Traumberuf Hundetrainer - Tagebuch einer DOGS Studentin
Hundetrainer zu werden ist der Traum vieler Hundemenschen. Nicole Schanze hat ihn sich erfüllt. Sie hat Ende 2019 ihre 19-monatige Ausbildung zum DOGS Coach erfolgreich absolviert und betreibt seit dem ihre Martin Rütter DOGS Hundeschule Lüneburg/Buxtehude. Kurz vor Ende ihres DOGS Studiums hat sie Resümee gezogen und gewährt uns hier einen exklusiven Einblick in ihre spannende Studienzeit.
26.100 Kilometer, 29 Wochenenden, 21 Themen, 2 Prüfungen und eine Kulturtasche, die nicht mehr weggeräumt wird. Das ist die Bilanz meines Studiums zum DOGS Coach bei Martin Rütter. Eine vorläufige Bilanz, denn diese Zahlen beziehen sich auf die letzten 14 Monate. Das Studium dauert 19 Monate. Es liegen also noch 5 Monate und mehrere Tausend Kilometer vor mir.
Das Studium findet in Bonn statt und besteht sowohl aus Theorie-Einheiten, die in den Seminarräumen der Mina Training GmbH in Bonn unterrichtet werden, als auch aus Praxis-Einheiten, die in der Regel auf dem Trainingsgelände in Bonn stattfinden.
Schon über 100 DOGS Hundeschulen gibt es mittlerweile in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol, das ergibt ein großes Netzwerk aus kompetenten und zum Teil langjährig erfahrenen DOGS Coachs. Auf dieses Netzwerk zugreifen zu können und von ihm zu profitieren ist einer der Gründe, warum ich mich für das Konzept der Markenlizenzierung und das Studium bei Martin Rütter DOGS entschieden habe.
Ich möchte mich kurz vorstellen
Mein Name ist Nicole Schanze, ich bin zurzeit Sozialarbeiterin und lebe mit meinem Freund und unseren zwei Hunden in Lüneburg. Meine Leidenschaft für Hunde ist eine lebenslange, das erworbene Wissen über unsere vierbeinigen Mitbewohner ist neu! Mein beruflicher Wechsel vom ursprünglich kaufmännischen in den sozialen Bereich war für mich ein Schritt vom Beruf zur Berufung. Ich liebe meine Arbeit als Sozialarbeiterin sehr. Schon lange träume ich aber auch davon, sowohl mit Menschen als auch mit Hunden zu arbeiten – diesen Traum erfülle ich mir nun mit meiner Ausbildung zum DOGS Coach.
Ein Trauerfall und ein lang gehegter Traum - warum ich jetzt bei DOGS studiere…
Schon als Jugendliche hatte ich „Leihhunde“, da ich leider keinen eigenen Hund haben konnte. Besonders gerne erinnere ich mich an „Macho“, einen Hovawart Rüden, den ich täglich betreuen durfte, als ich 15 war. Ich weiß nicht so wirklich, was mir mehr in Erinnerung geblieben ist: Der Hund an sich oder als 15-jähriges Mädchen auf der Wiese zu stehen und laut „Macho“ zu rufen, und sich den unverständlichen Blicken meiner Mitmenschen ausgesetzt zu fühlen. Vor 12 Jahren habe ich mir dann meinen Wunsch nach einem eigenen Hund erfüllt und ein 11 Wochen alter Retriever-Mischling zog bei mir ein, meine Hündin Momo. Grundsätzlich war Momo kein besonders auffälliger Hund, sieht man mal von einer turbulenten Pubertätsphase und ihrer Leidenschaft, beweglichen Objekten nachzujagen, ab. Mit meinem heutigen Wissen würde ich sagen, sie hat sich einfach oft gelangweilt und hat sich dann selbst beschäftigt. Im Laufe der Jahre sind wir nun aber zu einem tollen Team zusammengewachsen.
