Wie Hund und Katz?
Hunde können durch ihren ausgeprägten Sozialinstinkt auch Lebewesen, die nicht ihre Artgenossen sind, wie z. B. Menschen, aber auch Beutetiere wie z. B. Kaninchen, Katzen, etc., als Sozialpartner zu akzeptieren lernen. Ausschlaggebend ist dabei zunächst das Alter des Hundes bzw. wer von beiden zuerst da war. Einen Welpen wird man relativ schnell an bereits im Haus lebende Katzen gewöhnen, und auch die Katzen werden den neuen Mitbewohner in der Regel akzeptieren. Möchte man dagegen zu einem erwachsenen Hund, der Katzen bisher nur als Jagdobjekt kennengelernt hat, eine Katze holen, wird das eventuell nicht möglich sein.
Leben also andere Haustiere im Haus, sollte man sich für einen erwachsenen Hund entscheiden, der mit diesen Tieren bereits vertraut ist. Gute Chancen hat man auch, wenn man sich für einen Welpen entscheidet. Im Idealfall hat dieser schon beim Züchter die Tiere kennengelernt, mit denen er später zusammenleben soll. So lernt er schon in der Sozialisierungsphase diese Tierart als Sozialpartner kennen. Hat der Welpe beim Züchter das bereits gelernt, muss man lediglich den Welpen an die eigene Katze gewöhnen. Das bedeutet nicht, dass er draußen nie Katzen jagen wird; er lernt, die im Haus lebende Katze als Rudelmitglied bzw. Sozialpartner zu respektieren. In den ersten zwei Wochen sollte man Kontakte nur unter Aufsicht zulassen, denn auch die Katze kann unwillig auf den Welpen reagieren und ihn verletzen. Für den ersten Kontakt nehmen Sie den Welpen an eine Schleppleine. Gehen Sie in den Raum, in dem sich die Katze befindet, und starten Sie ein spannendes Spiel mit Ihrem Welpen. Sie können z. B. Futterstücke über den Boden rollen und suchen lassen. Dadurch verliert die Katze an Spannung, der Welpe lernt, dass die Katze zwar anwesend, aber nichts Besonderes ist. Wenn Sie merken, dass er der Katze kaum noch Bedeutung zumisst, dürfen Sie ihn in Richtung Katze schnuppern oder sogar Kontakt aufnehmen lassen. Zwingen Sie jedoch niemals einen der beiden zu einem Kontakt, indem Sie ihn festhalten. Damit die Katze sich zurückziehen kann, sollte man ihr stets erhöhte Liegeplätze wie z. B. Kratzbäume zur Verfügung stellen.
Zwei erwachsene Tiere fordern Geduld.
Soll ein erwachsener Hund an eine im Haus lebende Katze gewöhnt werden bzw. eine Katze zu einem erwachsenen Hund kommen, gilt besondere Vorsicht. Hunde jagen andere Tiere oft erst, wenn diese flüchten, da sie dann ihrem Beuteschema entsprechen. Eine Katze sollte zumindest an Hunde gewöhnt sein, denn wenn sie Angst hat, wird sie weglaufen, was wiederum die Jagdlust der Hunde anstachelt. Das Training läuft wieder nach dem Prinzip der Gewöhnung ab. Die an Hunde gewöhnte Katze wird sich kaum für den Hund interessieren. Erstes Ziel ist, dass der Hund die Katze zwar registriert, aber für unbedeutend und nicht wichtig hält. Dann kann man eine erste Kontaktaufnahme z.B. durch Schnuppern zulassen.
Lebenswichtig im Zusammenleben von Hunden und anderen Haustieren kann das Signal „Hier“ sein. Lässt sich der Hund trotz guter Gewöhnung doch einmal verleiten, hinter der Katze herzujagen, kann dies gefährlich werden. Der Welpe kann von den scharfen Krallen der Katze lebensgefährlich verletzt werden, einem erwachsenen Hund hat eine Katze kaum etwas entgegenzusetzen, wenn der Hund sie gepackt hat. Fangen Sie also so schnell wie möglich an, dieses Signal mit Ihrem Hund zu trainieren, denn so können Sie ihn von einer Attacke in Richtung Katze abrufen.
Soll der Hund an andere Haustiere wie z. B. Nagetiere gewöhnt werden, ist der Ablauf zunächst einmal genauso wie bei der Gewöhnung an eine Katze. Der Hund soll auch hier lernen, dass die Tiere für ihn nicht spannend sind und keine Bedeutung haben. Jedoch sollten Sie den Hund hier niemals ohne Aufsicht mit den Tieren zusammen lassen, denn kommt der Hund doch einmal in Jagdlaune und wird dabei nicht von Ihnen gestoppt, kommt in der Regel für diese Tiere jede Hilfe zu spät. Selbst wenn die Absicht des Hundes nur spielerisch war, führen die Größenverhältnisse hier meistens zu lebensgefährlichen Verletzungen. Daher sollte man einen sicheren Standplatz für den Käfig suchen, den der Hund nicht erreichen kann