Mit dem Welpen in die Welpengruppe - sinnvoll oder nicht?
Gerade in der Sozialisierungsphase (diese sehr wichtige Phase beginnt beim Welpen mit Beginn der vierten Woche und dauert bis zur Pubertät an) eines Welpen ist es wichtig, dass dieser Kontakt zu anderen Hunden hat, um den Umgang mit Artgenossen zu erlernen und seine kommunikativen Fähigkeiten auszuprobieren und somit auszubauen. Der Besuch einer Welpengruppe ist daher durchaus zu empfehlen! Die eingangs gestellte Frage sollte daher vielmehr umformuliert werden: „Wie muss eine Welpengruppe gestaltet sein, damit mein Welpe davon profitiert?”
Auf was sollte man also bei der Wahl der Welpengruppe achten und woran erkennt man eine gute Welpengruppe?
Da stellt sich zunächst einmal die Frage nach der Gruppengröße. Es sollten nicht mehr als fünf, maximal sechs Welpen von einem Trainer betreut werden. Sind zu viele Welpen in der Gruppe, kann es schnell unübersichtlich werden und es kommt unter Umständen zu Situationen, in denen die Welpen überfordert sind. Zwar soll das Spiel mit Artgenossen bei der Welpengruppe im Vordergrund stehen, doch das Erlernen von entspanntem Miteinander sollte durch viele positive Erfahrungen ermöglicht werden. Die Spieleinheiten sollten daher kontrolliert durchgeführt werden, d. h. sowohl Trainer als auch Halter haben immer ein Auge auf die Welpen, um so dem eigenen Hund entweder Schutz zu bieten oder auch zwei Streithähne trennen zu können. Auch wenn der Austausch untereinander gerade bei Welpenhaltern ein großes Bedürfnis ist, sollte die Welpengruppe nicht dazu genutzt werden, sich mit den anderen Teilnehmern zu unterhalten, während die Welpen unbeaufsichtigt und unkontrolliert miteinander kommunizieren. Immer wieder einmal findet man in Hundeschulen Angebote, bei denen die Welpen allein mit dem Trainer auf dem Platz miteinander „toben“, während die Halter außen am Zaun stehen, das Treiben beobachten, und es sich bei einer Tasse Kaffee mit den anderen Familien gemütlich machen. Von einem solchen Angebot sollten Sie jedoch sofort Abstand nehmen! Denn wenn Sie Ihren Welpen, der Ihnen vertrauensvoll auf den Trainingsplatz gefolgt ist, nun sich selbst überlassen, wird er wohl kaum lernen, sich an Ihnen zu orientieren und eine vertrauensvolle Bindung zu Ihnen aufbauen. Vielmehr lernt er, dass Sie ihn offensichtlich in stressige Situationen bringen, die er dann selbst klären muss. Der Mythos “Die müssen das unter sich ausmachen” ist jedoch längst veraltet und kann sogar fatale Folgen haben. Macht der Welpe in dieser so wichtigen Phase der Entwicklung eine schlechte Erfahrung im Sozialkontakt mit anderen Hunden, kann ihn diese für sein weiteres Leben prägen. Die Halter sollten daher versuchen, immer in der Nähe ihrer Welpen zu bleiben. Der Trainer erklärt die Körpersprache und Kommunikation der Welpen beim Spiel miteinander und erläutert, in welchen Situationen man eingreifen muss bzw. wann die Welpen eine Situation doch einmal selbst klären dürfen. Der Welpe erlernt so den Umgang mit Artgenossen, er erfährt aber gleichzeitig auch, dass sein Mensch immer für ihn da ist, ihm Sicherheit bietet, in