Erfolg macht sexy
Endlich ist es wärmer, die Sonne strahlt regelmäßig vom Himmel und alles beginnt zu blühen – Grund genug auch für die Hormone so richtig in Fahrt zu kommen. Und tatsächlich werden viele Hündinnen auch ausgerechnet im Frühjahr läufig. Das hat den einfachen biologischen Vorteil, nach einer Tragzeit von knapp 9 Wochen eine geeignete Jahreszeit zur Welpenaufzucht erwarten zu können. Wenn Hündinnen läufig werden, heißt es aber vor allem für die männlichen Vierbeiner: Cool bleiben! Viele Hundehalter sind nach dem ersten Zähneklappern, Sabbern oder nicht Zurückkommenwollen des Rüden schon auf dem direkten Weg zum Tierarzt und hoffen auf eine Besserung durch Kastration. Dabei gibt es viel hilfreichere Tricks seinem Hund diesen Stress zu ersparen: Nämlich Erziehung und Beschäftigung! Gerade Ersteres ist Studien zufolge sehr relevant. Mit dem sozialen Status des Hundes im Rudel, steigt nämlich proportional auch der Testosteronwert im Körper, nicht umsonst hört man oft „Erfolg macht sexy“.
Hat ein Hund also im Zusammenleben mit dem Menschen alle Rechte inne, kennt keine Regeln und Grenzen und wird behandelt wie ein Kaiser, wird auch seine Sexualität unweigerlich stärker ausgeprägt sein. Bei wildlebenden Hunden funktioniert das Zusammenleben mehrerer unkastrierter(!) Hunde deshalb übrigens wie am Schnürchen: Der Ranghohe hat das Recht auf Verpaarung, die anderen Vierbeiner akzeptieren das aufgrund einer geklärten Rudelstruktur.
Ein anderer häufiger Grund für Hypersexualität kann schlichte Unterforderung unserer Hunde sein. Während sie früher hochpassionierte Arbeiter waren und wichtige Aufgaben hatten, verkümmern sie heute eher als Langzeitarbeitslose. Da ist schon klar, dass ganz ursprüngliche „Instinkte“ wieder zum Vorschein kommen und ausgelebt werden wollen. Geben Sie Ihren Hunden also wieder kleine Aufgaben und seien Sie ein konsequenter und ernstzunehmender Sozialpartner für sie. Das erleichtert nicht nur Ihnen das Leben.
Artikel meiner lieben Kollegin Conny Sporrer (DOGS Hundeschule Wien)