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Wie süß der lächelt

Hunde faszinieren uns Menschen mit ihrer Mimik und Körpersprache. Doch was für den ungeschulten Blick niedlich oder sogar fröhlich erscheint, hat oft eine ganz andere Bedeutung. Das vermeintliche "Lächeln" eines Hundes, bei dem die Zähne sichtbar sind und die Lefzen zurückgezogen werden und eine “Lachfalte” sichtbar wird, ist meist ein Anzeichen von Stress. Die Lachfalte ist in Wahrheit eine Stressfalte.

Fehlinterpretationen der Körpersprache

Menschen neigen dazu, die Körpersprache von Hunden aus ihrer eigenen Perspektive zu bewerten. Ein Hund, der die Lefzen zurückzieht, zeigt jedoch kein Lächeln im menschlichen Sinne. Vielmehr signalisiert er, dass er sich unwohl fühlt oder gestresst ist. Auch das Rausstrecken der Zunge, das oft als „süß“ empfunden wird, ist dies keinensfalls.

Die Problematik der Qualzucht

Besonders bei Bildern von kleinen Rassen wie Chihuahuas oder Mopsen, die mit rausgestreckter Zunge dargestellt werden, liegt das Problem tiefer. Diese Hunde leiden unter Qualzuchtmerkmalen. Bei manchen Züchtungen ist das Maul schlicht zu klein, um die Zunge im Ruhezustand aufzunehmen. Was auf Bildern niedlich wirkt, ist für den Hund eine dauerhafte Belastung und Beeinträchtigung.

Warum das Verständnis der Hundesprache so wichtig ist

Viele Missverständnisse im Umgang mit Hunden entstehen aus fehlendem Wissen über ihre natürliche Kommunikation. Hunde nutzen ein komplexes Repertoire an Körpersprache, um sich auszudrücken. Dazu gehören unter anderem:

  • Ohrenhaltung: Angelegte Ohren können z. B. Unsicherheit oder Angst signalisieren.
  • Rutenbewegung: Eine wedelnde Rute bedeutet nicht immer Freude, sondern kann auch Aufregung oder Nervosität ausdrücken.
  • Gesichtsmimik: Gähnen, Lefzenlecken oder häufiges Blinzeln sind oft Beschwichtigungssignale.

Aufklärung und Verantwortung

Indem wir uns intensiver mit der Körpersprache und Kommunikation von Hunden beschäftigen, können wir Missverständnisse vermeiden und das Zusammenleben harmonischer gestalten. Es liegt in unserer Verantwortung, die Bedürfnisse unserer Hunde zu erkennen und zu respektieren – und uns gegen Praktiken wie die Zucht von Hunden mit gesundheitsschädigenden Merkmalen einzusetzen.

Was für uns Menschen auf den ersten Blick süß erscheint, ist für Hunde oft ein Ausdruck von Stress, Unbehagen oder sogar das Ergebnis qualvoller Zuchtstandards. Ein besseres Verständnis der Hundesprache hilft uns, das Wohlbefinden unserer Vierbeiner in den Mittelpunkt zu stellen. Denn wahre Hundeliebe bedeutet, ihre Sprache zu verstehen und für ihre Gesundheit einzutreten.