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Hund weg – was nun?

Schäferhund braun schwarz
Schäferhund

Während in vergangenen Jahren die Hunde gefühlt in der Zeit um Silvester herum entlaufen sind, hat man diesmal das Gefühl, dass den gesamten Dezember und Januar wöchentlich mindestens eine Suchanzeige auftaucht. Und auch unsere Kunden hat es schon getroffen.

 

Aber was tun, wenn der Hund plötzlich wegläuft? Wie verhalte ich mich am besten?

Als erstes gilt es: Ruhe bewahren! 
Ihr solltet den Hund nicht rufen oder aktiv nach ihm suchen. Bleibt für ca. eine Stunde an der Stelle, an der euer Hund entlaufen ist. Die meisten Hunde kommen innerhalb dieser Zeit in einem Bogen an diese Stelle zurück. Wenn ihr nun aber hektisch kreuz und quer lauft, weil ihr nach dem Hund sucht, legt ihr dadurch verwirrende Geruchsspuren, die dem Hund die Rückkehr erschweren.

Ist der Hund nach ca. einer Stunde nicht zurückgekehrt, schaut nach, ob er vielleicht zum parkenden Auto oder nach Hause gelaufen ist. Auf dem Weg zum Auto oder nach Hause solltet ihr mit einem frisch getragenen Kleidungsstück von euch eine Heimwegschleppe ziehen, d.h. ihr zieht das Kleidungsstück hinter euch her. Gerade gestresste Hunde orientieren sich am ehesten über die Nase. Durch die Schleppe hat euer Hund die Möglichkeit, wieder nach Hause zu finden.

Nun ist es an der Zeit, aktiv zu werden. 
Als erstes informiert ihr TASSO über den Verlust, so dass eine Suchanzeige geschaltet werden kann. Unter der Telefonnummer 06190-937300 könnt ihr 24/7 einen Mitarbeiter erreichen. Ihr habt auch die Möglichkeit, Suchplakate auszudrucken und zu verteilen. Achtet darauf, dass keine persönlichen Daten von euch auf den Plakaten stehen, sondern nutzt die Plakate von TASSO, so lockt ihr keine Menschen mit betrügerischen Absichten an. Zudem solltet ihr die umliegenden Tierheime und Tierärzte, Polizei, Förster, Jäger und Straßenmeisterei verständigen und eine Telefonnummer hinterlassen, unter der ihr jederzeit erreichbar seid.

Nach ca. 3 Stunden solltet ihr die K9 EXPERTS® Tiersuche-Notruf Hotline unter der 0173-979 66 66 anrufen. Hier erhaltet ihr eine kostenfreie, professionelle Beratung für die weitere Vorgehensweise.

Eine besondere Problematik stellen Angsthunde, z. B. aus dem Auslandstierschutz, dar. Sie sind stark verängstigt, geraten in Panik, verkriechen sich und gehen nicht aktiv auf die Suche nach ihren Menschen. Noch mehr als bei allen anderen Hunden gilt es hier, das Entlaufen zu vermeiden. Angsthunde sollten generell mit einem gut sitzenden Panikgeschirr gesichert werden, aus dem sie sich nicht herauswinden können. Freilauf sollte für diese Hunde nur auf einer umschlossenen Wiese mit einem ausreichend hohen Zaun stattfinden, ansonsten sind sie mit (Schlepp)leine gesichert. Auch eine Sicherung im Auto ist anzuraten, damit er beim Aussteigen nicht weglaufen kann. Zusätzlich empfiehlt sich die Nutzung eines GPS-Trackers, so dass man den Hund im Falle eines Falles zumindest orten kann.

Ist es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passiert und der Angsthund ist entlaufen, sollten Locken und aktive Einfangversuche unbedingt vermieden werden. Der Hund würde sich nur noch weiter zurückziehen. Wenn man weiß, wo der Hund ist, kann man sich in der Nähe auf eine Decke setzen und warten. Auch kann es sich lohnen, den Kofferraum des Autos offen zu lassen, falls der Hund diesen schon als sicheren Rückzugsort kennengelernt hat. Sollte der Hund sich nähern, auf aktives Locken unbedingt verzichten!

Denkt ihr über das Aufstellen von Futterstellen nach, solltet ihr euch dabei vom Profi beraten lassen (z. B. K9 EXPERTS®). Hier besteht auch die Möglichkeit, mit sedierenden Mitteln zu arbeiten, wobei dabei beachtet werden muss, dass die Wirkung verzögert auftritt.

Für alle Hunde gilt: wenn sie wieder auftauchen, sollte man sie nicht ausschimpfen oder maßregeln. Unsere Hunde wissen nicht, dass sie etwas falsch gemacht haben und welche Ängste sie in uns ausgelöst haben!