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Hunde als soziales Bindeglied - machen sie uns wirklich attraktiver?

Partnerbörsen im Internet boomen. Unabhängig von der Plattform, steigt die Zahl derer, die sich im Netz nach Mrs. oder Mr. Right umsehen, ständig und erfreut sich zudem in unserer Gesellschaft immer größerer Akzeptanz. Dies erleichtert allen Betroffenen die Situation, denn man muss nicht mehr beschämt zur Seite blicken, wenn Freunde, Bekannte oder Verwandte danach fragen, wo man sich kennenge- lernt hat. Aber müssen wir uns wirklich durch eine Vielzahl von (teils erfundenen) Profilen quälen, Blind Dates auf uns nehmen, teure Vermittlungsgebühren zahlen und zudem das Risiko eingehen, einige Frösche (w/m) küssen zu müssen, bis wir den richtigen Partner mit Hund finden? Wohl kaum.
Insbesondere für Psychologen ist das Vorhandensein eines Haustieres mittlerweile genauso aufschlussreich geworden, wie ein (ehrliches) Profil auf einer Partnerseite. Wir verknüpfen mit Hundebesitzern Verantwortungsbewusstsein, Liebenswürdigkeit oder je nach Hunderasse Sportlichkeit, Führungsqualität und Familiensinn. Zudem haben diverse Umfragen längst ergeben, dass Menschen über die Wahl des Hundes bewusst, aber vor allem auch unbewusst, Rückschlüsse auf Charakter und Verhaltensweisen des Halters schließen. Demnach geht man davon aus, dass Menschen mit gut erzogenen Hunden auch ihr eigenes Leben im Griff haben und gepflegtes Äußeres vom Menschen auf den Hund übergeht. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Besitzer und Hund sich mit der Zeit immer ähnlicher schauen. Das ist ein Märchen.

Mit Hund an der Leine gelingt der erste Kontakt leichter!

Gerade der erste Schritt ist bei der Kontaktaufnahme für uns Menschen immer der schwerste. Kein Wunder also, dass beim ersten „Beschnüffeln“ der Hund als prima „Vehicle“ dient. Dieser geht zumeist unvoreingenommen an die menschliche oder hündische Kontaktaufnahme - vorausgesetzt dieser ist gut erzogen und sozial verträglich. Besonders abturnend sind übrigens Hunde, die eine Person beim ersten Kennenlernen zwischen den Beinen beschnüffeln. Gelingt aber die erste Kontaktaufnahme durch den Hund, erspart sich der Mensch jegliche plumpe Annäherung und das Eis ist zumeist schnell gebrochen, ein gemeinsames Thema – also unsere Hunde – schnell gefunden. Ein Kompliment über z.B. das glänzende Fell des Hundes oder die süßen Ohren wirkt übrigens Wunder und ist wie Balsam für die Seelen von uns Hundebesitzern. Dann geht die Angelegenheit natürlich in die Verantwortung der Menschen über, ob Sie außer dem Hund auch noch ein anderes Gesprächsthema finden und somit eine gemeinsame weitere Basis.

Oftmals gelingt aber dieser Übergang nicht. Zu- mindest geht aber aus der Studie des Rheingold Institutes in Köln hervor, dass aus jeder zehnten Begegnung mit Hund, eine Partnerschaft entstanden ist. Das ist doch schon mal was.

Zudem ist es nicht gleich ein furchtbares Malheur, wenn es beim Erstkontakt nicht gleich funkt. Die Wahrscheinlichkeit den Menschen meines Interesses zur gleichen Uhrzeit und am gleichen Ort wieder zu treffen, relativ hoch. Wir Menschen sind doch ziemliche Gewohnheitstiere und unsere Gassirunden in der Variabilität ziemlich überschaubar.

Ehrlichkeit ist oberstes Gebot!

Dies bedeutet aber auch, dass ich bei der Partnersuche auch mal andere Gegenden aufsuchen kann. Und wenn es bei Ihnen tatsächlich gefunkt hat, sollten sich beide auf jeden Fall über eines im Klaren sein: die Liebe ihrerseits zum Hund des Partners sollte echt sein. Denn die echten Hundeliebhaber unter uns, würden eher den Partner austauschen, als den geliebten Vierbeiner. Wenn man also nur mit einem „Leihhund“ auf Partnersuche geht und in Wirklichkeit gar kein Hundefreund ist, kann die amouröse Beziehung bald ein Ende finden.

Britische Forscher bezeichnen Haustiere sogar als „soziale Katalysatoren“. Das heißt hast Du ein bestimmtes Haustier, kommst Du für mich besonders oder gar nicht in Frage.
Das Team der britischen Psychologin June Mc- Nicholas von der University of Warwick propagiert zudem die Kupplerqualitäten unserer Hunde und dies ermöglicht auch älteren oder sehr schüchternen Menschen die Kontaktaufnahme zu anderen.

Das Rheingold-Institut befragte in dieser Studie seine Interviewpartner auch, warum der Hund beim Beginn eines Flirts so nützlich ist.

Die sechs wichtigsten Antworten der Befragten:

• Man ist beim ersten Kontakt unbefangener
• Man hat sofort ein gemeinsames Interesse - den Hund
• Der Hund stellt Vertrautheit her, nimmt Spannung aus dem Gespräch
• Der Hund geht auf Menschen zu und bricht damit das Eis
• Das Interesse für den Hund springt leicht über in ein Interesse für den Hundebesitzer
• Menschen, die Hunde haben, sind von Natur aus kontaktfreudiger

Die Online-Partnervermittlung Parship hat in einem „LiebesTrendMonitor“ (4.500 Befragte) im September 2008 herausgefunden, dass sich Besitzer von Labrador und Golden Retriever besonders angezogen fühlten. Dagegen wirkten gewisse Hunderassen wie Terrier und Pudel nur bei Frauen attraktiv, wogegen Mops, Staff, Pitbull und Pinscher auf das jeweils andere Geschlecht nur wenig anziehend seien. Im Mittelfeld lagen damals Dalmatiner und Schäferhunde.
Da diese Befragung aber mittlerweile einen „langen Bart“ hat, könnten andere Rassen wie alles „Gepoodelte“ an Attraktivität gewonnen haben. Zudem sind ja – wie wir in Österreich sagen – Gusta und Ohrfeigen verschieden und jeder „Topf wird hier seinen Deckel finden“. Ich persönlich würde z.B. auf einen Boxerbesitzer bzw. einen Dugado (Durchsganzedorf) am meisten abfahren. Natürlich nur, wenn ich nicht schon mit einem Boxerliebhaber verheiratet wäre.

Ein Artikel unserer Kollegin Lenka Schlager von der Martin Rütter Hundeschule Mödling