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Empathiefähigkeit von Hunden


Die erste Untersuchung von 2023, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Animal Behaviour, stammt von der Universität Budapest und deutet darauf hin, dass die Fähigkeit von Hunden, menschliche Emotionen zu erkennen und darauf zu reagieren, möglicherweise angeboren ist. Die zweite Studie, die 2024 von der Universität Wien durchgeführt wurde, unterstützt diese Erkenntnisse und liefert weitere Beweise für das empathische Verhalten von Hunden gegenüber ihren Besitzern.

 

 

Empathie durch selektive Zucht und Koevolution
 

Die Studie der Universität Budapest untersucht, ob die Empathiefähigkeit von Hunden auf eine jahrhundertelange Koevolution mit dem Menschen zurückzuführen ist. Koevolution bezeichnet den Prozess, bei dem zwei oder mehr Arten im Verlauf der Evolution wechselseitig aufeinander einwirken und sich gemeinsam anpassen. Bei Hunden und Menschen könnte dies bedeuten, dass beide Arten sich im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflusst und angepasst haben.

Über Jahrhunderte hinweg wurden Hunde gezielt gezüchtet, um bestimmte Eigenschaften zu verstärken, darunter auch die Fähigkeit, menschliche Emotionen zu erkennen. Diese selektive Zucht hat dazu beigetragen, dass Hunde besonders feinfühlig auf menschliche emotionale Zustände reagieren können. Im Rahmen der Koevolution haben Hunde sich möglicherweise so entwickelt, dass sie besonders gut auf menschliche emotionale Signale eingehen, da diese Fähigkeit für das Zusammenleben mit Menschen von Vorteil war.

 

 

Vergleich von Hunden und Minischweinen
 

Die ungarische Studie vergleicht die Reaktionen von Haushunden und Minischweinen auf unterschiedliche menschliche Laute, um den Ursprung der tierischen Empathiefähigkeit zu erforschen. In dem Experiment wurden den Tieren Geräusche von menschlichem Weinen und fröhlichem Summen vorgespielt. Minischweine wurden als Vergleichstiere ausgewählt, da sie ebenfalls soziale Tiere sind, die oft in der Nähe von Menschen aufwachsen, jedoch im Vergleich zu Hunden eine kürzere Geschichte der Domestikation haben.

Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde den emotionalen Inhalt der Laute gut erfassten. Beim Hören von menschlichem Weinen reagierten die Hunde gestresst und suchten möglicherweise Trost, während sie beim Summen relativ unberührt blieben. Im Gegensatz dazu reagierten Minischweine auf das menschliche Weinen mit wenig Stress, zeigten jedoch eine stärkere Stressreaktion auf das Summen. Diese Differenz deutet darauf hin, dass die Fähigkeit von Hunden, menschliche Emotionen zu erkennen und zu verstehen, tief in ihrer evolutionären Geschichte verwurzelt ist, während Minischweine diese Fähigkeit in nicht gleichem Maße entwickelt haben.

 

 

Empathisches Verhalten bei Hunden
 

Die Forschung der Universität Wien erweitert unser Verständnis der Empathiefähigkeit von Hunden weiter. Diese Studie untersuchte, wie Hunde auf emotionale Zustände ihrer Besitzer reagieren, insbesondere in Situationen von Stress oder Traurigkeit. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde vermehrt beruhigendes Verhalten zeigten, wenn ihre Besitzer traurig oder gestresst waren. Beispielsweise suchten die Hunde die Nähe ihrer Besitzer oder zeigten Verhaltensweisen, die darauf hindeuteten, dass sie versuchten, Trost zu spenden.

Diese Beobachtungen bestätigen, dass Hunde über ein hohes Maß an Empathie verfügen. Sie sind in der Lage, die emotionalen Zustände ihrer Menschen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dies könnte ein Ergebnis der langfristigen Beziehung zwischen Menschen und Hunden sein, in der Hunde gelernt haben, menschliche Emotionen zu interpretieren und darauf einzugehen.

 

 

Schlussfolgerungen der Forschenden
 

Die Erkenntnisse aus beiden Studien legen nahe, dass die Fähigkeit von Hunden, menschliche Emotionen zu erkennen und darauf zu reagieren, nicht nur auf Lernprozesse zurückzuführen ist, sondern tief in ihrer evolutionären Geschichte verwurzelt ist. Die Studie aus Ungarn hebt die Rolle der Koevolution und der selektiven Zucht hervor, die möglicherweise dazu beigetragen haben, dass Hunde besonders gut darin sind, menschliche Emotionen zu verstehen. Die Forschung der Universität Wien bestätigt diese Hypothese und zeigt, dass Hunde aktiv empathisches Verhalten zeigen, wenn sie mit den Emotionen ihrer Besitzer konfrontiert sind.

Zusammenfassend verdeutlichen die Studien die besondere Beziehung zwischen Menschen und Hunden und erklären, warum Hunde in der Lage sind, emotionale Unterstützung zu bieten. Die Ergebnisse zeigen, dass Hunde nicht nur durch soziale Interaktionen gelernt haben, menschliche Emotionen zu erkennen, sondern dass diese Fähigkeit auch tief in ihrer gemeinsamen evolutionären Geschichte mit den Menschen verwurzelt ist.