lösen durften, stellen sich schnell um. Damit Euer Hund lernt, sich im Garten zu lösen, wählt Ihr zunächst eine geeignete Stelle aus, am besten eher im hinteren Bereich des Gartens. Der Untergrund sollte möglichst weich sein, denn Hunde lösen sich nicht gern auf hartem Untergrund, da der Urin dort nicht versickert, sodass er hochspritzen oder unter ihre Pfoten laufen würde. Geeignet sind daher Rasenflächen, alternativ ein ehemaliges Beet, welches mit Mulch oder ähnlichem aufgefüllt werden kann, sodass Ihr den Untergrund immer wieder auch einmal wechseln könnt. Viele Hunde mögen es nämlich nicht so gern, sich dort zu lösen, wo es stark nach Urin riecht. Zu Beginn geht Ihr nun mehrfach am Tag nach draußen zum Löseplatz. Habt Ihr bereits ein Signalwort wie „mach fein“ aufgebaut, fordert Ihr Euren Hund nun auf, sich zu lösen. Andernfalls führt Ihr ihn an einer kurzen Leine herum und wartet darauf, dass er sich löst. Achtet dabei darauf, möglichst unbeteiligt herumzulaufen, denn wenn Ihr Euren Hund die ganze Zeit gespannt beobachtet, denkt er, dass Ihr etwas von ihm wollt und wird sich nur mit Euch beschäftigen. In dem Augenblick, in dem Euer Hund sich löst, könnt Ihr ihn ruhig loben. Bitte brecht nicht in jubelnde Freude aus, denn dann wird Euer Hund vermutlich sofort aufhören, sich zu lösen. Falls Euer Hund sich anfangs nicht lösen will, geht Ihr einfach nach etwa 10 Minuten wieder rein und bietet ihm eine Stunde später erneut die Möglichkeit. Dies wiederholt Ihr anfangs so oft, bis Euer Hund sich gelöst hat. Beobachtet ihn genau, er wird irgendwann auch anzeigen, dass er dringend muss. Diesen Zeitpunkt dürft Ihr nicht verpassen, denn nun wird er das Angebot im Garten mit Sicherheit annehmen. Nach wenigen Tagen hat Euer Hund dann gelernt, dass er sich ab sofort im Garten lösen darf bzw. soll.

Wer keinen Garten hat, muss Alternativen finden. Am besten sprecht Ihr jetzt schon einmal mit Euren Bekannten, um abzuklären, wer Euch in dieser Situation helfen kann. Denn wenn es erst einmal soweit ist, habt Ihr vermutlich auch noch viele andere Dinge im Kopf und wenn dann schnell eine Lösung gefunden werden muss, wird es für alle Beteiligten stressig. Eine Möglichkeit kann die Unterbringung in einer Tierpension sein, diese solltet Ihr Euch daher am besten jetzt schon anschauen und die Voraussetzungen bei Eurem Hund, wie z. B. notwendige Impfung und Entwurmung, überprüfen. Tatsächlich muss ein Mensch in Quarantäne jeglichen Kontakt mit Außenstehenden vermeiden, also dürft Ihr Euren Hund im Grunde genommen nicht einmal einem Gassigänger persönlich übergeben. Genaue Anweisungen für den Umgang mit dieser Situation gibt es von offizieller Seite bisher nicht, Ihr müsst aber jede mögliche Ansteckung Eures Gassigängers vermeiden. Im Idealfall wird Euer Hund daher im Vorraum untergebracht, wo ihn der Gassigänger selbstständig abholt und mit eigener Leine und eigenem Halsband übernimmt. Weist den Gassigänger zudem darauf hin, dass er sich nach dem Kontakt mit Eurem Hund die Hände waschen und weitere hygienische Vorsichtsmaßnahmen treffen soll. Bislang geht man zwar davon aus, dass Hunde nicht am Virus erkranken und diesen damit nicht übertragen können, da das Virus vermutlich aber eine ganze Zeitlang auch auf Oberflächen überlebt, könnte es sich auch auf dem Hund bzw. dessen Zubehör befinden.

Für Hamsterkäufe in Bezug auf Hundefutter gibt es übrigens momentan genauso wenig Grund wie in Bezug auf Lebensmittel für euch selbst. Allerdings solltet Ihr natürlich auch nicht bis zum letzten Futterbrocken warten, bevor Ihr neues Futter kauft. Ein Vorrat, der Euch ermöglicht Euren Hund über etwa 3 bis 4 Wochen zu ernähren, ist sicherlich sinnvoll. Menschen, deren Hunde an Erkrankungen leiden, sollten auch darüber nachdenken, notwendige Medikamente für einen solchen Zeitraum im Haus zu haben. Aber keine Angst, der Tierarzt gehört zu den wichtigen Versorgungseinrichtungen und darf weiterhin geöffnet bleiben. Wer also nicht gerade in Quarantäne ist, kann mit seinem Hund den Tierarzt im Notfall bzw. für eine notwendige Behandlung aufsuchen. Ruft bitte jedoch immer vorab bei Eurem Tierarzt an, damit dieser Euch über notwendige Sicherheitsmaßnahmen und den zurzeit vorgesehen Ablauf informieren kann.

Doch was ist nun mit der Auslastung des Hundes? In den letzten Jahren wurde von allen Experten ja immer wieder gesagt, wie wichtig die körperliche und geistige Auslastung des Hundes ist. Erst einmal muss man ganz klar sagen, dass kein Hund auf die Idee kommen würde, stundenlang spazieren zu gehen. Mit langen Wanderungen erfüllen wohl eher wir Menschen unser Bedürfnis nach Erleben der Natur. Wer einen Garten hat, kann seinen Hund wunderbar dort beschäftigen. Angefangen vom Training der Grundsignale wie Sitz, Platz, Bleib oder Hier, über Apportierübungen oder Gartenagility, die Möglichkeiten sind eigentlich unendlich.

