Leinenführigkeit - Traum der lockeren Leine
Leider sieht die Praxis oft anders aus. Der Mensch wird vom Hund schlichtweg mitgezogen. Die Schulter schmerzt bereits, laufend wird man von links nach rechts bewegt, dann muss man wieder stehen bleiben weil der Hund etwas ach so wichtiges erschnüffelt hat. Ganz schlimm wird es, wenn der Hundekumpel entgegen kommt und es für den eigenen Vierbeiner kein Halten mehr gibt. Leinenführigkeit ist hier das Stichwort. Aber weshalb ist dieses Thema für Mensch wie Hund so schwierig?
Hier sei zunächst gesagt, dass das Laufen an der Leine ein völlig unnatürliches Verhalten des Hundes darstellt. Die Leine ist einfach eine Einschränkung für den Hund. An der Leine kann er nicht mehr seinen Bedürfnissen und Interessen nachgehen. Auch die Schrittgeschwindigkeit von uns Menschen ist in den seltensten Fällen die Gleiche des Hundes. Stellt Euch vor, Ihr müsst mit einem Kleinkind Hand in Hand 30 Minuten lang in einer Einkaufsmeile auf und ab gehen, links und rechts gibt es Spielwarenläden, Eisverkäufer, und vieles mehr. Jetzt verlangt Ihr von Eurem Kind, dass es den zahlreichen Versuchungen widerstehen und neben Euch entspannt daran vorbeigehen soll. So ähnlich geht es unseren Hunden an der Leine.
Daher bedarf es für die erhoffte Leinenführigkeit eines anständigen Trainings. Dem Hund wird eine konkrete Position beigebracht, in welcher er neben seinem Menschen laufen soll. Einer Vielzahl an Hunden wurde schlichtweg noch nicht vermittelt, was sie tun sollen. Stattdessen wird laufend genervt am Hund gezerrt, geschimpft und mit der Leine geruckt. Hunde verknüpfen Signale mit der Handlung, die zeitnah in Bezug auf das Signal erfolgt. Zieht man beispielsweise den Hund mit dem Signal „Bei mir“ zu sich zurück, wenn er gerade zieht, verknüpft er genau das Gegenteil, also das Ziehen an der Leine mit diesem Signal. Läuft der Hund jedoch entspannt an lockerer Leine, atmen die Menschen auf und es passiert… nichts! Kein Lob, kein Signal „Bei mir“, keine Belohnung.
Die Lerntheorie der Operanten Konditionierung besagt, dass ein Verhalten dann öfters gezeigt wird, wenn es sich für den Hund lohnt. Also wäre es doch leicht dem Hund einfach zu sagen, welches Verhalten uns gefällt. Wird das erwünschte Verhalten dann auch noch hundgerecht und individuell belohnt, lernt der Hund schnell was von ihm verlangt wird.
Hier bedarf es natürlich eines genauen Aufbaus des gewünschten Verhaltens, damit sich keine Fehler einschleichen. Geduld und Verständnis sind hier oberstes Gebot. Die Reize, welche den Hund ablenken, sind sehr langsam und steigernd hinzuzufügen - gerade dies stellt für uns Menschen eine große Herausforderung dar.
Ab und an muss man auch wieder ein paar Trainingsschritte zurückgehen, um das gewünschte Verhalten sicher und zuverlässig abrufbar zu etablieren.
In unserem Kurs „Leinenführigkeit“ werden wir Dir genau das beibringen. Du verstehst wie Du Deinen Hund im richtigen Moment positiv verstärkst, damit er das gewünschte Verhalten künftig öfters zeigt. Ebenso lernst Du, wie das entsprechende Signal aufgebaut wird. Durch individuelle Übungen werden die ablenkenden Reize nach und nach gesteigert, so dass Dein Hund mit der Zeit lernt, ruhig neben Dir an der lockeren Leine zu laufen. Damit Du künftig entspannt mit Deinem treuen Gefährten durch die Welt laufen, die Sonne und die Ruhe genießen kannst.
Wir begleiten Dich und Deinen Hund gerne!