Über das Fernsehen und andere Medien wurde ich vor ein paar Jahren auf Martin Rütter aufmerksam. Die Philosophie sprach mich sofort an und ich mochte die humorvolle Art und Weise in der wichtiges Wissen von ihm verpackt und vermittelt wird. Ab da besuchte ich jeden Auftritt von Martin in Lübeck (wo ich damals noch wohnte) und verpasste keine Fernsehsendung. Außerdem lernte ich über eine ehrenamtliche Tätigkeit den DOGS Coach Marc Lindhorst kennen, der DOGS Hundeschulen in Kiel und Lübeck betreibt und zu Vorträgen zu uns kam. Je länger ich mich mit DOGS beschäftigte, desto größer wurde mein Interesse.
Ich hatte selbst schon immer das Gefühl, dass es sich mit Hundehalterinnen und -haltern ähnlich verhält wie mit Eltern: Sie sind der Schlüssel zu Veränderungen und damit zum Erfolg, und nicht die Hunde bzw. Kinder. Ich habe immer gewusst, dass ich etwas falsch (oder gar nicht) gemacht habe, wenn Momo mal wieder eigene Wege ging. Ich war der Meinung, man müsse dem Menschen zeigen, was er tun kann, um harmonisch mit seinem Hund zusammenzuleben und bei DOGS bekam ich diese Meinung bestätigt. Wohl auch aus diesem Grund heißt es „Martin Rütter DOGS – Die Hundeschulen für Menschen“.
Im August 2017 verstarb meine Tante, die für mich mehr eine Schwester als eine Tante war. Sie war eine sehr wichtige Bezugsperson für mich und eine enge Vertraute. Zu meiner Überraschung vermachte sie mir nach ihrem Tod ihre persönlichen Dinge sowie eine kleine Summe Geld. Für mich stand fest, dass ich das Erbe in meine persönliche Entwicklung investiere. Ich dachte zunächst an Fort- und Weiterbildungen im Bereich Soziale Arbeit und begann zu recherchieren. Mein Freund war es schließlich, der entdeckte, dass Martin Rütter DOGS Partner sucht, um das bestehende Netzwerk zu erweitern. Und das Gebiet in und um unseren Wohnort Lüneburg war frei und stand zur Verfügung. Die Idee setzte sich in meinem Kopf fest.
Kann ich das? Darf ich das? Besuch von „Herrn Bedenken“ und „Frau Selbstzweifel“
Im Februar 2018 fuhren mein Freund und ich das erste Mal nach Bonn. Mit dabei unsere Hündin Momo und unser Welpe Anders, ein Berner Sennen-Retriever Mischling, der eine Woche vorher bei uns eingezogen war. Es gab eine Informationsveranstaltung, auf der das Studium vorgestellt wurde und unter anderem aktive DOGS Coachs von ihren Erfahrungen und von ihrer Arbeit berichteten. Auf der Fahrt nach Hause hatte mein Herz bereits eine Entscheidung getroffen. Ich wollte Coach im DOGS Netzwerk werden. Schöne Idee, aber... Sofort meldeten sich meine guten Bekannten, Herr Bedenken und Frau Selbstzweifel: „Nur weil du mit einem gut erzogenen Hund zusammenlebst, heißt das noch nicht, dass du eine gute Trainerin abgibst.“, „Ein beruflicher Neuanfang mit 46, muss das sein?“, „Selbstständig, in der heutigen Zeit?“ - Nur ein paar kleine Beispiele. Die Unterhaltung mit den beiden war lang. Zum Glück hatte ich auch andere Unterhaltungen, mit Freunden und Familie. Der Tenor dieser Gespräche war: „Tolle Idee“ und „Wenn nicht du, wer dann?“. Nach weiteren Überlegungen, dem Erstellen eines Businessplanes und guter Planung der Ausbildungszeit ging es ein weiteres Mal nach Bonn. Verträge wurden unterschrieben, Hände wurden geschüttelt, die Pläne wurden real.
