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Wer besitzt hier welchen Rang? - Teil 3

Machen wir uns nichts vor - wir werden mit unseren Hunden niemals ein Rudel bilden können. Nicht nur, weil wir einer anderen Spezies angehören sondern auch, weil ein Rudel eine biologische Familie bedeutet. Obwohl sich Mensch und Hund gefühlt immer ähnlicher werden und einige Hundehalter sich als "Mutti" und "Vati" bezeichnen, ist eine genetische Verwandtschaft
ausgeschlossen.

Der Wunsch danach, der „Rudelchef“ zu werden, ist demnach ebenso skurril,
wie der, unter Wasser atmen zu wollen. Was wir aber werden können, ist ein Orientierungspunkt im Leben unserer Hunde. In dem wir souveräne Entscheidungen treffen, konsequente Regeln aufstellen, unmissverständliche
Handlungsrahmen vorgeben und vorausschauend für Sicherheit sorgen, nehmen wir genau diese Position ein. Wer mag sie nicht - die Person, auf die man
sich stets verlassen kann, die Meinungen mit Argumenten statt Lautstärke vertritt und deren Ehrlichkeit keinen Zweifel offen lässt?

Wenn ich es also richtig anstelle, schauen die Jungs zu mir auf, sie
orientieren sich an mir und halten sich an unsere Deals. Und untereinander? Wenn ich es schaffe, sie so durch den Alltag zu führen, dass sie keine
Verantwortung für wichtige Dinge tragen müssen und in keiner Hinsicht miteinander in Konkurrenz stehen, dann sind es einfach nur Kumpels. Eine
nette Männer WG, die sehr wohl mal Meinungsverschiedenheiten hat, aber wenn es hart auf hart kommt, Schulter an Schulter wie die Klitschko Brüder durch
den Park streift.

Natürlich ist es unabhängig von mir so, dass der „kleine Kasimir“ sich noch immer sehr hinter den „großen Nepomuk“ stellt. Er lernt von ihm und nutzt ihn als Vorbild. Natürlich, denn ein Hundekumpel besitzt nochmal einen ganz
anderen Stellenwert als ein Zweibeiner. Dafür hat der Große noch immer gewisse Vorrechte. Irgendwann, wenn Nepomuk älter wird, wird sich das verändern. Er wird sich zurück nehmen und der Jugend den Vortritt lassen. So
will es die Natur. Und mein Job wird einfach sein, es zu beobachten, zuzulassen, diese Verschiebung zu akzeptieren und sie auch in manchen Hinsichten zu unterstützen. Denn nur so bleibt das System funktional