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Liebe allein macht Hunde nicht glücklich

Wir leben mit unseren Vierbeinern so vertraut und eng zusammen wie nie zuvor. Und wir lieben unsere Hunde dafür, dass sie uns so viel Freude schenken, uns bedingungslos lieben und einfach treue Begleiter sind. Was wir ihnen umgekehrt zurückgeben, sollte mehr als nur Liebe und ein voller Napf sein. Wir müssen uns auf unsere Hund einlassen, ihre grundsätzlichen Bedürfnisse verstehen und kennen, um zumindest ebenso gute Partner für sie zu sein, wie sie es für uns sind.

1. Beziehung und klare Strukturen
Das wohl wichtigste Bedürfnis eines sozialen Rudeltieres ist eine klare Sozialstruktur und eine sichere Position in selbiger. Hunde streben, entgegen längst überholter Theorien, nicht ständig danach, die Nummer 1 zu sein, wollen sich aber in ihrer beliebigen Position und Aufgabe entspannt wissen. Dies fällt ihnen im Zusammenleben mit dem Menschen oft schwer, weil Hunde in der heutigen Gesellschaft oft behandelt werden wie Prinzen und Prinzessinnen und ihnen zwar einerseits sehr viel Liebe, schicke Halsbänder und weiche Bettchen geschenkt werden, es aber andererseits an echter Beziehung fehlt. Im Kern streben Hunde in erster Linie nach einem Fels in der Brandung, an dem sie sich vor allem in heikleren Situationen orientieren können. Ein sehr wichtiger Aspekt, den Hundehalter dabei oft vergessen oder nicht zielführend umsetzen, ist Ignoranz. Wird in einem Hunderudel ein neues Mitglied aufgenommen, beobachtet der Neuzugang einmal ganz genau, wer in der bestehenden Konstellation wen „bewegt“ und kluge Entscheidungen trifft. Es geht dabei nicht darum, wer der Strengste oder Lauteste ist, sondern vor allem darum, welcher Hund die meisten Entscheidungen trifft und wie sie von den anderen umgesetzt werden. Im Zusammenleben mit uns Menschen würde das z. B. bedeuten, dass ein Hund den Menschen anstupst, um gestreichelt zu werden, mit durchdringenden Blicken dann doch ein Leckerli aus der Jackentasche bekommt oder vor der Terrassentüre winselt, um hinausgelassen zu werden. Aber auch draußen checken Hunde – bewusst oder unbewusst – ab, wie manipulierbar ihre Menschen sind: Sie ziehen zum Schnüffeln von A nach B, markieren da, scharren dort und beschließen dann selbst wieder, wann es Zeit ist weiterzugehen. Das sind im Grunde alles kleine Entscheidungen, deren Ausmaß in Summe aber sehr groß sein kann. Hunde lernen dadurch nämlich, dass ihre Menschen auf sehr einfache Art und Weise lenkbar sind und sie doch sehr viele Fäden ziehen. Übertragen auf eine Liebesbeziehung, würde das z. B. einen Mann bedeuten, der seiner Frau täglich jeden Wunsch von den Lippen abliest, für sie sofort Süßes organisiert, wenn sie Appetit darauf hat, jederzeit für eine Massage zu haben ist und ihr auch noch hinterherräumt. Kommt die Frau aber mal in eine heiklere Situation und braucht Hilfe und eine starke Schulter, wird sie wohl kaum Rat bei ihrem Haussklaven suchen, sondern sich an jemandem orientieren, der viel mehr Klarheit und Sicherheit vorgibt. Genauso verhält es sich bei Hunden. Es gilt also, diese viel mehr zu ignorieren, wenn Dinge von ihnen eingefordert werden! Das heißt dann: nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht anfassen. Wenn das gerade nicht der Fall ist, dürfen sie natürlich gekrault werden. Hinterfragen Sie immer: Wer hat agiert, wer reagiert. Ganz nach dem Motto: Willst du gelten, mach dich selten!

