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Achtung Gift

Das Thema Giftköder ist derzeit in aller Munde! Immer häufiger gibt es Meldungen über Hunde, die durch vergiftete oder mit scharfkantigen Gegenständen präparierte Futterbrocken zu Schaden kommen oder sogar sterben. Doch die Gefahr von Vergiftungen droht unseren Hunden nicht nur durch gezielt ausgelegte Köder, sondern auch im eigenen Haus, Garten sowie in Wald und Feld. Viele Lebensmittel und Pflanzen sind für unsere Vierbeiner giftig und können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Als Hundebesitzer sollten wir daher besonders aufmerksam sein und unsere Lieblinge vor diesen Gefahren schützen.

Giftköderradar

Aktuelle Giftködermeldungen und -warnungen findest Du bei Dogorama immer im…

Schokoladenrechner

Ist die aufgenommene Menge Schokolade für Deinen Hund giftig?

Training: Giftköder verweigern

Ein solches Training besteht aus vielen kleinen Schritten und ist daher sehr langwierig. Grundsätzlich geht es bei allen Übungen darum, dass dein Hund lernt, Nahrungsmittel nur auf deine Erlaubnis hin aufzunehmen. Im ersten Schritt lernt dein Hund, Futter nur dann zu nehmen, wenn du es freigibst, beispielsweise mit dem Signal „Nimm“. Das Futter ist dabei anfangs in deiner Hand und später auch auf dem Boden liegend. Zu Beginn verwendest du wenig spannendes Trockenfutter, später darf es dann auch ein Stück Wurst, ein Klecks Leberwurst oder der Pizza-Rand sein.

Ein weiterer wichtiger Trainingsschritt ist die Abgabe beziehungsweise das Bringen von Futter. Dazu bringst du deinem Hund die Signale „Bring“ und „Aus“ bei, anfangs erst einmal mit Gegenständen wie einem Ball oder Dummy. Beherrscht dein Hund das Apportieren sehr gut, kannst du ihn auch Nahrung apportieren lassen. Beim Training in Bezug auf Giftköder macht es jedoch meist mehr Sinn, dem Hund anstelle des Apportierens das Signal „Aus“ auf Distanz beizubringen. So kannst du deinem Hund auch aus weiter Entfernung signalisieren, den Gegenstand oder das Futter, das er gerade gefunden und aufgenommen hat, sofort fallen zu lassen. Du kannst dann in Ruhe zu deinem Hund gehen, dir anschauen, was er gefunden hat, und es entweder aufheben und einpacken oder aber wieder für deinen Hund freigeben.

Der nächste große Trainingsschritt beim Verweigern von Giftködern ist das Anzeigen von Futter. Dein Hund soll dabei lernen, dir immer dann, wenn er unterwegs Futter findet, dieses über ein bestimmtes, vorher antrainiertes Verhalten anzuzeigen. Als Anzeigeverhalten ist beispielsweise der Blickkontakt möglich. Der Aufbau des Anzeigeverhaltens erfolgt am besten ohne eine vorherige Signalgabe. Dein Hund soll durch Ausprobieren selbst herausfinden, was von ihm gerade erwartet wird. Dazu wird das Futter, das du für den Aufbau der Anzeige nutzt, zum Beispiel unter einen Drahtkorb (ein Küchensieb oder ähnliches) gelegt, der durch Heringe gesichert ist. Dein Hund kann das Futter somit gut mit der Nase wahrnehmen, kommt aber nicht direkt daran, wenn er versucht, den Korb durch Kratzen mit der Pfote wegzuschieben. Hat er keinen Erfolg, wird er vermutlich schnell Blickkontakt mit dir aufnehmen. Diesen kannst du sofort belohnen.

Leider gibt es jedoch trotz eines solchen Trainings niemals eine hundertprozentige Sicherheit. Die Gefahr, dass dein Hund ein einziges Mal nicht richtig reagiert und einen Giftköder aufnimmt und verschluckt, besteht immer. Selbst wenn dein Hund einen Maulkorb trägt, könnte er einen Giftköder aus Leberwurst durch die Gitter des Maulkorbs drücken und damit das tödliche Gift aufnehmen. Daher solltest du deinen Hund auf dem Spaziergang nie aus den Augen lassen. Beobachte ihn, wenn er etwas aufnimmt und frisst, damit du notfalls schnell reagieren und noch rechtzeitig deinen Tierarzt aufsuchen kannst.

Vergiftungen erkennen und Erste Hilfe

Vergiftungen bei Hunden können aufgrund der Vielfalt der Giftstoffe und deren unterschiedlichen Wirkungen sehr unterschiedlich verlaufen. Einige Gifte wirken zeitversetzt und zerstören schleichend innere Organe, während andere Gifte sehr schnell wirken. Wenn ein Hund Gift gefressen hat, ist dies ein akuter tiermedizinischer Notfall. In einem solchen Fall sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.

