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Hundeernährung

Die Ernährung unserer Hunde hat nicht nur großen Einfluss auf deren Wohlbefinden, sondern auch auf ihr Verhalten. Der genaue Bedarf an Nährstoffzusammensetzung und Futtermenge ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Eine professionelle Ernährungsberatung hilft dabei das Optimum für deinen Hund zu finden, aber auch als Halter gibt es einige Anzeichen, die für eine Veränderung der Ernährung unsere Hunde sprechen, auf die wir achten können:

  • Wie oft und in welchen Mengen setzt dein Hund Kot ab?
  • Wie ist die Konsistenz des Kots?
  • Ist das Fell samtig glänzend oder eher stumpf und struppig?
  • Neigt dein Hund zur Schuppenbildung oder Hautproblemen?
  • Ist dein Hund sehr unruhig / hippelig?

 

 

Ein Hund der einen Napf im Maul trägt.
Wie oft sollte ich füttern?

Die Häufigkeit der Fütterung nimmt mit steigendem Lebensalter ab:

  • Bis 6 Monate: 3-4x täglich
  • Von 6 bis 12 Monaten: 2-3x täglich
  • Ab 12 Monate: 2x täglich

Arbeiten für das Futter?

Eine der Mahlzeiten kann als Belohnung für ein gemeinsames Training eingesetzt werden. Das Futter wird über den Tag verteilt durch kleine Aufgaben verdient. Den Hund sein gesamtes Futter erarbeiten zu lassen kann im Einzelfall sinnvoll sein (sogenanntes existenzielles Training), ohne konkreten Anlass rate ich jedoch davon ab.

Futter stehen lassen oder aufräumen?

Ich empfehle nicht gegessenes Futter fünf Minuten nachdem der Hund seine Mahlzeit beendet hat aufzuräumen. Steht das Futter den ganzen Tag zur Verfügung verliert es für den Hund schnell an Wert und ist nur noch bedingt als Belohnung nutzbar: Es lohnt sich nicht, sich für etwas anzustrengen, was ohnehin unbegrenzt zur Verfügung steht.

Ein Huskywelpe schnuppert an seinem Napf.

Barfen

Die Fütterung mit rohem Fleisch, das sogenannte BARFEN, hat in den letzten Jahren an Beliebtheit und Bekanntheit gewonnen. Häufig wird damit argumentiert, dass Wölfe ebenfalls vorrangig Fleisch fressen. Dabei wird jedoch gerne übersehen, dass diese nicht nur das Fleisch der Tiere, sondern ebenfalls Fell, Knochen und Mageninhalt verwerten. Des Weiteren hat sich der Hund nach seiner Domestizierung vom Wolf weiterentwickelt. Hunde leben nun seit tausenden von Jahren mit Menschen zusammen, bis vor wenigen Jahren haben sie sich dabei in erster Linie von Abfällen und Essensresten der Menschen ernährt. Im Laufe der Zeit hat sich das Verdauungssystem der Hunde weiterentwickelt. 

Natürlich ist es möglich seinen Hund gesund mit BARF zu ernähren, ich rate jedoch dringend dazu, dies in Begleitung mit einem Ernährungsberater zu tun. Um die richtige Zusammensetzung an Bestandteilen im Futter zu finden ist viel Fachwissen und eine gute Bedarfsermittlung des Hundes unerlässlich. Ohne dies sind Mangelerscheinungen wahrscheinlich, diese können sich durch gesundheitliche Probleme oder dem vermehrten Fressen von Kot auf den Spaziergängen bemerkbar machen: Der Hund versucht auf diese Weise einen Nährstoffmangel auszugleichen.

Ein weiteres Problem bei der Fütterung mit BARF ist, dass häufig der Anteil an Proteinen und Fetten sehr hoch ist, der Hund bekommt somit viel Energie, die in irgendeine Weise kanalisiert werden muss - Unruhe ist die Folge.