2.Erziehung und Regeln
Natürlich strebt jeder nach einem gut erzogenen Hund. All jene, die keine Muße und Geduld für Erziehung aufbringen wollen, tun dies dann mit Sätzen wie „bei mir darf er ganz Hund sein“ und so weiter ab. Dabei geht es doch gar nicht so sehr um den eigenen Leidensdruck. Vielmehr ist es doch auch für den Hund wesentlich entspannender, in allen möglichen Situationen, die das Leben so fordert, zu wissen, wie man sich richtig verhält. Ein Hund, der z. B. nicht gut gelernt hat, Frust auszuhalten und dann im Gastgarten ständig bettelt und jammert, hat Stress. Ein Hund, der jeden Besucher wie verrückt anspringt, hat nicht nur positiven Stress. Ein Hund, der nicht gelernt hat, alleine zu bleiben, leidet. Ein Hund, der nur an der Leine gehen darf, weil er keinen verlässlichen Rückruf kann, ist in seiner Lebensqualität sehr stark beschnitten. Dem Hund also ein paar Basics wie einen sicheren Rückruf, ein festes Bleib-Signal und ein lockeres Gehen an der Leine beizubringen, sind wir ihm also aus meiner Sicht schuldig. Da und dort Frust auszuhalten, gehört in diesem Prozess auch dazu. Erziehung braucht aber Beziehung. Seinen Hund, wie man es früher oft genannt hat, „abrichten“ zu lassen, führt – wenn überhaupt – zu einem dressierten Affen, der meist auch nicht sehr alltagstauglich trainiert wurde. Es führt also kein Weg daran vorbei, das Training mit seinen Bezugspersonen und auch in jeder Alltagsgelegenheit stattfinden zu lassen. Denken Sie daran: Ein gut erzogener Hund genießt ein Maximum an Freiheit!

3. Wenig Verantwortung
Wenn Sie Ihren Vierbeiner nicht gerade als hochspezialisierten Wachhund auf einem Grundstück halten, sollten Sie ihm aus verschiedenen Gründen möglichst viel Verantwortung abnehmen. In jedem Hund steckt ein gewisses Maß an territorialer und auch sozialer Motivation – beim einen mehr, beim anderen weniger. Ersteres bedeutet das Bewusstsein für den Bereich, in dem er lebt oder sich gerade befindet. Zweiteres beschreibt das Anschlussbedürfnis an Sozialpartner und kann bei einer sehr starken Motivation auch zum Schützen und Bewachen von Frauchen und Herrchen führen. Das klingt ja grundsätzlich nicht so schlecht, wären da nicht einige Alltagssituationen, in denen genau dieses Verhalten störend sein kann. Wenn etwa der Hund seinen Menschen auch neben dem Büroschreibtisch verteidigt oder keine Besucher mehr hereinlässt. Lässt man den Hund seine individuell angeborenen Antriebe frei ausleben, wird er die Sicherheitslücke finden und sie füllen. Insofern ist es wichtig, ihm zu suggerieren, dass Sie die Verantwortung für sich und auch das jeweilige Territorium haben. Das können Sie z. B. tun, indem Sie beim Verlassen des Hauses oder Autos erst mal vor Ihrem Hund abchecken, ob die Luft rein ist, nach links und rechts schauen und erst dann Ihren Hund mitnehmen. Oder ihm beibringen, bei Besuchern zunächst einmal auf seinem Platz liegen zu bleiben (anleinen ist anfangs natürlich erlaubt). Oder ihn aber auch gegebenenfalls vor Hunden abschirmen, die frech oder drohend auf ihn zukommen. All das sind beispielhafte Sicherheitsaufgaben, die zu viele Hunde alleine übernehmen müssen und dann bei uns im Training landen, weil sie angeblich „Problemhunde“ wären. Fest steht: Das Wachen und Beschützen ist unseren Hunden seit Jahrhunderten angezüchtet worden, wenngleich es nicht in allen Hunden gleich stark ausgeprägt ist. Wegdenken können wir es nicht, aber ihnen zeigen, dass wir an vielen Stellen in der Lage sind, Verantwortung für Sicherheit für sie zu übernehmen.