Symptome einer Vergiftung können sein:

• Erbrechen
• Durchfall
• Starker Speichelfluss
• Übermäßiges Hecheln
• Unruhe oder Apathie
• Zittern
• Schwankender Gang, Taumeln
• Krämpfe bis hin zum Koma
• Blasses Zahnfleisch oder stark verfärbte Schleimhäute
• Große Pupillen
• Gerötete Augen
• Blutungen
• Atembeschwerden, Atemnot

Für die richtige Behandlung sind folgende Hinweise wichtig:

• Verdächtige Giftquelle (möglichst die Verpackung oder Beipackzettel) mitbringen
• Produktbeschreibung des Giftes
• Zeitpunkt der Giftaufnahme
• Menge der Giftaufnahme
• Art der Giftaufnahme (oral, über die Haut, eingeatmet)
• Angefressenes oder erbrochenes Material (in Plastetüte packen)
• Was wurde gefüttert / gefressen?
• Zugang zu giftigen Pflanzen?
• Zugang zu Insektiziden, Rodentiziden, Herbiziden?
• Wurde in der näheren Umgebung Schädlings- oder Unkrautbekämpfung durchgeführt?
• In letzter Zeit eine Ekto- oder Endoparasitenbehandlung?
• Medikamente verabreicht?
• Veränderungen in der Umgebung (Bauarbeiten in Haus / Garten, neue Einrichtung, neues Zubehör z.B. Decke)?

Erste Hilfe Maßnahmen:

• Atemwege freihalten (Maul von Schleim und Erbochenen befreien, Zunge herauslagern)
• Bei Krämpfen Hund beruhigen und Gegenstände entfernen, an denen er sich verletzten kann
• Bei Atemstillstand Herzdruckmassage (Hund seitlich lagern und linke Brustwand rhythmisch komprimieren)
• Kein Erbrechen auslösen, da das Tier ersticken könnte
NICHT: Milch, Eiweiß oder pflanzliche Öle verabreichen
• Das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen des Tieres mit lauwarmem Leitungswasser waschen
• Zum Selbstschutz Handschuhe benutzen!

Die Giftinformationszentrale (GIZ) ist eine medizinische Notfallberatung bei Vergiftungen. Die MitarbeiterInnen in den genannten humanmedizinischen Zentren können in einigen Fällen auch die Gefahr der Vergiftung bei Tieren einschätzen und Tierbesitzer entsprechend beraten.
Telefon: 030/19 240

Vergiftungsgefahren

unter anderem durch:
• Medikamente
• Drogen
• Alkohol
• Reinigungs- und Waschmittel
• Lösungsmittel, Farben
• Zigaretten, Zigarettenkippen, Tabak, Tabakprodukte
• Frostschutzmittel
• Schokolade / Kakao (Theobromin)
• Kaffee, Tee, Cola (koffeinhaltig)
• Rohe Kartoffeln
• Rohe Bohnen
• Tomaten (grün+roh)/ Auberginen / Paprika (grün+roh)
• Knoblauch (5g/kg KM)
• Zwiebeln (40g/kg KM)
• Macadamianüsse
• Walnüsse (Schimmel in den Schalen)
• Eicheln
• Bucheckern
• Weintrauben / Rosinen
• Xylitol (Zuckeraustauschstoff, auch "Birkenzucker") z.B. in zuckerfreien Kaugummis oder in Kuchen/Keksen
• Verdorbene Nahrungsmittel
• Rattengift
• Pestizide
• Schneckenkorn
• Dünger (z.B. Rasendünger, Blaukorn)
• Herbizide
• Gifte Zimmerpflanzen (siehe unten)
• Gifte Garten- und Wildpflanzen (siehe unten)
• Giftpilze (Beispiele HIER)
• Aufnahme von vergifteten Mäusen, Ratten, Maulwürfen etc.
• Abfälle
Eichenprozessionsspinner
• Schlangenbiss (starke Schwellungen und blau-schwarze Hautverfärbungen)
• Kot anderer Tiere (können Pharmazeutika oder auch Krankheitserregern enthalten)
• Giftinsekten (Hornissen und Wespen) können anaphylaktischen Schock auslösen

 

Giftpflanzen

Viele Pflanzen, die in Gärten, Haushalten und der freien Natur zu finden sind, können für Hunde giftig sein. 
Diese Liste enthält viele der häufigsten Pflanzen, die für Hunde giftig sind, aber es gibt noch viele weitere. Bei Unsicherheit oder bei Verdacht auf Vergiftung sollte man sich immer an einen Tierarzt wenden.

Alpenveilchen
Anthurien
Azalee
Bärlauch
Bilsenkraut
Blauregen
Bockshornklee
Buchsbaum
Buschwindröschen
Chrysanthemen
Dieffenbachie
Efeu
Efeutute
Eibe
Einblatt
Eisenhut
Engelstrompete
Farne
Fensterblatt
Ficus Benjamina
Fingerhut
Geißblatt
Geranien
Ginster
Goldregen
Gummibaum
Hahnenfuß
Herbstzeitlose
Hortensien
Hundspetersilie
Hyazinthen
Jakobs-Kreuzkraut
Kaiserkrone
Kalla
Kirschlorbeer
Lupinen
Madagaskarpalme
Maiglöckchen
Mistel
Mohnblume
Narzissen
Oleander
Purpurtute
Rhododendron
Riesen-Bärenklau
Rittersporn
Robinie
Sansevieria
Schefflera
Schlüsselblume
Schöllkraut
Seidelbast
Stechpalme
Thuja
Tollkirschen
Tulpen
Wandelröschen
Wasserschierling
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