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DOGS Trainingstipp im Oktober

Hunde bellen, wuffen, knurren, jammern, winseln und dies in allen möglichen Tonlagen und Lautstärken. Doch wenn der Geräuschpegel eine bestimmte Grenze übersteigt und über einen langen Zeitraum anhält, wird die Geduld der Menschen schnell auf die Probe gestellt.

Auch wenn Hunde hauptsächlich mit Hilfe der visuellen Kommunikation miteinander oder mit uns Menschen kommunizieren, gehört die akustische Kommunikation doch auch zum ganz natürlichen Verhaltensbereich von Hunden.

Übermäßiges Bellen hat häufig sehr viel mit dem Sozialpartner Mensch zu tun. Durch unbewusstes Verstärken fördert der Mensch ungewollt das Bellverhalten des Hundes. Bestes Beispiel hierfür ist das Verhalten vieler Hunde an der Tür, wenn es klingelt. Kein Welpe, welcher im Alter von ca. 8 Wochen zu seiner neuen Familie kommt, wird beim Ertönen der Türklingel zur Tür rennen und bellen. Er wird sich zunächst einmal im Hintergrund halten, wird seinen Menschen beobachten und abwarten, was passiert. Sehr häufig wird der Welpe aber vom Menschen mit zur Tür genommen und darf dort direkt als erstes den Besuch begrüßen. Dieser ist natürlich vom entzückenden Fellbündel begeistert und wird sich sofort mit dem kleinen Hundekind beschäftigen. Der Mensch wird, wenn überhaupt, nur mit einem kurzen „Hallo“ begrüßt. Der Hund kommt so mit der Zeit immer mehr zu der Überzeugung, dass die Türklingel „seinen“ Besuch ankündigt. Einige Wochen später wird der junge Hund bereits mit dem ersten Ton der Klingel zur Tür rennen, in freudiger Erwartung. Der Mensch kommt hinterher und ist natürlich viel zu langsam. Es dauert und dauert, bis die Tür endlich geöffnet werden kann. Der Hund steht vor der Tür und wartet und wird dabei immer ungeduldiger und aufgeregter. Je nach Veranlagung des Hundes ist es bis zum freudig erregten Begrüßungsbellen nun nicht mehr weit… Und wenn der Mensch dieses Bellen jetzt auch noch mit den Worten: „Ja wer kommt denn da?“ kommentiert, ist die Verstärkung perfekt, Bellen beim Ertönen der Türklingel ist spätestens jetzt erlernt und ein festes Ritual.

Aber auch forderndes Verhalten ist in vielen Situationen Ursache für lautstarkes Bellen. Der Hund hat Spaß am Apportierspiel und Sie werfen ihm gerne den Ball. Diesen bringt er auch freudig zu Ihnen zurück, woraufhin er aufgeregt darauf wartet, dass Sie den Ball nun endlich wieder werfen, damit das Spiel von vorne losgehen kann. Die Erregung durch das Spiel führt gerade bei bellfreudigen Rassen dazu, dass es Ihnen gar nicht schnell genug gehen kann. Dauert es zu lange, bis der Mensch den Ball erneut wirft, beginnt der Hund zu bellen. Den meisten Menschen ist es unangenehm, wenn Ihr Hund fordernd bellt.  Viele versuchen dann das Bellen zu unterbinden, indem sie den Hund beruhigen (Ist ja gut, ich werfe doch gleich wieder…) oder ihn korrigieren (Hör auf jetzt damit!). Beides hilft meist wenig, denn für den Hund bedeutet die Reaktion des Menschen auf sein Bellen nur, dass er einen Teilerfolg hatte: Der Mensch hat zumindest bemerkt, dass der Hund etwas wollte. Somit lohnt es sich weiter zu bellen, die Bemühungen zu verstärken. Der Mensch gibt auf und wirft, denn dann ist endlich Ruhe… Dass damit jedoch ein Kreislauf gestartet wird, der das Bellen des Hundes immer weiter verstärkt, ist vielen Menschen gar nicht klar. Auch wenn es schwer fällt: Um das Bellen einzudämmen, dürfen Sie Ihren Hund nicht bestätigen, indem Sie in dem Augenblick seine Forderung erfüllen und den Ball werfen. Ignorieren Sie stattdessen Ihren Hund, werfen Sie den Ball nicht, sprechen Sie ihn nicht an, schauen Sie ihn nicht einmal an. Warten Sie solange, bis Ihr Hund ruhig und entspannt ist, erst dann geht es mit dem Spiel weiter.