4. Grenzen
Ja, die braucht es definitiv, wie auch in jeder anderen Beziehung. Eltern machen ihren Kindern ja auch Vorgaben wie „Du darfst noch 30 Minuten fernsehschauen“ und setzen ein Fernsehverbot, wenn die Vereinbarung nicht eingehalten wird. Mitarbeiter kennen Dienstvereinbarungen und bekommen eine Abmahnung oder gar Kündigung, wenn sie diese nicht einhalten. Zwischen Hund und Mensch kann es leider keine verbalen Abmachungen geben, daher sollten wir uns einmal mehr ansehen, wie Hunde das unter sich ausmachen: Angenommen ein Hund A interessiert sich für den Futternapf von Hund B, der noch nicht ganz fertig gefressen hat. Kommt der Hund A dann näher, wird ein toleranter Hund B erst mal die Lefzen anheben, ihn über den nach unten gerichteten Nasenrücken fixieren und anknurren. Im besten Fall reichen diese Signale aus. Zeigt sich der Hund davon aber unbeeindruckt und kommt näher, wird Hund B deutlich abschnappen oder sogar einen korrigierenden Schnauzbiss – über den Fang des anderen Hundes – verteilen. Damit wird es in Zukunft reichen, wenn bei Unterschreitung einer gewissen Distanz nur noch die Zähne gezeigt werden. All das sollte auch der Mensch zu Beginn der Beziehung tun, um seine Grenzen festzulegen und einen Rahmen abzustecken. Jedoch sollten Menschen anstatt zu knurren oder die Zähne zu zeigen, doch lieber ein verbales Signal dazu etablieren. Statt dem Hund über die Schnauze zu beißen, können Sie einen sog. „Schnauzgriff“ mit ihren Händen imitieren. Ein solches Abbruchsignal ist nicht nur natürlich, sondern kann im Ernstfall sogar lebenswichtig sein, wenn es zum Beispiel um die Aufnahme von Giftködern geht. Befragen Sie zum korrekten Aufbau eines solchen Signals am besten einen professionellen Hundetrainer.

5. Konsequenz
Von „Konsequenz“ in der Hundeerziehung hat ja wohl schon jeder Hundehalter gelesen und gehört. Was damit aber so richtig gemeint ist, war mir selbst lange Zeit gar nicht bewusst. Immer habe ich in Vorträgen erzählt, dass wir uns Konsequenz am allerbesten von unseren Hunden selbst abschauen können. Doch dann habe ich bei meinen beiden Hündinnen im Umgang beobachtet, dass die ranghöhere Abbey mit der kleinen Emma auch sehr oft inkonsequent war. Etwa wenn es darum ging, ob sich Emma nun zu ihr ins Körbchen legen durfte oder nicht. Abbey hatte Tage, da war das vollkommen o. k. und an anderen hat sie ihr nur mit einem Blick suggeriert, doch lieber Abstand zu halten. Das bedeutet also theoretisch, dass es völlig in Ordnung ist, den Hund heute mal auf die Couch zu lassen und morgen wieder nicht. Was lernen wir aber dann von den Hunden und wie konsequent sind sie? Fakt ist: Nichts sollte zur Selbstverständlichkeit werden! Hunde sollten immer auch hinterfragen, wie ihr Sozialpartner heute so drauf ist und ob dies und jenes auch o. k. ist. Und der Mensch wiederum sollte konsequent dem Hund gegenüber handeln, indem von ihm getroffene Entscheidungen nicht im nächsten Moment wieder revidiert werden. Damit macht man sich als Hundehalter und wichtigster Sozialpartner für den Hund unglaubwürdig und wenig vertrauensvoll. Vertrauen ist in brenzligen Situationen aber nun einmal wichtiger, als das Fähnchen im Wind zu sein.

