Custom Preset Custom Preset Custom Preset Custom Preset
Zum Hauptinhalt

Welche Position hat mein Hund im Rudel?

Für das Zusammenleben mit mehreren Hunden ist es für uns Menschen wichtig, das entsprechende Gruppengefüge der Hunde zu erkennen und diese dementsprechend zu behandeln. Damit wenig Konflikte entstehen und ein entspanntes Miteinander möglich ist, sollten die ranghöheren Hunde in den für sie jeweils wichtigen Bereichen bevorzugt werden. Dies kann bedeuten, dass einem Hund zuerst die Futterschüssel hingestellt wird und dann erst den anderen Hunden oder nach der Rückkehr des Menschen ein Hund zuerst begrüßt wird und dann erst der Rest der Gruppe. Generell sollte immer mit dem Hund etwas begonnen werden, dem dieses Privileg eher zusteht, d.h. der ranghöher ist.

Doch wie kann ich erkennen, welche Position die einzelnen Hunde in der Gruppe einnehmen?

Hierzu gibt es eine aufschlussreiche Studie einer niederländischen Forschergruppe um Joanne van der Borg. Die Forscher wollten wissen, welche Verhaltensweisen und Körperhaltungen am besten einen Statusunterschied zwischen Hunden erkennen lassen. Über 300 Stunden Videomaterial wurden ausgewertet und das ist das Ergebnis.

Nähert sich ein Hund einem Artgenossen in tiefer Körperhaltung und wedelt dabei schnell mit tiefgehaltener Rute, oft wackelt sogar der ganze Hinterteil mit, dann ist dies ein eindeutiges Anzeichen für submissives, rangniedriges Verhalten. Der entsprechende Hund demonstriert seinem Gegenüber zum einen seine freundliche Absicht und zum anderen, dass er ihn als ranghöher respektiert. Ebenso stellt das Lefzen- bzw. Maulwinkellecken ein deutliches Unterwürfigkeitssignal dar. Da unsere Hunde mit uns ebenso kommunizieren wie mit Artgenossen, zeigen sie dieses Verhalten auch und Menschen gegenüber. Somit kann auch die Mensch-Hund-Beziehung anhand dieser Verhaltensweise betrachtet werden, um herauszufinden, welche Position der Hund dem Menschen gegenüber einnimmt. Wichtig hierbei ist, dass diese Verhaltensweisen freiwillig vom rangniedrigeren Hund gezeigt werden, er wird hierzu nicht gezwungen.
Auch bei Hundeartigen gilt: <u>Der Häuptling wird durch die Indianer zum Häuptling gemacht.</u>

In diesem Sinne, wünsche ich Euch viel Spaß beim Beobachten Eurer Hunde... 

Ein Artikel unseres Kollegen Marc Eichstedt von der Martin Rütter Hundeschule Kiel