Welpenhandel oder Züchter?
Immer mehr Familien möchten einen vierbeinigen Begleiter in ihre Familie aufnehmen, doch wie findet man den geeigneten Hund?
Im Internet wird man schnell fündig, jede Menge Anzeigen werben für den süßen, idealen Familienhund. Leider verbergen sich jedoch immer öfter hinter solchen wohlklingenden Anzeigen Massenhändler, die Welpen als Massenware produzieren. Diese Welpen werden von sogenannten Welpenhändlern meistens aus östlichen Ländern eingekauft. Aber auch hier in Europa nimmt das Geschäft mit dem Welpenhandel immer mehr zu. Auf dem Markt kann der „Wunschhund“ direkt mitgenommen werden, sogar hier in Deutschland ist seit einiger Zeit der Verkauf von Welpen im Zoofachhandel geplant.
Wo auch immer diese Welpen herkommen, von solchen Käufen – und sei es nur aus Mitleid – sollten Sie Abstand nehmen. Diese Welpen wachsen in der Regel in kleinen Unterkünften im Stall auf und werden – wenn überhaupt – nur mit dem Nötigsten medizinisch versorgt. Selten sind sie geimpft oder entwurmt, häufig jedoch leiden sie an Krankheiten - angefangen von Durchfall bis hin zu Parvorvirose, einer Krankheit, die auch heute immer noch zum Tod führen kann. Auch bezüglich der Prägung und Sozialisierung der Welpen bestehen in der Regel große Defizite, die nur sehr begrenzt wieder aufgeholt werden können. Folge davon sind Verhaltensauffälligkeiten sowie Angst- oder Aggressionsverhalten gegenüber dem Menschen.
Natürlich sind die geringen Preise, die in der Regel für einen solchen Welpen verlangt werden, sehr verlockend. Beim Hundekauf sollte man sich jedoch immer vor Augen halten, dass der Kaufpreis immer noch die geringste Ausgabe für einen Hund ist, der einen bis zu 15 Jahre begleiten soll. Sehr schnell werden dann jedoch für ein solches „Schnäppchen“ jährlich hohe Summen an Tierarztkosten fällig, die in keinem Verhältnis mehr zu dem geringen Kaufpreis stehen.
Aber auch einen Kauf aus Mitleid sollten Sie dringend vermeiden. Natürlich ist es schwer, einen solch kleinen hilflosen Welpen dort in den Schaukästen sitzen und gegebenenfalls sogar leiden zu sehen. Genau darauf spekulieren solche Hundehändler jedoch. Und auch wenn Sie denken: „Nur dieser eine Welpe, den rette ich!“ unterstützen Sie mit genau diesem Geld den Hundehandel, denn es wird direkt weiterverwendet, um neue Welpen nach Deutschland zu transportieren… Einen Welpen sollten Sie daher immer nur von einem seriösen Züchter kaufen! Adressen seriöser Züchter finden Sie für Rassen, die VDH-anerkannt sind, auf der Homepage des VDH (www.vdh.de).
Achten Sie auf die folgende Checkliste, wenn Sie gerade auf der Suche nach ihrem Traum-Welpen sind: * Der Züchter züchtet maximal ein bis zwei verschiedene Hunderassen. * Die Mutterhündin lebt beim Züchter, Sie können Sie jederzeit anschauen, im Idealfall lernen Sie den Züchter und seine Hündin bereits vor dem Wurf kennen. Der Deckrüde lebt meistens nicht beim Züchter, jedoch gibt Ihnen ein seriöser Züchter immer Auskunft über den Deckrüden, den Sie selbstverständlich auch vorab besuchen können. * Der Züchter gibt Ihnen bereitwillig Auskunft über die Abstammung, die Gesundheitsergebnisse sowie über erfolgreich absolvierte Prüfungen. Nachweise inklusive einer gültigen Ahnentafel sind vorhanden und können eingesehen werden. * Die Hunde des Züchters leben bei diesem im Haus. Auch die Welpen wachsen in Haus und Garten des Züchters auf. Während der Aufzucht wird auf eine gute Prägung und Sozialisierung geachtet, die Welpen lernen viele verschiedene optische und akustische Reize sowie viele unterschiedliche Menschen, Hunde und eventuell auch weitere Tiere kennen. Der Züchter macht mit seinen Welpen in der siebten und achten Lebenswoche erste Ausflüge, so dass die Welpen bereits das Autofahren sowie erste Umwelterlebnisse kennen gelernt haben. * Ihren Welpen können Sie frühestens mit Vollendung der achten Lebenswoche abholen, dies schreibt in Deutschland auch das Tierschutzgesetz vor. In diesen ersten acht Wochen braucht der Welpe die Lernerfahrungen mit der Mutterhündin und seinen Geschwistern, eine zu frühe Trennung kann ebenfalls zu Verhaltensproblemen führen.
Suchen Sie einen erwachsenen Hund, dann schauen Sie sich doch einfach einmal im Tierheim in Ihrer Nähe um. Denn auch in Deutschland gibt es viele in Not geratene Hunde, die ein neues Zuhause suchen. Dabei handelt es sich oftmals nicht um Problemhunde, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten abgegeben wurden, sondern um nette und unproblematische Hunde, deren Halter sich z.B. aufgrund von Scheidung oder beruflicher Veränderungen nicht mehr um den Vierbeiner kümmern konnten.