Hinter Gittern!
Die Urlaubszeit ist für die meisten von uns nun für dieses Jahr bereits wieder Geschichte. Ich hoffe, alle hatten tolle Ferien. Die Meldungen, dass Hunde zur Reisezeit irgendwo ausgesetzt werden, sind zum Glück seltener geworden.
Der Hund wird mehr und mehr als Familienmitglied angesehen.Hunde sind soziale Lebewesen, die Angst, Trauer, Freude, Langeweile und Einsamkeit empfinden.
Es sind Rudeltiere, die nicht gern allein leben. Für Hunde sind wir Menschen das „Rudel“ – also der Familienverbund.
Das bedeutet, dass Bello & Co auch bei ihrer „Familie“ leben wollen. Ich frage mich, warum es immer noch so viele Hunde gibt, die weiterhin in Zwingern leben müssen. Zwingerhaltung bedeutet soziale Isolation – das Ausgegrenzt sein in der Familie, die größte Strafe für diese hochsozialen Geschöpfe.
Oft herrscht noch die Ansicht, dass eine „gewisse Hunderasse“ einen Zwinger unbedingt benötigt. Gern werden dann, Rottweiler, Dobermann, Schäferhund und natürlich der Husky genannt. Für manchen Menschen gehört ein Hund nicht ins Haus und sie sehen in der Zwingerhaltung eine artgerechte Form.
Was ist artgerechte Haltung bei Hunden?
Hunde sind domestizierte Haustiere, das heißt eine von einem Wildtier (dem Wolf) abstammende Tierart, die über Generationen durch den Mensch zum Zusammenleben mit dem Menschen gezüchtet wurden. Sehr viele Haus- und Nutztiere sind durch besagte Domestikation nicht mehr in der Lage, sich in der freien Wildbahn sich zu versorgen. Trotzdem haben die Tiere sich viele natürlich Instinkte und Bedürfnisse erhalten. Dazu gehört der Jagdinstinkt, aber auch der Bewegungsdrang.
Hunde haben zwei Lebensräume, den Kernraum sowie den Aktionsraum.
Der Kernraum – hier lebt der Hund mit seinem Rudel. Hier wird geschlafen, gefressen. Ansonsten passiert hier nicht viel. Man könnte es mit der Höhle im Wald vergleichen. Die Größe des Kernraumes ist nicht unbedingt wichtig. Man kann also auch einen Schäferhund in einer Zweiraumwohnung von 60-Quadratmetern halten.
Der Aktionsraum – hier passieren, wie der Name bereits erahnen lässt, die Aktionen. Hier wird Hasso körperlich und geistig ausgelastet. Dieses wird dem Hund auf den täglichen Touren unterwegs angeboten. Hier ist der Mensch gefordert, dem Hund ein artgerechtes „Bespaßungsprogramm“ zu bieten. Welches zum Beispiel aus jagdlichen Beschäftigungen (wie z.B. Apportieren, Futtersuche) bestehen sollte.
Klar ist: ein Hund verliert Haare und bringt so manchen Schmutz mit in die Bude.
Warum aber ein Lebewesen anschaffen, dass wir dann gar nicht um uns haben wollen!? Wer sich für einen Hund entscheidet, muss sich auch für das Zusammenleben mit seinem Hund entscheiden.
Ein Leben im Zwinger bedeutet, dass der Hund nicht am Leben der Familie teilnimmt. Auch wenn man ihn vielleicht zweimal täglich eine Stunde „ausführt“.
In Deutschland ist die Zwingerhaltung nicht verboten. Verantwortungsvolle Halter würden ihren Hunden ein derart trauriges Leben aber niemals zumuten!