Wo passt denn hier noch ein Hund hin? Vom Stühle rücken zum Nasenrücken
Bepackt mit einem Rucksack voller Studienunterlagen, einer Tasche mit Wasserflasche und -napf, zwei Liegedecken, einem Sitzkissen sowie der Hundeoma auf der einen und dem Junghund auf der anderen Seite stehe ich zum ersten Mal vor dem Seminarraum in der Mainzer Straße. Zum Glück fand am Vormittag ein gemeinsames Frühstück statt, bei dem wir uns alle vorgestellt und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mina Training kennengelernt hatten. Insgesamt gibt es in unserem Studiengang vier angehende DOGS Coachs (allesamt Frauen), dreizehn DOGS Trainerinnen und Jürgen, unseren einzigen männlichen Trainerkollegen.
Zurück zum Seminarraum. Simone ist schon da und winkt mir zu. Simone habe ich am Abend vorher beim Check-In im IBIS Hotel kennengelernt, unsere Hunde und unser Gepäck haben uns verraten. Wir sind also schon alte Bekannte und neben ihr ist noch ein Platz frei. Die Entfernung zu meinem zukünftigen Sitzplatz beträgt nur ungefähr fünf Meter, erscheint mir aber unerreichbar. „Und denkt daran, immer Rücksicht auf eure Kolleginnen und Kollegen zu nehmen und beachtet auch, dass nicht alle Hunde verträglich sind. Haltet Abstand und sprecht euch gut ab.“ lautete eine der Regeln, die wir beim gemeinsamen Frühstück erklärt bekamen. Gut, soweit die Theorie. In der Praxis stehe ich in der Tür zum Seminarraum und sondiere die Lage. Überall herrscht geschäftiges Treiben. Hundeboxen werden aufgebaut, Wassernäpfe werden befüllt, Tische werden gerückt, Hunde werden abgelegt, Studienmaterialien werden aus den Taschen geholt und hier und da hört man aufgeregtes Jaulen und auch mal ein Knurren. Nicht nur Anders, mein sechs Monate alter, an allem und jedem interessierter Vierbeiner ist beeindruckt und schaut zurückhaltend in die Runde, auch ich bin es. So viele Menschen und Hunde in einem Raum, für die nächsten 1,5 Jahre, das wird spannend. Nur Momo nimmt’s gelassen und weiß nicht so Recht, warum es nicht weitergeht und wir immer noch in der Tür stehen. Mittlerweile hat sich hinter uns eine kleine Schlange gebildet, gleich geht es weder vor noch zurück. Aber eines ist klar! Ich will jetzt schon auf keinen Fall mehr zurück! Also bahnen wir uns im Slalom den Weg um Tische, Hunde, Boxen und Näpfe zu unserem Platz. Geschafft, dann kann’s ja losgehen.
