Unsere 6 Tipps zum Thema „Giftköder Verweigern“
Tipp Nr. 1: „Management“
Wir empfehlen den Spaziergang mit deinem Hund in so zusagen drei möglichen „Phasen“ durchzuführen:
1.) Euer Hund geht an kurzer Leine & ihr seid natürlich aufmerksam auf euren Hund. Auf Grund des geringen Radius ist die Wahrscheinlichkeit etwas Verbotenes aufzunehmen gering.
2.) Euer Hund läuft frei/an der Schleppleine etc. und ihr spielt oder bespaßt euren Hund mit z.B. Tricks, Suchspielen oder sonstigen. Ihr gebt ihm quasi gar nicht die Zeit oder die Idee sich auf die Suche nach etwas Fressbaren zu machen!
3.) Ihr wollt eurem Hund „Freizeit“ gewähren, dann nehmt den Maulkorb zur Hilfe. In dieser Phase des Spaziergangs, kann euer Hund seinem Naturell nachgehen, schnuppern & schnüffeln – ohne Gefahr zu laufen etwas Verbotenes zu fressen!
Achtet ggf. auf einen guten Sitz und bei besonders raffinierten Hunden einen speziellen „Anti-Giftköder Maulkorb“.
Tipp Nr.2: „Ich hab was Besseres!“:
Man gibt dem Hund einen Kauknochen. Idealerweise einen eher neutral riechenden „langweiligen“ – also keinen blutigen - Knochen vom Fleischer. Jetzt fängt man an, diesen regelmäßig gegen etwas viel Besseres zu tauschen, und verharrt nicht mehr in seinen Sicherungsstrategien (Beute sichern, rasch runterschlingen oder verteidigen).
Tipp Nr. 3.: „Über Forderndes Verhalten kommst du nicht ans Ziel!“
Man nimmt ein Stück Futter in die geschlossene Hand. Solange der Hund daran stupst oder versucht, es zu erlangen, bleibt die Hand geschlossen. Sobald der Hund einen Augenblick Abstand hält, wird die Hand geöffnet. Versucht er nun wieder ohne Aufforderung, das Futterstück zu bekommen, wird die Hand wieder rasch geschlossen. Sobald er gelernt hat, abzuwarten und nicht mehr zu fordern, darf er es auf das Signal „Nimm“ nehmen. Diese Übung bedarf bei der einen oder anderen Fellnase etwas Geschick und Schnelligkeit.
Tipp Nr. 4.: „Ich bin dein Partner!“:
Um dem Hund bestmöglich aufzuzeigen, dass wir Menschen keine Konkurrenten sondern eher Partner in Sachen Futter sind, kann man mit Futter sogar Apportieren:
Man nimmt zum Beispiel eine größere (der Hundegröße angepasste) gefrorene Knackwurst oder ein Schweineohr, welche der Hund NICHT(!) in kurzer Zeit schlucken kann. Wichtig ist nun, den Hund mit einer Leine zu sichern, damit dieser nicht weglaufen kann. Sobald der Hund die Knackwurst aufgenommen hat, lockt man ihn und tauscht wiederum mit einem gleich bzw. höherwertigen Leckerli zum Beispiel Leberwurst (siehe Übung „Tauschen“). Diese Übung könnt ihr wiederholen, bis euer Hund gerne zurückkommt und das Futterstück abgibt. Ihr dürft eurem Liebling natürlich, nach zwei bis drei guten Wiederholungen, den Gegenstand zum Aufessen zurückgeben! (Signal „Nimm“ nicht vergessen)
Tipp Nr. 5: „Futter ist nicht immer zum Fressen da!“
Spielereien und Tricks, wie das Ablegen von Futterstücken auf den Pfoten und der Schnauze, ohne sie sofort zu fressen, sind in jedem Fall förderliche und sinnvolle Beschäftigungen, welche ebenfalls mit der „Nimm“- Übung kombiniert werden können
Tipp Nr. 6: „Spuck`s aus!“
Streng genommen geht es nicht um ein reines Auslas-sen. Wir könnten es ebenfalls „Tauschen auf Distanz“ nennen.
Auch hier ist wieder nur Training über positive Verstärkung sinnvoll, da sonst im Ernstfall das Risiko besteht, dass der Hund eine der zuvor genannten Strategien anwendet (siehe Strategie Nr. 1–3). Wie beim „Tauschen“, wird der Hund anfänglich mittels Leine gesichert. Ebenfalls sollte man mit nicht sehr spannenden und nicht schnell fressbaren Leckerlis, z. B. einem „banalen“ Kauknochen, anfangen. Ähnlich wie bei der Tauschübung, fängt man aus kurzer Entfernung an und versucht, mit dem Hund zu tauschen. Der Unterschied ist, dass man versucht, in dem Moment, in dem der Hund
den Gegenstand auslässt, die Hand wegzuziehen, sodass dieser auf den Boden fällt. Lässt er ihn fallen, folgt eine supertolle Belohnung. Langsam steigert man die Entfernung zum Hund und trainiert auch ohne Leine.