6. Verständnis
Der Kollege Normen Mrozinski hat kürzlich in einem äußerst gelungenen Artikel geschrieben: „Wir wollen den besten Freund des Menschen? Dann sollten wir uns aber auch wie ein Freund benehmen.“ Freunde verstehen einander oft blind. Sie sind so aufeinander eingespielt, dass es meist keiner Worte bedarf. Mit Sicherheit kennen unsere Hunde uns auch in- und auswendig, schließlich haben sie den ganzen Tag kaum etwas anderes zu tun, als uns zu beobachten. Aber verstehen wir Menschen unsere Vierbeiner wirklich? Haben wir uns mit der Sprache der Hunde wirklich auseinandergesetzt und verstehen ihre Körpersprache und Kommunikation, ohne vermenschlichende Schlüsse zu ziehen? Mein Berufsalltag zeigt mir häufig, dass Hunde denken müssen, sie leben mit Aliens zusammen. Da häufen sich Fehlinterpretationen und Kommunikationsmissverständnisse in so hohem Maße an, dass sie zu echtem Problemverhalten führen können. Dabei sind wir es doch, die die Hunde bei sich aufnehmen und ihnen ein nettes Leben bieten wollen. Kein Hund stand jemals freiwillig mit gepacktem Koffer vor unserer Tür und bat um Asyl. In aller Regel sind wir es, die sie aussuchen und bei uns leben lassen wollen. Also sind wir ihnen auch schuldig, ihre Sprache zu lernen und sie richtig zu verstehen. 

7. Typgerechte Beschäftigung
Die meisten unserer Hunde sind jahrhundertelang zu spezialisierten Arbeitern gezüchtet worden. Sie sollten Schweine vom Hof auf den Markt treiben, dort auf die Kassa aufpassen, den Steuereintreiber begleiten und beschützen, Vieh vor die Flinte jagen oder die Herde vor Räubern beschützen. Von ihnen übrig geblieben ist heute ein Haufen Arbeitsloser, die mit etwas Glück einmal am Tag eine längere Spazierrunde durch den Park ziehen dürfen. Echte Aufgaben haben sie dabei nicht zu erfüllen. Und so suchen sie sich dann aus Langeweile gerne einmal selbst eine heiße Fährte, pöbeln Artgenossen an oder hetzen aus Spaß dem Jogger hinterher. Hunde müssen aber auch nicht drei Mal pro Woche zum Agility, Dogdance und Trickdogging gehen, um glücklich zu werden. Im Gegenteil, zu viel Beschäftigung kann gerade bei sehr aktiven Hunden kontraproduktiv sein, und sie lernen dadurch nicht, auch zur Ruhe zu kommen. Sie aber im Alltag immer wieder in Aufgaben einzubinden, sie zwischendurch bei Fuß gehen zu lassen, an der Ampel abzuwarten oder ihnen ab und zu Futter oder Beute für ein bisschen Nasenarbeit anzubieten, sollte zu unserem täglichen Beschäftigungsprogramm gehören. Frei nach Martin Rütter: „Geben Sie Ihrem Hund eine Aufgabe, sonst wird er eine!“

8. Ruhe und Auszeiten
Apropos Beschäftigung: Wie schon erwähnt, streben Hunde in aller Regel nicht nach permanenter Action, es sei denn, man gewöhnt sie daran, ständig bespaßt werden zu müssen. Aber versprochen, auch für den fleißigsten Border Collie kommt einmal der Winter, in dem die Schafe im Stall stehen. Unsere Hunde brauchen um die 18 Stunden Schlaf pro Tag, dabei sind Dösen und Ausruhen natürlich einberechnet. Der Anspruch, sie permanent beschäftigt wissen zu wollen, ist also falsch, vielmehr sollten kleinere Einheiten zwischendurch Abwechslung in ihren Alltag bringen. Ich plädiere aber auch immer dafür, dass Hunde lernen sollten, dass an manchen Tagen gar nichts passiert. Wenn der Halter etwa krank ist, soll der Hund nicht am Rad drehen, weil mal 2, 3 Tage weniger passiert. Das Verlangen mancher Hunde, ständig etwas zu tun und nicht gut abwarten zu können, beruht sehr häufig auf dem Erziehungsfehler, mit Hunden nur aktive Dinge zu trainieren. Dass es aber bereits ab dem Welpenalter schon dazugehört, Hunden beizubringen, z. B. andere Hunde zu sehen, ohne direkt Kontakt zu haben, oder Besucher hereinkommen zu lassen, ohne dass der Hund an vorderster Front begrüßt wird, nervt die Halter dann spätestens im Junghundealter. Da wird dann vor Frust gebellt, was das Zeug hält, oder gar erste Frustrationsaggression gezeigt, weil es ja vorher immer selbstverständlich war, sein Verlangen einfach durchzusetzen.

