Juliane Hübner
Alles begann als ich 2006 meinen ersten Hund, eine Dackel x Schäferhund Bernersennen Hündin namens Amy bekam. Sie war erst 4 Wochen alt und ein, damals auf dem Dorf typischer, Ups-Wurf. Sie hat es mir unglaublich einfach gemacht, im Nachhinein betrachtet wäre es natürlich trotzdem Sinnvoll gewesen sich mehr mit der Körpersprache und Kommunikation auseinanderzusetzen um sie noch besser zu verstehen.
Als 2019 Skadi, eine Husky Mix Hündin aus Rumänien einzog, fingen die Probleme auch nach 3 Wochen direkt an. Ich dachte damals noch "Das regeln die unter sich", ich weiß jetzt wie falsch diese Annahme war. Das ganze ging soweit, dass die Überlegung im Raum stand, einen Hund abzugeben. Beide mussten aufgrund der Vorfälle räumlich getrennt gehalten werden. Ich wollte aber nichts unversucht lassen und wusste bereits von den Martin Rütter Hundeschulen. Also buchte ich einen Termin bei Christine von Martin Rütter Rostock/Stralsund, die gute Stunde Anfahrt nahm ich damals gern in Kauf. Wir bekamen unsere Hausaufgaben mit. Nach 2 Wochen fleißigen trainieren und natürlich auch einer komplett veränderten Einstellung meinerseits, konnten die beiden wieder miteinander leben ohne sich jemals wieder in die Haare zu bekommen.
Im Oktober 2020 zog dann noch Max ein, ein damals 6 jähriger Husky Rüde, der sein Leben in Rumänien an der Kette verbracht hatte und anschließend im Tierschutzverein in "Einzelhaft" saß, weil er wohl nicht verträglich mit anderen Hunden war. Ich lernte ihn vorher schon in Rumänien kennen und bemerkte dort, dass es wohl ein Thema mit Futter gab. Da er dort allein in seinem Zwinger war heulte er ununterbrochen und wir wurden gebeten ihn wenigstens auf Pflegestelle zu nehmen. Ich hatte zunächst einige Bedenken. Also wurde alles besprochen und Pläne von A bis Z gemacht, für alle erdenklichen Situationen. Als Max einzog lief alles sehr unkompliziert zwischen den Hunden ab, auch Besucherhunde wurden immer nett empfangen. Er ist einfach ein unproblematischer, netter Typ wenn es um andere Hunde geht. Allerdings zeigte sich recht schnell das er einige "Päckchen" mitbrachte, von Herzwürmern über Spondylose bis hin zur Autoimmun Erkrankung ist alles dabei. Zusätzlich war da ja immer noch seine Futteraggression, die sich inzwischen auf alles erstreckte was er zwischen die Pfoten bekommen konnte. Wegen dieser Thematik bin ich dann auch noch einmal zu Christine gefahren, mit einem klaren Trainingsplan bin ich wieder nach Hause gekommen. Wir haben das Ziel erreicht, dass er mir seine "Schätze" bringt und wir tauschen, bald darauf hat er dann gar nichts mehr geklaut und lässt sich seine Ressourcen auch wieder abnehmen. Ab diesem Zeitpunkt war ich dann richtig Feuer und Flamme für das Training nach Martin Rütter, so das ich mich dazu entschlossen habe selbst die Ausbildung zu beginnen um anderen Mensch-Hund Teams genauso helfen zu können.
Leider mussten wir unsere Skadi im Januar 2021 nach einer schweren Vergiftung schon wieder gehen lassen.
Ich hatte seit dem das Gefühl das da noch jemand fehlt im Rudel und so zog im Oktober 2021 dann Aria, eine Husky Mix Hündin aus Rumänien, ein. Zu dem Zeitpunkt war sie 6 Monate alt und voll in der Pubertät. Das erste halbe Jahr war wirklich nicht einfach, sie hat mir mehr als einmal die Mittelkralle gezeigt und ganz deutlich gemacht das sie Menschen nicht braucht. Doch umso mehr ich sie verstand und ihre Bedürfnisse beachtet habe, umso mehr wuchsen wir zusammen. Der Zughundesport hat uns unheimlich zusammen geschweißt und ihr quellen die Glückshormone dabei förmlich aus den Ohren. Inzwischen sind wir ein gutes Team, auch wenn es natürlich immer noch das ein oder andere Thema gibt. Aber Hunde sind eben keine Roboter, sie können nicht immer funktionieren und auch sie haben mal schlechte Tage und das ist völlig in Ordnung so.
Seit August 2023 lebt außerdem Benji bei uns, er kommt aus Ungarn und ist ein Spitz. Ob Apportieren oder Tricktraining, er hat einfach an allem großen Spaß.
Max mussten wir am 23.05.2024 nach der Diagnose Osteosarkom gehen lassen.
Ich freue mich sehr darauf in der Mecklenburgischen Seenplatte anderen Mensch-Hund Teams genauso helfen zu können wie Christine uns geholfen hat.
Bis bald, eure Jule