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Mehr Hunde, mehr Spaß!? - Veranlagung zur Rudelbildung

Mehr Hunde, mehr Spaß!? Veranlagung zur Rudelbildung bei Hunden

Die Domestikation des Hundes durch den Menschen hat maßgeblichen Einfluss auf das Sozialverhalten der verschiedenen Hunde genommen. Ausschlaggebend war die Verwendung des Hundes, d.h. für welche Aufgaben er gezüchtet wurde. Die Großzahl der verschiedenen Hunderassen wurde auf eine Zusammenarbeit mit Menschen selektiert, so sollten sich die Hunde am Halter orientieren und sich von ihm beeinflussen lassen. Die Kooperation mit Artgenossen und eine fein aufeinander abgestimmte Kommunikation verlor im Zuge der Hundwerdung immer mehr an Bedeutung. Nur noch bei wenigen Rassen ist diese Fähigkeit auch heute noch zu beobachten.

Die klassischen Hof- und Wachhunde sollten Eindringline fernhalten und wurden oft einzeln oder paarweise gehalten. Aufgrund ihrer hohen territorialen Veranlagung mögen diese Vierbeiner keine fremden Hunde und eignen sich nur eingeschränkt für die Mehrhundehaltung.

Ähnlich verhält es sich bei den sogenannten Herdenschutzhunden. Um gemeinsam die Herde bzw. das Territorium zu verteidigen als auch bei der Jagd auf kleine Beutetiere zeigen Herdenschutzhunde zwar eine ausgeprägte Kooperation untereinander, jedoch haben sie eine große Abneigung gegenüber allen Gruppenfremden und zeigen diese sehr deutlich. Eine Vergesellschaftung mit anderen Hunden gestaltet sich daher er schwierig. Es sein denn, der Herdenschutzhund kommt als neuer Hund in eine bestehende Gruppe. Dann kann eine Mehrhundehaltung eventuell gelingen.

Ganz anders verhält es sich bei den Hütehunden. Diese wurden bei der Arbeit an der Herde häufig zu mehreren eingesetzt und auf enge Kooperation mit dem Menschen selektiert. Ein Beschützen und Bewachen der Herde war selten das Zuchtziel, daher reagieren Hütehunde eher entspannt auf andere Hunde, wenn diese das eigene Territorium betreten. Ein Zusammenleben in größeren Gruppen stellt für sie selten ein Problem dar.

Die meisten nordischen Rassen wurden und werden auch heute noch in großen Gruppen gehalten. Besonders die Arbeit vor dem Schlitten setzt eine Verträglichkeit der Hunde und eine fein abgestimmte Kommunikationsfähigkeit untereinander voraus. Daher mögen diese Hunde zwar große, aber keine fremden Rudel. Bei der Vergesellschaftung muss dieser Aspekt berücksichtigt werden.

Jagdhunde, die in größeren Gruppen zur selbständigen Jagd gehalten wurden, zeigen eine hohe innerartliche Verträglichkeit. Diese Meutehunde sind oft problemlos auch mit fremden Hunden zu halten. Da sie aber kaum individuelle Beziehungen untereinander aufbauen, leben sie zwar gerne in Gesellschaft anderer Hunde, wer diese aber sind, spielt dabei keine Rolle.

Auch in der Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde finden wir etliche Rassen, die keine Schwierigkeiten haben, mit anderen Hunden friedlich zusammen zu leben. Da diese Hunde während ihrer Entstehungsgeschichte in mehr oder weniger kleinen Gruppen gehalten wurden, war eine innerartliche Verträglichkeit eines der erklärten Zuchtziele.

Wie wir also sehen, sollte bei der Auswahl eines weiteren Hundes die Rasse unbedingt berücksichtigt werden. Somit entsteht beim Zusammenleben weniger Stress für alle Beteiligten.