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DOGS Trainingstipp im Jänner

Mein 21 Monate junger Leonberger ist noch nie ganz allein gewesen. Mein 13-jähriger Rüde ist ja immer bei ihm. Wenn ich mit dem alten mal kurz allein raus möchte, leidet der junge Hund schrecklich, weil er mit will. Gehe ich ohne den alten Hund raus, liegen beide entspannt im Flur und es ist nichts los. Ich habe Angst, wenn der alte Hund stirbt, wie der junge Hund klar kommen wird. Mit dem jungen Hund mache ich auch viel allein, um ihn auszulasten und dem alten die Ruhe zu geben.

Halter mehrerer Hunde sollten tatsächlich von Beginn an, also sobald der neue Hund einzieht, darauf achten, dass beide Hunde auch lernen, ganz allein zu Hause zu bleiben bzw. allein mit dem Menschen unterwegs zu sein. Hunde orientieren sich sehr schnell aneinander, sodass vor allem der neu dazu gekommene Hund lernen muss, sich draußen am Menschen zu orientieren. Doch auch ganz allein zu Hause zu bleiben fällt vor allem jungen Hunden dann schwer, denn sie wollen natürlich möglichst immer dabei sein, etwas erleben, und den Menschen gemeinsam mit dem anderen Hundekumpel überallhin begleiten.

Hält man einen Einzelhund, so baut man das Alleinbleiben in der Regel von Anfang an in kleinen Schritten auf, indem der Hund immer wieder einmal kurz allein bleiben muss, und sei es anfangs nur, weil man eben schnell den Müll hinausbringt. Diese kleinen Übungen fallen beim Welpen als Zweithund weg, denn man nimmt in der Regel den ersten Hund ja nicht die 10 Sekunden zur Mülltonne mit nach draußen. Aber genau das müsste man eigentlich tun! Denn so würde der neue Hund von Welpe an lernen, dass es nicht schlimm ist, auch einmal ganz allein, also ohne den Hundekumpel zu bleiben. Ist aber noch ein weiterer Hund zu Hause, lernt der Welpe in der Tat viel schneller, problemlos ohne den Menschen zu Hause zu bleiben. Und so fällt vielen Menschen erst dann auf, dass der zweite Hund gar nicht wirklich ganz allein bleiben kann, wenn der alte Hund stirbt.

Daher ist es prima, dass Sie sich bereits jetzt Gedanken darüber machen. Beginnen Sie das Training nun also genauso, wie man bei einem Einzelhund das Alleinbleiben aufbauen würde. Lasten Sie Ihren jungen Hund geistig und körperlich gut aus, sodass er müde ist. Warten Sie dann aber bitte noch einen kurzen Augenblick, bevor Sie nun mit dem alten Hund das Haus verlassen, da der Übergang von Aktion zu Ruhe bzw. von „ich war dran“ zu „ich muss warten“ sonst zu groß ist. Nach einer kurzen Pause nehmen Sie nun Ihren alten Hund und gehen mit ihm einmal kurz nach draußen. Verabschieden Sie sich nicht von Ihrem jungen Hund, damit dies nicht zur Ankündigung des Alleinbleibens wird. Anfangs reicht es, wenn Sie für eine Minute mit Ihrem alten Hund nach draußen gehen und warten. Danach kommen Sie beide wieder rein. Begrüßen Sie Ihren jungen Hund nicht bzw. loben Sie ihn nicht, denn schließlich ist ja eigentlich gar nichts Spannendes passiert. Sie waren ja nur einmal kurz draußen. Üben Sie dies häufig am Tag und verlängern Sie dabei die Zeit, die Sie mit Ihrem alten Hund draußen sind, Schritt für Schritt immer mehr. Ihr alter Hund wird diese Zeit übrigens auch sehr genießen. Häufig vergessen wir bei der Aufnahme eines jungen Hundes, dass auch der alte Hund seine Zeit „nur allein mit seinem Menschen“ braucht. Natürlich brauchen alte Hunde nicht mehr so viel Beschäftigung und Auslastung. Doch gerade dann, wenn sie jahrelang ganz allein und eng verbunden mit ihrem Menschen waren, ist es wichtig, dass sie auch weiterhin das Gefühl haben, ein wichtiger Teil im Leben ihres Menschen zu sein. Ich selbst gestalte den Tagesablauf meist so, dass ich mit den jungen Hunden zu den sportlichen Aktivitäten und Trainings unterwegs bin, während die alten Hunde mich zum Kaffeebesuch bei einer Freundin und zum Abendessen ins Restaurant begleiten dürfen. So sind sie mit dabei, werden von allen gestreichelt und mit ein wenig Glück sogar noch mit einem Stück Brot oder einem Pizzarand verwöhnt.