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U wie Urinmatte

„Urinmatten“ erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Gern werden sie von Züchtern und Hundebesitzern untereinander empfohlen. Sie sollen dabei helfen, die Stubenreinheit des neuen Familienmitgliedes zu beschleunigen. Doch was steckt wirklich dahinter?

Was sind Urinmatten?

Hundetoiletten gibt es in verschiedenen Modellen. Die einfachste Ausführung, die sogenannten Urinmatten, sind saugfähige Unterlagen, die durch ihre feuchtigkeitsundurchlässige Unterseite das Auslaufen von Flüssigkeiten verhindern. Separat hierzu gibt es spezielle Kunststoffwannen mit abnehmbaren Oberteil zu kaufen, in welcher die Urinmatten befestigt werden und somit einem Katzenklo ähneln.

Für diejenigen, die es etwas extravaganter mögen, gibt es Hundetoiletten mit Einlagen aus Kunstrasen oder gar Echtrasen zu kaufen.

Der Sinn dahinter

Urinmatten und Hundetoiletten werden insbesondere für Welpen bei der Erziehung zur Stubenreinheit angepriesen. Dies erspart laut Hersteller unerwünschte Zwischenfälle und beschleunigt das Sauberwerden. Natürlich muss der Welpen im Vorfeld lernen, dass er sich nur hierauf lösen darf, um den Platz selbstständig aufzusuchen. Sobald der Welpen beim Heranwachsen zunehmend lernt, seine Blase zu kontrollieren, wird die Matte, die anfänglich in der Nähe des Körbchens liegt, immer weiter Richtung Ausgangstür und letztendlich draußen davor platziert. 

Eine weitere Einsatzmöglichkeit solcher Matten ist bei Hunden, die krankheits- oder altersbedingt den Urin nicht mehr halten können. Insbesondere bei Inkontinenz nach Kastrationen oder anderweitigen Blasenproblemen, können diese Matten eine große Hilfe sein. Sie können in das Hundekörbchen gelegt werden und verhindern so, dass der Hund in seinem eigenen Urin liegt.

Die Vorteile im Überblick

Wer bereits einen Welpen groß gezogen hat, weiß wie anstrengend und zeitaufwändig insbesondere das Thema Stubenreinheit werden kann. Gefühlt 100mal am Tag bringt man das Hundekind auf eine Wiese, damit es sich lösen kann. Je nach Wohnsituation, insbesondere wenn man bspw. im 5. Stock eines Mehrfamilienhauses wohnt, kann das nicht nur nervlich sondern auch körperlich sehr anstrengend werden. Somit würde eine Urinmatte in jedem Fall jede Menge Zeit und Nerven sparen. 

Zudem schont es natürlich den Bodenbelag, wenn der Urin im Falle eines Unfalls auf dieser Matte und nicht auf dem teuren Parkettboden landet. Des Weiteren hat der Hund somit immer die Möglichkeit sich zu lösen, was insbesondere bei Abwesenheit des Halters ein Vorteil sein könnte. 

Doch wie sieht es nun in der Praxis aus?

Eine Urinmatte ist unbestritten ein tolles Hilfsmittel für ältere oder kranke Hunde, die ihren Urin nicht mehr halten können. Der Einsatz bei einem Welpen hingegen, sollte ganz bewusst überdacht werden. 

Zugegebenermaßen kann die Erziehung zur Stubenreinheit zur reinsten Nervenprobe werden. Vor und nach sämtlichen Schlaf- und Spielphasen, Fütterungen und am besten noch Zwischendurch sollte der Hund die Möglichkeit bekommen, sich zu lösen. Eine reine Fleißarbeit zu Beginn. Denn Welpen sind noch nicht in der Lage, ihre Blase zu kontrollieren. Was, nebenbei erwähnt, sämtliche Bestrafungsmaßnahmen für Pinkelunfälle in der Wohnung absolut indiskutabel werden lässt. 

Neben allen erwähnten Vorteilen, möchten wir jedoch ganz bewusst ein paar kritische Gedanken hierzu äußern. Mit einem Hundeklo lernt der Vierbeiner, dass es völlig in Ordnung ist, sich in der Wohnung zu lösen. Zudem kann es passieren, dass er nicht lernt, den Urin einhalten zu müssen. Allein diese zwei Aspekte verzögern das Sauberwerden ungemein. Des Weiteren verleitet es leider die Hundehalter aus Bequemlichkeit dazu, unnötige Gassirunden ausfallen zu lassen. Somit wird aus dem eigentlichen Gedanken und der zeitnahen Entwöhnung des Klos häufig eine Dauerlösung, da es sehr einfach und praktisch erscheint. 

Unser Fazit

Insbesondere die Stubenreinheit bei jungen Hunden ist ein Dauerthema in unseren Welpengruppen. Es beansprucht viel Zeit, viele Nerven, gutes Beobachtungsvermögen und schnelle Reaktionen des Hundehalters. Urinmatten verzögern dieses Thema unserer Erfahrung nach bedeutend. Dies liegt nicht nur daran, dass die Hunde lernen sich innerhalb der eigenen vier Wände zu lösen sondern auch weil sich Menschen auf der bequemen Lösung ausruhen. Baut man dieses Hilfsmittel jedoch, wie oben beschrieben, zeitnah und schrittweise schnellstmöglich wieder ab, kann es tatsächlich den Alltag erleichtern. Hierfür benötigt es jedoch sehr viel Disziplin – vor allem des Hundehalters.

Für alte oder kranke Hunde ist der Einsatz dieser Matte für uns in jedem Fall von Vorteil und absolut empfehlenswert, um den Alltag stressfreier und angenehmer zu gestalten.

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