In der Wohnung wird es zwar etwas schwieriger was dynamische Aktivitäten angeht, aber geistige Auslastung ist ebenfalls problemlos möglich. Ihr könnt Eurem Hund Futter in der Wohnung verstecken und es ihn suchen lassen. Futterbälle, wie der Snoop, den Ihr bei uns im Shop findet, stellen den Hund vor eine große Herausforderung an das Futter im Inneren des Balls zu gelangen.

Hunde, die gern apportieren, können das in der Wohnung versteckte Stofftier finden. Ihr könnt Eurem Hund auch beibringen, ein bestimmtes Stofftier unter vielen anderen Stofftieren herauszusuchen, also „Bring mir die Ente“, „Bring mir den Teddy“, „Bring mir die Maus“. Dazu startet Ihr erst einmal mit einem Stofftier. Euer Hund soll lernen, das Stofftier zu apportieren, das zu Beginn mit einem Namen versehen wird, z. B. „Maus“. Bringt Euer Hund die Maus zuverlässig, versteckt Ihr diese, zunächst aber noch im selben Raum. Im nächsten Schritt versteckt Ihr die Maus dann auch in einem anderen Raum, also außerhalb der Sichtweite Eures Hundes. Erkennt Euer Hund sie auch in einem anderen Raum, könnt Ihr das zweite Stofftier dazu nehmen. Das erste Tier kommt weg, das zweite wird etabliert, z. B. der „Teddy“. Nun soll der Hund den Teddy apportieren und erst im selben Raum und schließlich auch in anderen Räumen finden. Klappt auch das, kommen beide Stofftiere zusammen ins Spiel. Der Aufbau sollte so gestaltet werden, dass Eurem Hund die Entscheidung, welches Tier er holen soll, möglichst leicht fällt. Beide Stofftiere werden dazu möglichst weit voneinander platziert. Damit Euer Hund wirklich lernt, die Tiere anhand des Signalwortes zu unterscheiden und nicht etwa auf Hinweise wie bewusste oder unbewusste Sichtzeichen von euch wartet, solltet Ihr von Anfang an nicht in Richtung des gesuchten Stofftieres zeigen. Achtung, Hunde sind wahre Könner im Lesen unserer Körpersprache. Ihnen reicht auch schon der Hinweis, wenn ihr Mensch den Kopf in Richtung des gesuchten Stofftieres abwendet oder sogar allein der Blick mit den Augen. Danach werden die Tiere immer näher zusammengelegt, bis sie schließlich auf einem Haufen liegen und der Hund sie tatsächlich auseinanderhalten muss, um das richtige Spielzeug zu bringen. Im nächsten Schritt werden beide Tiere in einen anderen Raum gelegt, sodass Ihr nun nicht mehr seht, für welches Tier Euer Hund sich entscheidet. Er muss nun also völlig selbstständig arbeiten, dies fällt einigen Hunden sehr schwer. Seid daher nicht frustriert, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Geht erst noch einmal einen Schritt zurück, bis Euer Hund wirklich sicher ist, was er machen soll. Die nächste Stufe ist die Einführung des dritten Stofftieres. Die Vorgehensweise ist die Gleiche wie beim zweiten Stofftier, Ihr bringt Eurem Hund zunächst einmal bei, die Katze auf Euer Signalwort zu suchen und zu bringen, anfangs im gleichen Raum, später in anderen Räumen. Nun kommt eins der bekannten Stofftiere hinzu, z. B. der Teddy. Wieder werden die zwei so weit auseinandergelegt, dass Euer Hund keinen Fehler machen kann. Dann folgt der gleiche Übungsaufbau wie bereits besprochen, den Ihr dann auch mit dem zweiten bereits bekannten Stofftier wiederholt. Nun wird es spannend, denn nun sind alle drei Stofftiere im Spiel. Alle drei Stofftiere werden im selben Raum, aber noch weit auseinandergelegt. Dann liegen die Tiere immer näher beieinander, bis sie schließlich auf dem schon bekannten Haufen liegen. Nun muss Euer Hund die Stofftiere wirklich erkennen und unterscheiden.

Vielleicht wird es Zeit für eine neue Challenge? Welcher Hund lernt in den nächsten Wochen bis Ende der Aufhebung der Einschränkungen die meisten Stofftiere auseinander zu halten?

Auch wenn unser Alltag mit Hund in den nächsten Wochen nun wohl etwas anders als sonst verlaufen wird, besteht in aller Regel kein Grund dazu, in Panik auszubrechen. Unsere Hunde sind wahre Anpassungskünstler, die sich hervorragend auf veränderte Gegebenheiten einstellen können. Oftmals sind es also eher wir Menschen, die lieb gewonnenen Gewohnheiten hinterhertrauern und uns damit das Leben eigentlich noch schwerer machen, als es sein muss. Wie so oft sollten wir also von unseren Hunden lernen und das Leben so nehmen, wie es gerade ist. Wir wünschen euch in diesen Tagen vor allem natürlich Gesundheit. Achtet auf Euch und Eure Hunde, nehmt Rücksicht aufeinander, und vor allem: genießt die wundervollen Augenblicke im Leben, die gerade wir Hundemenschen doch auch in dieser Zeit jeden Tag unendlich viele haben. Und wenn es einfach nur die tröstende Wärme des weichen Hundefells beim gemeinsamen Fernsehabend auf der Couch ist.