Ein Hund fristt Barf aus einem Napf.
Vorteile BarfenNachteile Barfen
Alle Bestandteile und deren Mengen und Qualitäten sind bekanntViel Fachwissen nötig / hohe Gefahr von Mangelernährung
AbwechslungsreichHäufig zu hoher Energieanteil im Futter, was Unruhe begünstigen kann
 Viel Platz sowie Kühlung für die Zutaten nötig
Nassfutter

Nassfutter oder auch Feuchtfutter genannt hat einen hohen Wasseranteil. Feuchtfutter wird hergestellt, indem die Rohstoffe zerkleinert, gekocht und anschließend, unter großem Druck, auf ca. 250 Grad erhitzt werden. Durch Druck und Hitze werden schädliche Bakterien abgetötet, gleichzeitig entsteht jedoch auch ein Verlust an Nährstoffen. Bei hochwertigen Produkten werden diese Verluste durch Zusatzstoffe ausgeglichen. Häufige Anzeichen für minderwertiges Feuchtfutter sind: Häufige Flatulenzen, übelriechender und/oder schmieriger Kot.
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, ob es sich um ein Alleinfuttermittel handelt: Nur wenn dies angegeben ist, enthält das Futter alle benötigten Nährstoffe. Ebenfalls sollte die Deklaration geprüft werden (Siehe Abschnitt “Woran erkenne ich gutes Futter?”).
Feuchtfutter wird von den meisten Hunden gut angenommen, ein weiterer Vorteil ist, dass bereits ein Teil des Wasserbedarfs des Hundes abgedeckt ist. Das Aufschlecken des Futters kann gerade für alte Hunde, mit Zahnproblemen, eine Erleichterung sein. Als Nachteile ist die begrenzte Haltbarkeit nach dem Öffnen zu nennen: Feuchtfutter darf daher nicht über längere Zeit offen stehen bleiben. Nassfutter kann nur bedingt als Belohnung eingesetzt werden (z.B. in einem wasserdichten Futterbeutel), die meist hohe Beliebtheit sorgt jedoch für eine gute Verstärkung des gewünschten Verhaltens. Ein weiteres Problem ist die große Menge an entstehendem Müll.

Ein Napf gefüllt mit Nassfutter.
Vorteile NassfutterNachteile Nassfutter
Wird von den meisten Hunden gut angenommenNach dem Öffnen nur begrenzt haltbar
Bereits viel Wasser im Futter enthaltenNur bedingt als Belohnung einsetzbar
Auch für alte Hunde oder Hunde mit Zahnproblemen gut aufzunehmenViel Platz zum Lagern benötigt / Große Mengen an entstehendem Müll

 

Trockenfutter

Trockenfutter ist die am häufigsten verwendete Futterart. Meist wird das sogenannte Extrusionsverfahren angewendet: Die, meist vorgetrockneten, Rohstoffe werden zu einem Teig vermengt und in einem Extruder unter hoher Hitze (ca. 200 Grad) und hohem Druck verarbeitet und anschließend in Form gepresst. Bei diesem Vorgang gehen einige der enthaltenen Nährstoffe verloren. Meist werden die Futterstücke am Ende des Prozesses noch mit Fett und/oder anderen Lockmitteln versehen, um die Akzeptanz zu verbessern. Als Alternative zum Extrusionsverfahren gibt es noch die “Kaltpressung”, hierbei wird mit geringeren Temperaturen von etwa 60-80 Grad gearbeitet, was die Nährstoffe, insbesondere die aus pflanzlichen Komponenten, besser erhalten sollen. Ebenfalls löst sich kaltgepresster Futter schneller unter Feuchtigkeit auf und ist daher leichter zu verdauen.
Trockenfutter hat einige Vorteile in der Anwendung: Unsere Hunde können nicht aussortiere, da alle Rohstoffe gleichmäßig in den Pellets verteilt sind, die Lagerung und Dosierung ist unkompliziert, es entsteht nur wenig Müll und die Pellets sind auch als Belohnungsleckerchen gut nutzbar. Ebenfalls ist eine höhere Energiedichte möglich, was wichtig für aktive Sporthunde ist (z.B. Zughunde / Canicross).

Vorteile TrockenfutterNachteile Trockenfutter
Gut als Belohnung einsetzbarWird nicht von allen Hunden gut angenommen
Kann längere Zeit im Napf verweilen ohne schlecht zu werdenAuf ausreichende Wasseraufnahme zum Futter achten, insbesondere bei Sporthunden
Es kann eine höhere Energiedichte als beim Nassfutter erzielt werden 
Wenig Verpackungsabfall 
Veganes Futter

Die vegane Ernährung von Hunden wurde lange Zeit belächelt. In den letzten Jahren hat sich ein breiteres Bewusstsein für Tierwohl entwickelt und es wurden vermehrt Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt. Letztlich ist es, für einen Organismus, nicht entscheidend aus welcher Quelle die Nährstoffe kommen - sie müssen lediglich in einer verwertbaren Form vorliegen. Inzwischen gibt es eine Reihe von Anbietern, die sich auf veganes Hundefutter spezialisiert haben. Diese Futtermittel beinhalten alle benötigten Nährstoffe, die ein Hund braucht.

