DOGS Trainingstipp im März
Neben dem Tierarzt gibt es mittlerweile Tier-Physiotherapeuten, Ernährungsspezialisten und natürlich gibt es Hundetrainer für alle möglichen Beschäftigungsformen und Verhaltensprobleme des Hundes.
Scheinbar ist das Zusammenleben mit dem Hund immer schwieriger geworden. Doch woran liegt das? Werden unsere Hunde immer problematischer? Wie geht man mit dem Problemverhalten eines Hundes am besten um? Ausführliche Informationen zu vielen möglichen Problemen mit dem Hund sowie deren Ursachen und Lösungsansätze finden Sie im Buch „Problem gelöst mit Martin Rütter“.
Will ein Hund nicht fressen, kann die Ursache hierfür natürlich eine Krankheit des Hundes sein, es können z.B. Probleme im Magen-Darm-Trakt oder am Gebiss vorliegen. Zu Beginn eines Trainings gerade bei plötzlich auftretender Futtermäkeligkeit steht daher immer die medizinische Untersuchung. Aber auch eine falsche bzw. nicht vorhandene Prägung auf unterschiedliche Futterarten kann zu Problemen in Bezug auf die Fütterung führen. Welpen sollten daher in der Zeit beim Züchter möglichst unterschiedliche Futterarten kennen lernen, angefangen von Trockenfutter bis hin zu Nassfutter bzw. unterschiedlichen Fleischsorten und Gemüse. So kann die neue Familie in Ruhe entscheiden, welche Variante der Fütterung sie bevorzugt bzw. zum Leben in der Familie passt.
Häufig sind schlecht fressende Hunde aber medizinisch gesund. Besonders Einzelhunde, die es nicht nötig haben, sich um ihr Futter zu sorgen, neigen zu mäkeligem Fressen. Der Mensch erhebt in der Regel keinen Anspruch auf das Hundefutter, sodass der Hund schnell lernt, dass er über diese Ressource frei verfügen kann. Und warum soll man etwas begehren, was scheinbar frei und unendlich verfügbar ist, selbst wenn man es unbeobachtet stehen lässt? Denn häufig meint es der besorgte Hundehalter dann besonders gut mit seinem Hund und lässt das Futter den ganzen Tag zur freien Verfügung stehen. Der Hund kann sich bedienen, wann und wie oft er will, was aber sehr häufig genau das Gegenteil bewirkt. Das Futter verliert seinen Reiz, der Hund frisst immer weniger.
Gehört Ihr Hund daher zu den mäkeligen Fressern, lassen Sie sein Futter keinesfalls zur freien Verfügung stehen. Bieten Sie ihm maximal zweimal am Tag Futter an. Stellen Sie es ihm hin, warten Sie kurz, ob er an den Napf geht. Bei sehr unsicheren Hunden sollten Sie sich dazu allerdings auch entfernen, denn es kann sein, dass sich Ihr Hund einfach nicht an das Futter herantraut, solange Sie in der Nähe sind. Geht Ihr Hund nicht innerhalb von 2 Minuten an seinen Napf und beginnt zu fressen, nehmen Sie das Futter wieder weg. Die Fütterung ist beendet. Das gilt genauso, wenn Ihr Hund das Fressen unterbricht, um sich anderen Dingen zu widmen. Und haben Sie keine Angst, ein gesunder erwachsener Hund wird nicht verhungern, wenn Sie ihm zweimal täglich die Möglichkeit geben, Nahrung aufzunehmen!
Bei der ganzen Problematik entsteht dann aber oft ein Teufelskreis: Je weniger Interesse der Hund am Futter zeigt, desto größer wird leider oft die Zuwendung durch den Menschen bzw. desto schmackhafter wird das Futter. Mensch und Hund geraten zur Fütterungszeit unter Druck, je mehr Stress entsteht, desto weniger frisst der Hund. Versuchen Sie daher, diesen Druck zu nehmen, indem Sie die Fütterung wieder zu einer „normalen“ Handlung machen. Reduzieren Sie Futterzusätze wie Brühe oder Wurst. Ignorieren Sie Ihren Hund beim Fressen. Ändern Sie Rituale, indem Sie Ihren Hund zu unterschiedlichen Zeiten füttern. Auch in der Natur gibt es nicht immer zu einer fest vorgegebenen Zeit eine Mahlzeit.