DOGS Trainingstipp im März
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Unser Harry, Schäferhund-Border Collie-Labrador-Husky-Mix, 1 Jahr alt, will kein Körbchen, keine Decke, Matratze ... einfach keinen festen Platz. Er versucht all diese Unterlagen zu besteigen und beißt sie dabei kaputt. Egal ob weiches Körbchen, Fell oder orthopädische Matratze. Er liegt meist auf dem Boden an wechselnden Plätzen und auch auf Couch und Bett. Aber er braucht doch einen festen Rückzugsort!?
Hunde sind in diesem Alter oft sehr „kreativ“. Gerade den ersten Schub der Pubertät hinter sich, sind sie dennoch lange noch nicht erwachsen. Auch die körperliche Entwicklung ist, gerade bei den großen Rassen, noch nicht vollständig abgeschlossen, sodass man sie noch nicht stark körperlich belasten kann. Die Konzentration im Training hält ebenfalls noch nicht lange an, sodass die geistige Auslastung des Hundes oft auch nur begrenzt möglich ist. Dennoch sind sie voller Tatendrang und Energie und diese muss dann irgendwo hin. Das äußert sich oftmals darin, dass Möbel oder Decken zerstört werden. Sie beschreiben, dass Harry die Decken nutzt, um darauf aufzureiten. Dies kann sexuell motiviert und ein Zeichen für die gerade erfolgten Veränderungen in seinem Körper sein. Es kann aber auch einfach ein Hinweis darauf sein, dass er nicht ausgelastet ist. Daher sollten Sie ein intensives Training mit Harry beginnen. Dazu eignet sich z. B. ein Apportiertraining. Dieses können Sie unendlich variabel gestalten und Harry so ideal fordern.
Einige Hunde zeigen unerwünschtes Verhalten aber auch, da sie damit Aufmerksamkeit erlangen. Selbst wenn diese Aufmerksamkeit für den Hund negativ ist, weil der Mensch mit dem Hund schimpft, hat er doch eine Reaktion des Menschen auf sein Verhalten erreicht. Diese bestätigt ihn darin, das Verhalten immer weiter zu zeigen. Daher sollten Sie als allererstes das Verhalten von Harry in Bezug auf das Zerstören von Decken ignorieren. Immer dann, wenn er beginnt, auf der Decke aufzureiten, gehen Sie also weder zu ihm hin, noch sprechen Sie ihn an. Sie dürfen ihn nicht einmal anschauen, denn schon das würde er als Reaktion auf sein Verhalten werten. Wenn er dabei die Decke zerstört, muss er in der nächsten Zeit eben auf einer Decke mit Löchern liegen. Falls es Ihnen schwerfällt, das Verhalten zu ignorieren, können Sie die Decken auch wegräumen. Hunde mit viel Unterwolle, wie es beim Husky oder Schäferhund der Fall ist, suchen sich tatsächlich oftmals eher kühle Flächen als Liegeplatz aus. Wenn Ihr Hund diese Stellen daher bevorzugt, braucht er auch nicht unbedingt ein weiches Körbchen mit dicker Decke.
Allerdings sollte es aber tatsächlich einen Rückzugsort für Harry geben, wo er nicht gestört wird und entspannen kann bzw. einen Liegeplatz, an den Sie ihn immer wieder einmal auch schicken können. Denn jeder Hund sollte von Anfang an lernen, für eine Zeitlang an einem bestimmten Ort liegen zu bleiben, bis der Mensch ihn wieder frei gibt, da dies für den Alltag eine große Hilfe sein kann. Nicht alle Menschen mögen Hunde, manche haben sogar Angst vor ihnen. Wenn Sie Harry auf seinen Platz schicken können, wird auch solcher Besuch ganz entspannt zu Ihnen kommen können. Solange Harry seine Decken zerstört, reicht es auch, wenn Sie seinen Platz mithilfe einer Markierung, z. B. durch ein Klebeband, kennzeichnen. Wichtig ist für den Hund nur, dass er eindeutig erkennen kann, welchen Platz er auf Ihr Signal, wie z. B. „Geh auf deine Decke“ aufsuchen soll. Ob dann da tatsächlich auch eine Decke liegt, spielt im Grunde genommen keine Rolle.
Harry muss nun in kleinen Schritten lernen, den mit Klebeband markierten Platz auf Ihr Signal hin aufzusuchen. Stellen Sie sich dazu mit ihm direkt neben das Klebeband und führen Sie ihn mit einem Futterstück auf den Platz. Dort fordern Sie ihn dann auf, sich hinzulegen. Verknüpfen Sie nach einigen Wiederholungen diese Handlung mit Ihrem neuen Signal, wie z. B. „Geh in deine Ecke“. Achtung, wenn Sie das Signal „Platz“ dazu benutzen, dass Harry sich hinlegen soll, eignet sich das Signal „Geh auf deinen Platz“ nicht dafür, dass Harry seine Liegestelle aufsuchen soll, da die beiden Signale dann zu ähnlich sind. Anfangs soll Harry nun nur ein paar Sekunden dort liegen bleiben. Belohnen Sie ihn dafür, dass er brav liegen geblieben ist und geben Sie ihn dann wieder frei. Schritt für Schritt können Sie die Zeit, die Harry auf seinem Platz liegen bleiben muss, dann immer weiter steigern. Vergessen Sie aber bitte gerade nach einer längeren Zeit nicht, Harry wieder frei zu geben, das Signal also aufzulösen. Steht Harry auf, ohne dass Sie ihn frei gegeben haben, bringen Sie ihn kommentarlos auf seinen Platz zurück. Warten Sie nun aber nicht ganz so lange, bis Sie ihn für das Liegenbleiben belohnen und das Signal wieder auflösen, denn dieses Mal sollte er die Übung mit einem Erfolg abschließen.