Und es geht auch gleich los: das erste Studienwochenende ist zum Thema „Körpersprache & Kommunikation von Hunden“. Es beginnt mit kleinen Videosequenzen, auf denen etwas zu sehen ist, was, das sollen wir selbst herausfinden. „Was habt ihr gesehen?“ fragt unsere Dozentin nach einem zehn Sekunden langen Video. Ratlose Gesichter. Wartet sie wirklich auf die Antwort: Zwei Hunde? Das ist nämlich alles, was ich gesehen habe. Gut, mit etwas mehr Anspruch habe ich bei diesem Studium schon gerechnet - ich bin optimistisch: Das kann ich schaffen! Eine Viertelstunde später beschreiben wir immer noch das erste Video, das mit einer Länge von zehn Sekunden. Mein Optimismus ist blanker Panik gewichen: Wie soll ich jemals lernen, das alles zu sehen? Es liegen Welten zwischen meiner Wahrnehmung: „Steht da und wedelt mit dem Schwanz“ und der Beschreibung: „Gerade Körperhaltung, Gewicht auf den Vorderbeinen, Rute senkrecht, leicht wedelnd, Ohren aufgestellt, Blick über den nach unten gerichteten Nasenrücken, Maul leicht geöffnet, kurze Maulwinkel.“
Meine einzige Motivation nicht in Tränen auszubrechen: Alle meine 17 Studienkolleginnen und Jürgen wirken ähnlich eingeschüchtert und ratlos. Und unsere Dozentin versichert uns, dass es bisher allen Studentinnen und Studenten zu Beginn so ging. Ich bin skeptisch, ob ich ihr glauben soll. Zu den Inhalten des DOGS Studiums gehören, außer Körpersprache und Kommunikation, Themen wie Lernverhalten, Welpen, Jagdverhalten, Aggression, Angst und Traumata, Verhaltenstherapie und Hunderassen. Es gibt Ausbildungstage zum Thema Beschäftigung, wie Apportieren, Fährtentraining, Stadttraining, Clickern uvm. Und natürlich werden Themen wie Alltag mit Hund, Mehrhundehaltung, Leinenführigkeit, Hilfsmittel und Videoanalysen ausführlich besprochen. Auch Inhalte, die nicht direkt mit dem Hund zu tun haben, die aber wichtig für die Betriebsführung sind, sind Bestandteil des Studiums: Sozialversicherung, Rechnungswesen, Marketing, Gesprächsführung, um nur einige Beispiele zu nennen.
30 kg Handbücher - Ist das noch Handgepäck?
„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ So lautete mein Eintrag bei Facebook, nach meinem ersten Studienwochenende. Und genau so habe ich mich auch gefühlt. Ich war tief beeindruckt und ein wenig eingeschüchtert. Wieder zu Hause blätterte ich durch die Handbücher, die wir von der Mina Training zur Verfügung gestellt bekommen. Nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal während des Studiums kamen mir Zweifel, ob ich mich nicht übernommen habe. Zum Glück kenne ich als Sozialpädagogin und Therapeutin die Anzeichen für Selbstsabotage und die entsprechenden Gegenstrategien. Ich werde also in zwei Wochen die aufregende Reise erneut antreten. Und in der Zwischenzeit bestimmt ein, zwei Kilo lesen.
Praxistage - Der erste Einblick in den Alltag eines DOGS Coachs
Ein wesentlicher Bestandteil des Studiums ist natürlich die Praxis. Und wie in allen Berufen lernt es sich am besten, wenn man die Theorie selbst in die Praxis umsetzt. Das heißt, es ist sehr sinnvoll, die Methoden, nach denen ich später unterrichten und die ich vermitteln möchte, selbst erarbeitet zu haben. Ein wenig ehrfürchtig laufe ich über das Gelände der Hundeschule in Bonn und bewundere die „alten Hasen“, für die die Praxistage eine Prüfungssituation ist. Die Studenten, die seit einem Jahr dabei sind, werden als Trainer uns, den Neuen, als Testkunden den ersten Unterricht ohne Hilfe der Dozenten geben, die nur noch anwesend sind und die Stunden dann im Anschluss beurteilen. Es herrscht ein reges Treiben und insgesamt sind auf dem Gelände rund 40 Menschen zu sehen. Und natürlich fast genauso viele Hunde. Ich als „Neue“ bin furchtbar nervös und suche meine Mitstudentinnen und Jürgen. Ein wenig erleichtert stelle ich fest, dass es ihnen genau so geht. Während verschiedener Unterhaltungen vor dem Training merke ich, dass auch die „alten Hasen“ nervös und angespannt sind. Nach drei Tagen beobachten, mitschreiben, lernen und beeindruckt sein, bin ich dann an der Reihe. Ich bin für einen Tag Kundin. Und prompt breche ich in meinem Erstgespräch in Tränen aus. Wie peinlich! Nicht, weil mein Hund aggressiv oder unverträglich ist oder stundenlang jagen geht und ich mir nicht mehr zu helfen weiß. Nein, sondern weil ich das Gefühl habe meiner alten Hündin mit einem Junghund zu viel zugemutet zu haben und nun keinem von beiden mehr gerecht werde. Es ist mir sehr unangenehm, in Tränen aufgelöst mit einer Trainerin, einer Dozentin und sechs Zuschauern auf dem Platz zu stehen, aber wer einen Hund hat weiß, dass Hundemenschen mitunter sehr emotional reagieren, wenn es um ihre Vierbeiner geht. Zwei Stunden später sitze ich lachend und kuschelnd mit Momo auf der Wiese, während Anders sich entspannt und angeleint vom Apportiertraining erholt. Die Trainerin bekommt ein Feedback von der Dozentin, von mir und von den Zuschauenden. Mit viel Empathie und Feingefühl wurde gemeinsam mit mir ein Training aufgebaut, dass in erster Linie dazu da war, mir aufzuzeigen, wie wenig Stress meine Hündin wirklich mit der Situation hat und wie ich beiden Hunden in Zukunft gerecht werden und sie individuell beschäftigen kann.