Meist handelt es sich dabei um Trockenfutter, so dass hier die gleichen Vor- und Nachteile wie zuvor angesprochen bestehen. Ein Vorteil der veganen Ernährung ist zweifelsfrei das Tierleid vermieden wird, ein Nachteil ist das die Energiedichte pro 100g meist unter dem von Futter mit tierischen Proteinen liegt. Soll der Hund Gewicht verlieren, kann dies sogar ein Vorteil sein. Bei Sporthunden oder Hunden die generell keine großen Mengen fressen, kann es möglicherweise schwierig sein, genügend Energie in den Hund zu bekommen.

Ich persönlich füttere ein veganes Futter für meine Huskies (Mehr dazu im Abschnitt “Persönliche Meinung”). 

Ein Hund der ein Büschel Petersilie im Maul trägt.
Woran erkenne ich gutes Futter?

Nachfolgenden möchte ich euch einige Tipps mitgeben, woran ihr gutes Futter erkennen könnt:

Deklaration - werden die Inhaltstoffe genannt?

In der Deklaration wird angegeben aus was das Futter besteht. In Deutschland sind drei Arten der Deklaration erlaubt, allen Varianten ist gemein, dass die Inhaltstoffe sortiert nach ihrem Vorkommen angegeben werden (Der Inhaltsstoff der mengenmäßig am häufigsten vorkommt zuerst):

  • Geschlossene Deklaration: Die Inhaltsstoffe werden nicht einzeln aufgeführt, sondern in Gruppe wie “Getreide” oder “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse” zusammengefasst.
  • Halboffene Deklaration: Alle Inhaltsstoffe werden einzeln aufgeführt, z.B.: Mais, Geflügelprotein, Weizen, …
  • Offene Deklaration: Hier werden alle Inhaltsstoffe mit genauen Mengenangaben aufgeführt, z.B. 30% Geflügelfleisch, 24% Kartoffeln, 14% Erbsen, …

Da es dem Hersteller nichts kostet eine vollständige Deklaration anzugeben, kann man bei Verwendung der geschlossenen Deklaration bereits ahnen, dass hier viele minderwertige Produkte enthalten sind, die verschleiert werden sollen. Zu bevorzugen ist auf jeden Fall die offene Deklaration, nur hier weiß man wirklich, was man füttert. Manche Hersteller geben für die ersten drei oder fünf Bestandteile die Mengen exakt an und die übrigen Bestandteile namentlich - dies ist ebenfalls eine akzeptable Form der Deklaration.

Deklarationsangaben auf einer Packung Hundefutter.

Proteinquellen

Ein gutes Hundefutter sollte möglichst nur eine tierische Proteinquelle beinhaltet, dies reduziert die Gefahr von Unverträglichkeiten und Allergien, bzw. erleichtert eine Ausschlussdiät beim Verdacht darauf. Es ist üblich unterschiedliche Geflügelsorten, wie z.B. Hähnchen und Truthahn, als Geflügelprotein zusammenzufassen. Da die Struktur dieser Proteine sehr ähnlich ist, ist dies vertretbar.

Mais, Mais, Mais

Viele Futtersorten enthalten einen sehr hohen Maisanteil. Mais ist ein sehr günstiges Futtermittel, allerdings nicht so gut verdaulich wie z.B. Süßkartoffel. Häufig werden nährstoffarme Reststoffe als Maismehl zugegeben. Die im Mais enthaltene Stärke liefert sehr schnell, aber nicht langanhaltend, Energie, was zu hibbeligen Verhalten beitragen kann. Wenn ein Futter mit hohem Maisanteil verwendet wird, ist es ratsam eher mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu füttern.
Ein Weiteren Problem stellt das im Mais enthaltene Tyrosin dar, Tyrosin ist ein Gegenspieler zu Tryptophan, Tryptophan ist wiederum eine Vorstufe zu Serotonin. Serotonin wirkt beruhigend und entspannend, eine sehr hoher Maisanteil kann daher Unruhe oder Ängstlichkeit begünstigen.

Es ist daher insbesondere für Hunde die bereits unruhig oder ängstlich / unsicher sind, ratsam auf das Füttern von Mais zu verzichten. Das gleiche gilt auch für Soja und Weizen, die jedoch seltener in großen Mengen im Hundefutter vorkommen. Besser geeignet sind: Kartoffeln, Reis oder Hafer.

Ein Feld aus Maiskolben.