9. Sinnvoller Sozialkontakt
Wobei wir auch schon bei der generellen Frage nach Sozialkontakt mit Artgenossen wären. Auf jeden Fall gilt: Der Mensch ist der wichtigste Sozialpartner des Hundes. Kein anderes Lebewesen kann einen Artfremden als zumindest gleichwertigen Sozialpartner akzeptieren. Wenn andere Hunde für Hunde wichtiger wären, würden sie am Ende des Tages nicht mit uns von der Hundewiese nach Hause gehen, denn auch ein vierbeiniger Freund wäre ein absolut würdiger Ersatz, um nicht allein zu sein. Faktisch sehnen sich Hunde aber, sofern die Beziehung stimmt, immer in erster Linie nach dem Menschen, der ihnen Sicherheit und Führung im Alltag gibt. Das soll nicht bedeuten, dass Hunde keine anderen Hunde brauchen würden. Vor allem im Sozialisierungsprozess ist es sogar wichtig für Hunde, mit vielen anderen Hunden kontrolliert in Kontakt zu kommen, um das eigene Sozialverhalten richtig entwickeln zu können. Später jedoch, wenn die Hunde mit 2 bis 3 Jahren wirklich erwachsen sind, müssen sie nicht täglich mit anderen Hunden konfrontiert werden. Im Grunde reichen da ein paar nette Kumpels, mit denen sie auch vertraut spielen können. Von erwachsenen Hunden aber täglich zu erwarten, auf die Hundewiese zu gehen und dort mit anderen, fremden Erwachsenen zu spielen, ist wieder ein Fall von Vermenschlichung, weil wir das von unseren Kindern auf dem Spielplatz ja auch so erwarten. Wir selbst gehen als Erwachsene aber kaum mit Spielkarten in den Park, um Fremde zu einer Partie Poker einzuladen, oder?

10. Respekt und Toleranz
Natürlich haben sich Hunde seit der Domestikation vor rund 14.000 Jahren immer weiterentwickelt und sind immer engere Partner des Menschen geworden. Spätestens wenn es aber um Urantriebe wie Jagen, sich in stinkendem Zeug wälzen oder Markierverhalten geht, wissen wir, dass der Urvater Wolf immer noch der nächste Verwandte unserer treuen Gefährten ist. Selbst wenn viele dieser rudimentären Verhaltensweisen heutzutage keine biologische Funktion mehr erfüllen, sind sie dennoch da. Kein Hund der Welt wälzt sich dem Menschen zu Fleiß in Kot oder geht jagen, weil er Frauchen und Herrchen satthat. Es handelt sich schlicht um natürliche – wenn auch oft beim Menschen unerwünschte – Handlungen, die Hunde in ihrem Repertoire mitbringen. Die ein oder andere Sache kann man ihnen natürlich über Alternativverhalten oder Training abgewöhnen, aber im Grunde sind sie am Ende des Tages Tiere, die sich alles in allem ohnehin schon optimal an den Menschen angepasst haben. Wir können mit Hunden auf engem Raum in der Stadt leben, sie tolerieren täglich rudelfremde Artgenossen in ihren Wohngebieten, wir dürfen sie an einer begrenzenden Leine führen und sie sogar allein lassen. Soviel Anpassungsbereitschaft und Toleranz angesichts der vielen Fehler, die wir tagtäglich mit ihnen begehen, sollten wir ihnen umgekehrt auch entgegenbringen.

 

Ein Artikel unserer Kollegin Conny Sporrer von der Martin Rütter Hundeschule Wien für “crazy4dogs”