Ein Jahr später, als „alter Hase“ und Trainerin für die „Neuen“ weiß ich nicht, was aufregender war. Kundin zu sein und Angst zu haben, dass jemand über mich als Hundebesitzerin urteilt oder Trainerin zu sein und Angst zu haben, dass jemand über mich als Coach urteilt. Beides war nicht der Fall!
Logistik und Planung - Wo ist nur meine Packliste?
Mein Freund kommt von der Arbeit nach Hause, schaut sich in unserem Flur um und fragt: „Oh, ziehst du aus?“ Ich lächle verzweifelt und antworte: „Es ist nicht, wonach es aussieht - ich komme wieder!“ Diese Szene wiederholt sich von nun an alle vierzehn Tage und wir finden es beide jedes Mal wieder witzig. Das Studium in Bonn ist für mich logistisch und planerisch eine große Herausforderung. Es gilt für zwei Hunde und einen angehenden DOGS Coach zu packen. Für die Hunde bedeutet das: Futter, Decken, Isomatten - damit Momo der glatte Hotelboden nicht zu schaffen machtBesen, Handfeger und Schaufel - damit es im Hotel keine Klagen gibtHundebox für Anders - damit er auch mal abschalten kannKotbeutel, Leckerlis, Futterbeutel, Kauartikel, Tabletten, Erste-Hilfe-Set, Hundemantel, Geschirre und Halsbänder, Leinen in sämtlichen Variationen usw. Nun meine Sachen. Nimmt manch einer für zwei Tage schon drei T-Shirts und zwei Pullis mit, weil er sich nicht entscheiden kann, bekommt das Gepäck für eine angehende Hundetrainerin eine andere Bedeutung. Für das Training und die Seminartage auf der Hundewiese muss man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Bei acht Stunden unter freiem Himmel ist es sehr wichtig, entsprechend gekleidet zu sein. Und wer kann sich schon auf Wettervorhersagen verlassen?
Am Beispiel von Jacken heißt das:
Eine dünne Sweatshirt-Jacke, falls es im T-Shirt zu kalt ist.
Eine Fleece-Jacke, falls die Sweatshirt-Jacke zu dünn ist.
Eine Windjacke, falls es für die Fleece-Jacke zu kalt ist.
Eine nächstgrößere Windjacke, falls man die FleeceJacke unterziehen muss.
Eine Funktionsjacke mit hoher Wassersäule, falls es den ganzen Tag regnet.
Eine zweite Funktionsjacke, falls die erste doch nicht hält, was sie verspricht.
Das war ein Auszug der Gepäckliste vom Juni - man weiß ja nie…Und dieses Auswahlverfahren zieht sich so durch den kompletten Kleiderschrank!
