Wer besitzt hier welchen Rang? - Teil 1
Nicht selten werde ich gefragt, wer von den Jungs der "Chef" ist. Die Antwort ist meist ein müdes Lächeln, doch um dies zu erklären, muss ich etwas ausholen.
"Das klären die unter sich" löst bei mir im Fremdhundekontakt ja direkt die Frage aus, ob der daher gelaufene Pöbelheinz etwa bei uns einziehen soll?! Auf einen dritten Hund habe ich nämlich momentan wirklich nur bedingt Lust.
Die erstaunten Blicke quittiere ich grundsätzlich mit der Frage, was genau denn hier geklärt werden soll? Die ermüdende und stets gleichbleibende Antwort ist natürlich "die Rangordnung". Das, worum sich in Menschenköpfen so viel zu drehen scheint.
Leider entmutigt mich diese Antwort immer wieder, da Hundehalter dadurch ihre extreme Unwissenheit bzgl. der bei uns lebenden Geschöpfe zeigen.
Rangstrukturen, oder wie ich es hier lieber bezeichnen möchte - Sozialstrukturen, entwickeln sich über Wochen und Monate innerhalb eines Rudels. Keineswegs bei einer dahergelaufenen Konfrontationssituation.
Und entgegen der allgemeinen Meinung wird definitiv niemals der lauteste, aggressivste, konfliktfreudigste, unruhigste Artgenosse der Dreh - und Angelpunkt eines Rudels sein. Also keineswegs der Rüde, der auf der Hundewiese grundsätzlich alle Hunde auf links dreht. Auch dann nicht, wenn Herrchen mir mit stolz geschwollener Brust erzählt, dass er ein "Alpha" ist ...*augenroll*. Ich würde es als "Schlägertyp" bezeichnen. Und das ist noch die nette Kategorisierung.
Nein, es sind immer die, die Souveränität, Ruhe und durchdachte Entscheidungen anbieten. Das ist ähnlich wie bei uns Menschen, denn diese Art von Menschen haben wir gern in unserer Nähe. Genau die fragen wir bei Problemen um Rat - nicht die hysterischen, cholerischen Typen.
Nun haben wir also schon einmal geklärt, dass der "Pöbelheinz" von Gegenüber, der seine Meinung gern mit körperlichen Argumenten durchsetzen mag, keineswegs irgendetwas rangtechnisches klären kann.
Was das jedoch für meine Jungs bedeutet, klären wir in Teil 2 ... demnächst :)