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A wie Anti - Bell - Halsband

Verfolgt man interessiert die Facebook-Gruppen und Foren von Hundeliebhabern, wird früher oder später immer eine einfache Frage auftauchen: „Mein Hund kann nicht allein bleiben. Er bellt und die Nachbarn beschweren sich. Was kann ich tun?“. Schnell ist hierfür eine kostengünstige, unaufwändige Lösung gefunden und gleich mehrere Anhänger bekunden ihre hervorragenden „Trainingserfolge“: Ein Anti-Bell-Halsband!

Was ist damit gemeint? Dieses Halsband sorgt für einen Sprühstoß einer Flüssigkeit oder eines Gases verbunden mit einem „Zisch“-Geräusch. Ausgelöst wird das ganze durch Bellverhalten oder, wie im Internet zusätzlich angepriesen, bei unerwünschtem „Jaul- und Knurrverhalten“. Das Besondere – der Halter muss hierfür nicht anwesend sein. Das Gerät arbeitet ganz für sich allein und wird automatisch durch verschiedene Geräusche ausgelöst. 

Doch kann das tatsächlich die Lösung sein? Von unserer Seite aus ein ganz klares NEIN! Das Bell-, Jaul- und Knurrverhalten eines Hundes wird immer lediglich die Spitze des Eisbergs einer Verhaltensproblematik und auch schlichtweg eine ganz normale Form der Kommunikation darstellen. Für viele Hundehalter natürlich die sichtbarste und wahrscheinlich auch anstrengendste Auffälligkeit, die jedoch lediglich ein Symptom einer Problematik darstellt.

Niemals wird das Training eines Hundes langfristigen und nachhaltigen Erfolg haben, wenn es sich hierbei schlichtweg um die Reduktion unerwünschter Verhaltensweisen handelt. Nur weil der Hund eine Korrektur für ein Bellen bekommt und es vielleicht sogar mit viel Glück einstellt, kann er noch längst nicht besser alleinbleiben! Für die Problematik an sich können ganz verschiedene Ursachen zugrunde liegen, die es zu analysieren und trainieren gilt.

Mal ganz davon abgesehen, dass dieses Halsband nicht für ein faires Training und einen partnerschaftlichen Umgang mit dem Vierbeiner geeignet ist, stellt es zusätzlich eine meist unbedachte Gefahr dar. Durch die anonyme Korrektur – der Hund erhält weder eine Verwarnung im Vorfeld noch kann er die Quelle dieser Korrektur zuordnen – kann es dazu führen, dass sich der Hund zunehmend in den eigenen vier Wänden unwohl und unsicher fühlt. Zudem kann es durch ein anderes Geräusch oder bei einer Mehrhundehaltung passieren, dass ein kurzer Beller eines anderen Mitbewohners das Gerät auslöst und somit eine völlig zusammenhangslose Korrektur erfolgt.

In jedem Fall wird dieses Halsband den Hund weder bei einer Problematik helfen, noch ihm Handlungsalternativen aufzeigen. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird er durch diesen Einsatz stark verunsichert und stellt bei viel Glück zwar das ungewünschte Verhalten ein – das Problem an sich, das Stresslevel und der Handlungsbedarf besteht jedoch weiterhin.

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