Ein tolles Team
Aufgrund eines Selbstversuchs in Sachen Gepäck weiß ich allerdings auch, dass man auch ganz ohne eigene Klamotten zurechtkommt. Ich habe es geschafft, meine Reisetasche gepackt zu Hause zu vergessen. Meine drei Mitbewohnerinnen und -studentinnen in der Ferienwohnung „Haus Häschen“, die wir uns ein halbes Jahr an den Wochenenden geteilt haben, waren sehr hilfsbereit. Sie haben sich nicht nur zwei Tage (naja, eigentlich den Rest unserer gemeinsamen Studienzeit) über mich lustig gemacht, sondern sie haben mir auch mit allem ausgeholfen, was ich brauchte! Und Supermärkte und Bekleidungsgeschäfte gibt es tatsächlich auch in Bonn. Es herrschte eine gute Stimmung unter uns Studentinnen und Jürgen. Neben sehr viel Spaß, den wir gemeinsam vor, während und nach den Seminaren hatten, wurden Hilfsbereitschaft und ein wertschätzender Umgang miteinander groß geschrieben. Auch wenn die Studientage immer sehr anstrengend sind, verging doch kein Tag, an dem wir nicht auch viel gelacht haben. Das macht bei mir einen großen Teil der Motivation aus, die lange Fahrt jedes Mal wieder anzutreten, da ich mich immer sehr auf den Austausch freue. Und damit die Zeit zwischen den Wochenenden nicht lang wird und da wir alle weit voneinander entfernt wohnen, haben wir zum Teil Lerngruppen gegründet. Wir haben uns dann in der Woche einfach am Computer „getroffen“ und gemeinsam für die Wochenenden oder die Prüfungen gelernt. Seit Mai sind wir noch zu viert, da die Trainerinnen und Jürgen ihre Ausbildung nach einem Jahr beendet haben. Dem Zusammengehörigkeitsgefühl hat es keinen Abbruch getan, wir sind wörtlich und im übertragenen Sinn einfach etwas enger zusammengerückt. Und auch über das Studium hinaus hält der Kontakt zu einigen Trainerinnen an.
Erwähnenswert ist für mich auch der Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten. Sowohl bei den praktischen als auch bei den theoretischen Einheiten, fühle ich mich kompetent und freundlich betreut. Der Austausch geschieht immer auf Augenhöhe, was ich sehr wichtig finde, da wir uns ja im Bereich der Erwachsenenbildung befinden. Die Dozentinnen und Dozenten sind freundlich, haben langjährige Berufserfahrung, führen in der Regel alle auch selbst eine DOGS Hundeschule und haben immer ein offenes Ohr. Es entstehen Freundschaften, die über den Feierabend und die DOGS freien Wochenenden hinaus gepflegt werden.
PS: Für die Hunde habe ich nie etwas vergessen!
„Der Schuster trägt die schlechtesten Schuhe“, aber der DOGS Coach hat einen perfekt erzogenen Hund
Ich manage jetzt Hundebegegnungen, gestalte Spaziergänge, übe Leinenführigkeit und regele häusliche Strukturen. Und natürlich würde ich sagen, ich habe die perfekten Hunde. Aber sind sie auch perfekt erzogen? Ich denke, ich bin auch ein Schuster. Viele DOGS Coachs sind mit Martin Rütter DOGS in Berührung gekommen, weil sie selbst Probleme mit ihrem Hund hatten. Und natürlich lassen sich viele Probleme durch und Fleiß und Training lösen. Aber jeder DOGS Coach ist auch ein liebender Hundebesitzer, der emotional involviert ist. Wir haben die Kenntnisse und das Werkzeug für gute Hundeerziehung, wir wissen aber auch, dass „perfekt erzogen“ für jeden etwas anderes bedeutet. Für mich ist es eine vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehung, in der man sich gegenseitig aufeinander verlassen kann. Und in neuen Schuhen kann ich sowieso nicht laufen. Während ich diesen Artikel schreibe, liegen Momo und Anders zu meinen Füßen. Nein, natürlich nicht! Sie liegen brav auf ihren Liegestellen. ;-) Vor ein paar Tagen waren wir mit Momo beim Tierarzt, ein Tumor musste entfernt werden. Die Diagnose: Ein bösartiger Tumor, der vermutlich bereits gestreut hat. Auch das ist ein Bestandteil des Studiums: „Der alte Hund“ und damit zusammenhängend - Abschied. Ich lächle traurig und jeder Hundemensch wird wissen, was ich meine, wenn ich sage: „Darauf bereitet dich das beste Studium der Welt nicht vor!“
Meine persönlichen „Studium-Charts“
Wenn ich mir drei Dinge raussuchen sollte, die für mich im Studium die interessantesten, besten, beeindruckendsten, spannendsten und bewegendsten waren, dann waren das...
