Überall Markieren muss nicht sein!
Die Wiener Debatte über das Pinkelverbot in Parks erreichte vor einiger Zeit erneut den Gipfel der Anti-Hunde-Politik in einer der lebenswertesten Städte der Welt und wohl auch einer der hundereichsten Städte Europas. Verwunderlich ist das manchmal nicht, weil doch einige Hundemenschen die Stadt gerne als Hundeklo missbrauchen.
Ich persönlich halte es für mehr als unangebracht, Hunde gegen Gegenstände pinkeln zu lassen, die einen Wert haben und deren Instandhaltung etwas kostet, wie etwa Hausfassaden, Blumentöpfe oder Autoreifen.
Markierverhalten ist für Hunde – egal ob Rüde oder Hündin – natürlich etwas völlig Normales und dennoch ist es absolut in Ordnung, ihnen das ständige "Beinheben" unter gewissen Umständen nicht zu gestatten. Jeder Hund der Welt, auch der potenteste Rüde, kann nämlich lernen, sich beim Gassigang 1-2 Mal zu lösen, also auch mal lange laufen zu lassen, um seine Blase zu entleeren.
Das Problem ist nur, dass der Mensch ihm häufig sehr viele Möglichkeiten gewährt, das Beinchen zu heben, brav stehen bleibt und wartet, bis der Hund seine "Bello war hier!"-Schilder in den Boden geschlagen hat, um dies an der nächsten Ecke zu wiederholen. Verhindern kann man dies, indem man einfach weitergeht, wenn der Hund Anstalten macht, punktuell zu schnuppern oder das Bein zu heben: Kein Leinenruck, kein "Nein" – einfach weitergehen!
Wichtig ist aber natürlich auch, dass man seinem Vierbeiner unterwegs ganz gezielt – je nach Länge des Gassigangs – auch mal aktiv eine Stelle anbietet, an der er schnüffeln und sich erleichtern darf. Zugegeben gibt es gerade in Wien im städtischen Bereich dafür oft nicht allzu viele Möglichkeiten. Aber mit ein bisschen Suche wird man schon fündig (auch ohne eines dieser kleinen eingezäunten Hundeklos betreten zu müssen). Und die paar Meter weiter zu gehen, hält jeder Hund auch noch aus (Ausnahme Welpen, da muss es manchmal an Ort und Stelle sein).
Im Freilauf, also vor allem an ausgedehnten Grünflächen wie etwa im Wald oder auf Hundewiesen, dürfen Hunde natürlich markieren wie ihnen beliebt, es wäre ziemlich unsouverän vom Menschen, das immer unterbinden zu wollen.
Um zur Diskussion über ein Pinkelverbot in Parks zu kommen: Lächerlich. Die Wiener Parks sind ja ohnehin häufig schon mit Hundeverboten gekennzeichnet, was einfach nicht nötig wäre, würden alle Interessensgruppen ein wenig Rücksicht aufeinander nehmen. Das betrifft natürlich auch das wilde Markierverhalten von Hunden, das muss einfach nicht überall und so häufig stattfinden.
Unsere Vision ist weiterhin: Aufklärung und Bewusstseinsbildung – für mehr Respekt und gegenseitiges Verständnis!
Deine Conny Sporrer