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Z wie Zerrspielzeug

Diese Form der Spielzeuge wird natürlich, wie der Name schon verrät, vorrangig für einen Zweck hergestellt – sich mal richtig ausgelassen in einem Zerrspiel mit einem anderen Vierbeiner oder einem Menschen auszutoben. Doch Zerrspiele erzeugen bei einigen Hundemenschen ein vehementes Kopfschütteln. So ist es offensichtlich für die Beziehung höchst fatal sich mit dem Hund „messen“ zu wollen. Wir positionieren uns ganz klar – wieso nicht? Sofern alle Beteiligten daran Spaß empfinden und dieses Spiel, genau wie alle anderen, Regeln besitzt, spricht doch eigentlich nichts dagegen?!

Die Wahl des passenden Spielzeugs

Zerrspielzeuge gibt es in vielen verschiedenen Variationen und Materialien. Wichtig ist – robust muss es sein, um dem körperlichen Kräftemessen standhalten zu können. So eignen sich Silikon- oder Plüschspielzeuge weniger als dicke Taue oder Hartgummispielzeuge. Idealerweise sollte es so groß sein, dass der Mitspieler unproblematisch ein Ende greifen kann, ohne Gefahr zu laufen, ausversehen zwischen die Zähne des Hundes zu geraten. Viele Zerrspielzeuge besitzen hierfür eine extra Schlaufe.

Was zeichnet ein Zerrspiel aus?

Ein Zerrspiel ist, ganz nüchtern betrachtet, ein Beutestreit, dem jedoch natürlich der Ernstbezug fehlt. Auch Hunde untereinander beziehen gern Beute in ein ausgelassenes Spiel ein. Hierbei gibt es jedoch ganz klare Spielregeln. Um brenzlige Situationen und Missverständnisse zu vermeiden, geht keiner von beiden bis an seine Grenzen oder gar darüber hinaus. Beansprucht der Ranghöhere die Beute für sich und beendet das Spiel, wird der Rangniedrigere dies ohne Diskussionen akzeptieren. Vorausgesetzt hierfür sind natürlich grundlegende Strukturen und Beziehungsstrukturen im Zusammenleben der Hunde! 

Ein Zerrspiel zwischen Mensch und Hund wäre unter diesen Umständen auch absolut unproblematisch. Grundsätzlich wichtig hierfür sind eine harmonische Beziehung, geklärte Strukturen und Vertrauen. Nur wenn sich der Hund am Menschen orientiert, wird er die aufgezeigten Spielregeln akzeptieren und befolgen. Das bedeutet, dass der Mensch das Spiel bestimmt, Dynamik hinein bringen oder heraus nehmen kann aber auch gegebenenfalls für den Abbruch eines Spiels sorgt. 

Wann wird ein Zerrspiel zum Problem?

Grundsätzlich machen Zerrspiele nur dann Sinn, wenn der Hund an sich keinerlei Probleme mit Beute zeigt. Neigt er jedoch dazu, in anderen Situationen Beute verteidigen zu wollen, kann aus einer Spielerei sehr schnell Ernst werden. 

Zudem muss man sich darüber im Klaren sein, dass man gewissen Grenzüberschreitungen bewusst zulässt oder gar fördert. So kann es dadurch auch in anderen Alltagssituationen dazu führen, dass der Hund körperbetonter, distanzloser oder respektloser wird und ein solches Spiel einfordert. Umso wichtiger ist, dass der Mensch generell die Spielregeln vorgibt und auf Forderungen des Hundes nur sporadisch und überlegt eingeht. 

Ebenso muss vor Beginn eines Zerrspiels das Ausgeben von Beute separat trainiert werden. Ziel sollte es sein, auch in hohen Erregungslagen den Hund durch ruhige Signale, bspw. „aus“, beim Spiel zu unterbrechen, ohne lauter oder gar körperlicher werden zu müssen. 

Zuletzt sollte immer darauf geachtet werden, dass der Hund sich in der Rage des Spiels nicht allzu sehr hochpusht. Bei sehr reizreaktiven oder beutegierigen Hunden kann es passieren, dass sie dann die Außenwelt und somit die menschlichen Signale kaum mehr wahrnehmen. 

Und was heißt das für den Alltag?

Ist ein Hund problemlos in der Lage seinem Menschen Beute zu überlassen, hat gelernt auf einfache und ruhige Signale auszugeben und pusht sich bei Spielen nicht allzu sehr hoch, spricht nichts gegen ein Zerrspiel zwischen Mensch und Hund. Jedoch sollte der Mensch darauf achten, dass er überwiegend der Initiator eines solchen Spiels ist. Anderweitig kann es dazu führen, dass der Vierbeiner die Spiele im Alltag häufiger einfordern wird, bspw. mittels Leine, Kleidung oder anderen Gegenständen. 

Akzeptiert der Hund also, dass der Mensch Spielregeln vorgibt und man trotz der Ausgelassenheit noch gewisse Grenzen zu wahren hat, kann ein Zerrspiel eine sehr tolle und bindungsfördernde Abwechslung darstellen. Natürlich darf der Hund auch ab und an dieses Spiel für sich gewinnen. Wichtig wird immer sein, dass der Mensch dies letztendlich entscheidet. 

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