...die Pflichtpraktika während des Studiums (60 Stunden in 19 Monaten). Ich habe im Studium so vieles gelernt, aber nichts davon bereitet besser auf den Alltag als DOGS Coach vor, als einen DOGS Coach bei der Arbeit zu begleiten. Jeder DOGS Coach, den ich begleiten durfte, hat sich unendlich viel Zeit für mich genommen, mir alle meine Fragen beantwortet, mich nicht von seiner Seite weichen lassen und mir so viel Praxiswissen vermittelt. Ohne diese Praktika würde ich es mir vermutlich immer noch nicht zutrauen, selbst auf der Wiese zu stehen.
...die Fortbildung bei Martin Rütter. Natürlich war eines der Highlights, Martin Rütter höchstpersönlich beim Training mit Testkunden zuschauen zu dürfen. Es war beeindruckend, zu sehen, mit welcher Zielstrebigkeit und Genauigkeit Martin Rütter die Probleme erkennt und auf den Punkt bringt.
...das Wochenende im Tierheim in Bonn. Thema: Hunde beobachten, testen und einschätzen, um so das Tierheim dabei zu unterstützen, einen Trainingsplan für den Hund zu erstellen und zu erkennen, für welche Menschen welcher Hund geeignet ist. Auch um dazu beizutragen, dass ein Hund möglichst nur einmal vermittelt wird und nicht wieder „zurückkommt“. Diese beiden Tage waren zum einen sehr lehrreich in Bezug auf Körpersprache und Kommunikation, zum anderen haben sie eine andere Facette der Arbeit mit Hunden gezeigt. Unabhängig vom Studium habe ich viele Menschen kennengelernt, die sich beruflich, aber auch ehrenamtlich für Hunde engagieren, die zum Teil wenig Chance auf eine erfolgreiche Vermittlung haben. Ich habe so viel Respekt und Achtung vor diesen Menschen!
Was bedeutet es für mich, nun ein DOGS Coach zu sein?
Es braucht keine schwerwiegenden oder außergewöhnlichen Probleme, um bei DOGS ernst genommen zu werden. Es zählt einzig das Mensch-Hund-Team mit seinen individuellen Themen, Bedürfnissen und Wünschen. Als DOGS Coach arbeite ich mit dem Menschen und unterstütze ihn beim Training mit seinem Hund. Ich bin eine Brücke zwischen Mensch und Hund. Durch mein Fachwissen, kann ich dem Menschen helfen, seinen Hund besser zu verstehen. Ich habe Tausende von Kilometern zurückgelegt. Ich habe Stunden im Stau gestanden. Ich habe das Autofahren verflucht. Ich habe meine Entscheidung verflucht. Ich habe Dutzende Hörbücher gehört. Ich habe Freunde und Familie vertröstet. Ich habe fünf Kilo zugenommen. Ich habe gelacht und ich habe geweint. Ich habe sehr viel über Hunde gelernt. Ich habe sehr viel über mich gelernt. Ich habe den tollsten Job der Welt!
Du willst das auch? Bewerbe Dich jetzt! Am 21.02.2022 findet der nächste Informationstag zum Studienstart im Mai 2022 statt. Alle Informationen findest Du hier!