DOGS Trainingstipp im Februar
Neben dem Tierarzt gibt es mittlerweile Tier-Physiotherapeuten, Ernährungsspezialisten und natürlich gibt es Hundetrainer für alle möglichen Beschäftigungsformen und Verhaltensprobleme des Hundes.
Scheinbar ist das Zusammenleben mit dem Hund immer schwieriger geworden. Doch woran liegt das? Werden unsere Hunde immer problematischer? Wie geht man mit dem Problemverhalten eines Hundes am besten um? Ausführliche Informationen zu vielen möglichen Problemen mit dem Hund sowie deren Ursachen und Lösungsansätze finden Sie im Buch „Problem gelöst mit Martin Rütter“.
Viele Hunde fressen Kot, den eigenen Kot, den Kot von Artgenossen, von Menschen oder von Pflanzenfressern, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Ursachen können ernährungs-, haltungs- oder erziehungsbedingt sein, aber auch durch eine Fehlprägung entstehen: Hat der Hund z.B. in der Welpenzeit nicht genügend Futter bekommen und musste sich von seinem eigenen Kot bzw. dem Kot der Geschwister oder Mutter ernähren, ist er eventuell auf diese Nahrung geprägt.
Beim Kot-Fressen kann es sich aber auch lediglich um Aufmerksamkeit heischendes Verhalten handeln, da der Mensch jedes Mal sofort aktiv wird, wenn sich der Hund einem Kothaufen nähert. Die meisten Menschen ekeln sich, wenn ihr Hund Kot frisst und versuchen daher in der Regel hektisch, laut und aufgeregt dies zu verhindern. Der Hund lernt so, dass er immer dann Aufmerksamkeit bekommt und im Mittelpunkt steht, wenn er auf einen Kothaufen zuläuft, und vielleicht sogar noch ein Futterstück bekommt, wenn er kurz vorher umdreht. Geht er dagegen brav auf dem Weg, wird er ignoriert und bekommt weder Futter noch Aufmerksamkeit. Somit verstärkt der Mensch unbewusst durch sein Verhalten das Kot-Fressen beim Hund!
Oft wird empfohlen, den Hund zu korrigieren, wenn er Kot fressen möchte. Allerdings führt diese Korrektur nur selten zu einem wirklichen und dauerhaften Erfolg. Bei einer gut aufgebauten Korrektur bricht der Hund zwar das Kotfressen ab, jedoch muss man dazu immer in seiner Nähe sein, muss immer lange vorab sehen, dass der Hund gleich Kot fressen wird. Einen Hund wirklich jede Sekunde zu beobachten ist jedoch nicht wirklich das, was sich die meisten Menschen unter einem entspannten Spaziergang vorstellen.
Viel sinnvoller bei dieser Problematik ist daher z.B. das Ignorieren. Vielen Menschen fällt dies zwar unheimlich schwer, da sie sich vor ihrem Hund ekeln, wenn er Kot gefressen hat. Da jedoch sehr häufig Aufmerksamkeit heischendes Verhalten der Grund für das Kot-Fressen ist, hat man oft schnelle Erfolge, wenn der Mensch den Hund dabei einfach komplett ignoriert.
Natürlich sollen Sie den Hund nun aber nicht auf dem gesamten Spaziergang ignorieren! Gestalten Sie vielmehr den Spaziergang spannend, lassen Sie Ihren Hund viele kleine Aufgaben ausführen wie z.B. eine kleine Apportierübung oder eine Futtersuche, sodass er gar nicht so viel Zeit hat, nach Kothaufen zu suchen. Bauen Sie die Übungen immer wieder unregelmäßig auf dem Spaziergang ein. Ihr Hund darf nie wissen, wann die nächste Übung kommt, sodass er immer eher in einer Erwartungshaltung und mit seinen Gedanken und seiner Aufmerksamkeit bei Ihnen bleibt, auch wenn er zwischendurch am Wegesrand schnüffelt.