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DOGS Rassekunde

Der temperamentvolle, fröhliche Brite gehört in der Gruppe der Jagdhunde zu den Vorstehhunden, die dem Jäger durch „Vorstehen“ anzeigen, wo sich das Wild - in der Regel handelt es sich dabei um Federwild oder Hasen - befindet.

Dabei wird der Hund langsamer und hält gegebenenfalls sogar kurz in der Bewegung inne, während er in Richtung des Tieres „starrt“ und eine Vorderpfote angehoben hält. Früher kam diese Aufgabe den sogenannten „setting dogs“ zu, die das Wild nicht stehend, sondern liegend anzeigten. Später wurden daraus dann die verschiedenen Rassen des „Setters“. Man vermutet, dass die ersten Setter auf Kreuzungen aus verschiedenen Spaniels und spanischen Pointern zurückgehen. Der English Setter, den wir heute vor Augen haben, hat seinen Ursprung in der Zucht von Edward Laverack, die 1825 mit der Hündin „Old Moll“ und dem Rüden „Ponto“ begann. Laverack war mit seiner Zuchtlinie so erfolgreich, dass seine Hunde bald schnell über die Landesgrenzen hinaus bekannt waren. Mit der Gründung des britischen Kennel Clubs 1873 wurde für den English Setter ein Rassestandard festgelegt.

Der English Setter ist „von mittlerer Größe mit klar umrissener Silhouette, Gesamterscheinung und Bewegung sind elegant“, heißt es im Standard. Die Grundfarbe des langen Fells ist immer weiß mit schwarzen (blue-belton), orangenen (orange-belton), leberfarbenen (liver-belton) Platten und Tupfen oder dreifarbig (tricolor). Die Bezeichnung „belton“ stammt vom Rassebegründer Laverack, der die Farben nach seinem Heimatort Belton in Northumberland benannte. Das Fell soll leicht gewellt, aber nicht gelockt sein, lang und seidig mit sogenannten „Hosen“ an den Hinterläufen und „Befederung“ an den Vorderläufen. Hündinnen werden 61 bis 65 cm hoch, Rüden 65 bis 68 cm.

Von den Eigenschaften her bringt der English Setter alles mit sich, was ein Hund, der bei der Jagd eng mit dem Menschen zusammen arbeiten sollte, braucht: Er ist agil und körperlich extrem leistungsfähig. Vor allem die Hunde aus der Arbeitslinie, in der die Arbeitsanlagen in der Zucht immer verstärkt wurden, sind sinnvollerweise sehr sensibel, da sie auf kleinste Anweisungen des Menschen reagieren sollten. Der English Setter genießt die Nähe zu seinen Menschen und ist im Haus - sofern er täglich ausreichend beschäftigt und ausgelastet wird - ein durchaus entspannter und gemütlicher Zeitgenosse, der auch bei Familien mit Kindern gut aufgehoben ist.

In Bezug auf seine jagdliche Passion darf man sich selbstverständlich keine Illusionen machen. Diese Motivation ist im Normalfall extrem ausgeprägt und muss bestenfalls von Welpe an durch alternative jagdliche Auslastung gemeinsam mit seinen Menschen, Rückruftraining, Training der Impulskontrolle sowie Regeln und Strukturen im Alltag in sinnvolle Bahnen gelenkt werden. Dazu bieten sich unter anderem Reizangeltraining, Dummytraining, Fährtenarbeit, Mantrailing und viele weitere Formen der Nasenarbeit an. Zusätzlich freut sich der English Setter natürlich auch darüber, wenn er seine Menschen beim Joggen oder Radfahren begleiten kann. Aber diese sportliche Betätigung sollte nie die einzige Auslastung sein - der English Setter braucht unbedingt die für ihn sinnvolle geistige Auslastung.

Gesundheitlich ist der English Setter allgemein robust. Dem britischen Kennel Club zufolge können Setter von angeborener Taubheit und Hüftgelenksdysplasie betroffen sein. Seltener kommen auch Schilddrüsenerkrankungen, Ellenbogendysplasie, Allergien sowie Hautkrankheiten vor. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 11 bis 12 Jahren.