Was sind die ersten drei Zutaten?

Die ersten drei Zutaten machen i.d.R. den Hauptteil des Futters aus.
Beispiel: "Getreide (Mais), Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Entenfleischmehl) (28,6 %), Öle und Fette,  […]"
In diesem Fall werden gleich mehrere Probleme deutlich: Die Deklaration der Proteine ist extrem ungenau: “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Entenfleischmehl)” gibt keine genaue Informationen über die verwendete Tierart (Fleisch kann alles sein), auch das Verhältnis zwischen “Fleisch” und “Entenfleischmehl” fehlt, es können also theoretisch 99% des verwendeten Fleisches aus zu Mehl verarbeiteten Entenresten bestehen.
“Öle und Fette” machen meist nur einen kleinen einstelligen Prozentanteil im Futter aus: Wir müssen hier also von einem Maisanteil deutlich jenseits der 50% ausgehen, oder alternativ davon, dass sehr viele Öle und Fette hinzugegeben wurden, dies geschieht meist, um die Akzeptanz zu verbessern.
In Summe muss man leider sagen, dass hier keine hochwertigen Zutaten verwendet werden.

Art der Herstellung

Dieser Punkt bezieht sich auf die Verwendung von Trockenfutter: Wie bereits erwähnt gehen beim Extrusionsverfahren ein Teil der Nährstoffe verloren, in diesem Sinne ist kaltgepresstes Futter meist von höherer Qualität. Da die verlorenen Inhaltsstoffe, bei qualitativ hochwertigem Futter, wieder zugefügt werden, hat für mich die Frage der Herstellung eine niedrigere Priorität als die Frage nach den Inhaltsstoffen.
Wird, bei einem Futter, keine Angabe zur Art der Herstellung angegeben, kann man davon ausgehen das, dass Extrusionsverfahren zum Einsatz kommt, da die Kaltpressung deutlich aufwändiger und somit auch kostspieliger ist.

Persönliche Meinung

In meinen Augen gibt es nicht das eine Hundefutter. Wie so oft im Umgang mit Hunden heißt es “Je nach Hund”. Die besten Inhaltsstoffe sind irrelevant, wenn mein Hund das Futter nicht annimmt oder es nicht verträgt. Dennoch möchte ich wissen, was mein Hund bekommt, und achte auf eine gute Zusammensetzung.

Unsere Huskies sind leider sehr futtersensibel. Nach einem Tierarztmarathon hat sich letztlich herausgestellt, dass die Bauchspeicheldrüse von Amak defekt ist, er kann kein Pankreas-Enzym herstellen und ist daher, ohne zugefüttertes Ersatzprotein, nicht in der Lage Fleisch zu verdauen. Bei Tuaq, der praktisch an den gleichen Symptomen litt, liegen hingegen “nur” Unverträglichkeiten vor.
Wir haben daher in den letzten Jahren sehr viele verschiedene Futtersorten ausprobiert. Aktuelle bekommen beide Huskies ein vegetarisches Futter von der Firma Vegdog. Beide Hunde vertragen dieses Futter sehr gut und sie wirken gesünder/vitaler als jemals zuvor.

Ally, unsere Langhaarcollie Hündin, verträgt dieses Futter jedoch nicht so gut und für meine Border Collie Hündin Yuna, mit der ich Ausdauersport betreibe, liefert es nicht genügend Energie. Nach einigen Experimenten füttere ich die Beiden aktuell mit Futter von der Firma Alpenwuff. Yuna bekommt während der Trainingsmonate zusätzlich einen Anteil von einem Spezialfutter für Sporthunde.

Zusammengefasst meine Tipps für euch:

  • Achtet auf die Zusammensetzung und die Tipps aus dem Abschnitt “Woran erkenne ich gutes Futter?”
  • Probier verschiedene Sorten aus: Was mag dein Hund? Wie entwickelt sich Fell und Haut? Welchen Zustand hat der Kot deines Hundes?
  • Zieh im Zweifel einen Ernährungsberater hinzu, um eine genaue Bedarfsanalyse durchzuführen.

Da mich die Qualität von Alpenwuff überzeugt, bin ich eine Partnerschaft mit dieser Firma eingegangen, dies ermöglicht es mir dir einen 10% Gutschein für die erste Bestellung an die Hand zu geben.

Gutscheincode:
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Trotz der Empfehlung möchte ich noch einmal betonen: Jeder Hund ist anders, probiere verschiedene Hersteller und Sorten aus um das perfekte Futter für deinen Hund zu finden.