schwierigen Situationen eingreift und ein verlässlicher Partner ist. Ideale Voraussetzungen für den Aufbau einer guten Bindung! Der Halter wird für seinen Welpen so etwas wie der sichere Hafen, er bietet ihm Schutz, wenn der Welpe sich unwohl fühlt. Leider sieht man sehr oft das Gegenteil, die Welpen sind in vielen Gruppen auf sich allein gestellt. Ein Beispiel: Die Halter finden das lustige Rennspiel der Welpen niedlich. Alle haben sich zusammen gefunden und jagen einem Welpen aus der Gruppe hinterher. Was für ein Spaß! Dass hier aber gerade eine Mobbingsequenz stattfindet, ist niemandem der Menschen bewusst. Der Welpe, der gerade von mehreren anderen Welpen gejagt wird und immer wieder hilfesuchend zum eigenen Halter läuft und Schutz sucht, lernt in diesem Fall, dass er von seinem Menschen keine Hilfe erwarten kann. Kommt dies häufiger vor, ist der Grundstein für späteres Problemverhalten schnell gelegt. Denn der Welpe lernt in diesen Situationen, dass auf den Menschen kein Verlass ist. Deshalb kümmert er sich lieber gleich selbst. Häufig endet eine solche Sequenz, indem der gejagte Welpe defensiv aggressiv reagiert. Er schnappt ab und zeigt den anderen Welpen durch aggressives Verhalten, dass eine weitere Annäherung unerwünscht ist. Hat er damit nun Erfolg, speichert er aggressives Verhalten als sinnvoll da zielführend ab. Später zeigt ein solcher Hund dann oft aggressives Verhalten an der Leine oder attackiert andere Hunde getreu dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung”. Wäre es aber nicht viel schöner, wenn der Welpe gelernt hätte, dass er sich in Situationen, die ihm Angst machen oder in denen er nicht genau weiß, wie er reagieren soll, auf seinen Menschen verlassen kann und diesem die Führung überlässt? Schließlich sind wir als Halter für den Welpen und später erwachsenen Hund verantwortlich. Unseren Kindern bieten wir doch auch Schutz und geben ihnen in schwierigen Situationen Hilfestellung. Deshalb ist es wichtig, dass der Trainer eine solche Situation erkennt und abbricht bzw. die Halter anleitet, wie man sich in einer solchen Situation verhält. Um als Trainer oder Halter schnell eingreifen zu können, findet die Welpengruppe daher idealerweise auf einem eingezäunten Gelände statt, dieses ist bei sechs Welpen nicht größer als ca. 90-100 m².
Die Spielphase in der Welpengruppe ist also auch für den Menschen durchaus anstrengend. Jeder Mensch begleitet seinen Welpen und beobachtet dessen Spiel genau. Wird es zu wild, nimmt jeder Halter seinen Welpen hoch, sodass das Spiel kurz unterbrochen wird. Nach einer kurzen Auszeit darf dann gerne weiter getobt werden. Damit ist auch klar, dass weder für Kaffee und Kuchen, noch für ein Zigarettchen zwischendurch, Zeit vorhanden ist. Hinzukommt, dass heruntergefallene Kuchenkrümel zu Streitigkeiten unter den Welpen führen könnten und heißer Kaffee oder heruntergefallene heiße Asche zu einer Gefahr für die Welpen werden kann. Nach der Welpengruppe sind also nicht nur die Welpen erschöpft, auch die Halter haben sich nach der anstrengenden Begleitung ihrer Welpen sowie den vielen Informationen eine Ruhepause verdient!
Obwohl das Spiel und damit die Sozialisation mit Artgenossen sowie der Bindungsaufbau zum Halter in der Welpengruppe im Vordergrund stehen, können auch erste kleine Trainingseinheiten durchgeführt werden. Hierbei geht es vor allem um die Grundsignale wie „Hier”, „Sitz”, „Platz” und „Bleib” oder das Etablieren des Signals „Decke” - um nur einige Beispiele zu nennen. Je nach Trainingsstand der einzelnen Welpen bzw. Zusammensetzung der Gruppe können auch weitere Signale sowie erste Beschäftigungsformen, wie z. B. das Apportieren, aufgebaut werden. Vielleicht geht man auch beim Thema „Leinenführigkeit“ gemeinsam die ersten Schritte an lockerer Leine. All dies spielerisch und ohne Zwang. Es geht in der Welpengruppe nicht darum, dem Hund so viele Kunststücke wie möglich beizubringen oder dass der Welpe die Signale bereits in Perfektion beherrscht, sondern vielmehr darum, herauszufinden, was Mensch und Welpe Spaß macht und in welche Richtung ein zukünftiges Training sich entwickeln kann. Natürlich heißt das nun aber nicht, dass der Welpe beim Signal „Sitz“ einfach wieder aufstehen kann, wann er will. Vielmehr muss der Mensch lernen, das Training an die Ablenkung durch die anderen Welpen anzupassen und die Anforderungen so zu stellen, dass der Welpe sie erfüllen und die Aufgabe schaffen kann. Der gemeinsame Erfolgt stärkt dann wieder die Mensch-Hund-Beziehung und führt so zu einem harmonischen Mensch-Hund-Team. Der Welpe lernt, dass das gemeinsame Miteinander mit seinem Menschen Spaß macht, unter Umständen sogar viel mehr Spaß als ein Tobe-Spiel mit den anderen Welpen.
Gibt es noch weitere Dinge, die man bei der Suche nach einer geeigneten Welpengruppe beachten sollte? Wie sieht es zum Beispiel mit der Gewöhnung an Umwelt- und Alltagsreize aus? Im Idealfall hat ein seriöser Züchter diesbezüglich schon gute Vorarbeit geleistet, an die in der Welpengruppe nun angeknüpft werden kann. Die Welpen werden dabei spielerisch an diverse Umwelt- und Alltagsreize herangeführt. Dies können verschiedene Alltagsgegenstände, Untergründe, Menschen, Fahrräder, etc. sein. Aber Achtung, die Welpen sollten dabei nicht überfordert werden! Es geht also nicht darum, dass ein wahres Feuerwerk an Reizen auf den Welpen einprasselt. Vielmehr lernen die Welpen die unterschiedlichen Reize nach und nach kennen. In einer Stunde steht dann vielleicht das Thema Untergründe im Vordergrund, sodass der Trainer im Gelände schon unterschiedliche Wege vorbereitet hat. Die Welpen laufen dann gemeinsam mit ihrem Menschen über eine Plastikfolie, ein Metallgitter oder durch einen Sand- oder Kiesweg. In der nächsten Stunde lernen die Welpen dann vielleicht „seltsame Erscheinungsbilder“ kennen. Menschen im Rollstuhl, auf Krücken, mit Motoradhelm oder wehendem Mantel kommen zu Besuch und nehmen Kontakt mit den Welpen auf. Wichtig ist dabei immer, dass der Welpe zu nichts gezwungen und das Training dem individuellen Tempo eines jeden Welpen angepasst wird. So rennt der eine Welpe in „Null-komma-nix“ durch den Untergrund-Parcours, während der andere Welpe sich erst einmal alles in Ruhe anschaut und jeden neuen Untergrund vorsichtig beschreitet.
Da in einer Welpengruppe, auch wenn sie gut gestaltet ist, viele Eindrücke auf die Kleinen einprasseln, darf eine Trainingseinheit keinesfalls zu lange dauern. In der Regel sind die Welpen nach einer Stunde bereits erschöpft und nicht mehr wirklich für neue Lernerfahrungen offen. Je nach Inhalt und Thema der Welpengruppe (eventuell wird ein Ausflug in die Stadt oder in die nähere Umgebung geplant) kann sich die Zeit mit Anreise etc. auch auf zwei Stunden erhöhen. Das Verhältnis zwischen Spiel-, Trainings- und Ruhephasen sollte ausgeglichen sein. Während der Ruhephasen nutzt der Trainer die Gelegenheit, wichtige theoretische Kenntnisse zu vermitteln und die Fragen der Teilnehmer zu beantworten. Er überzeugt mit viel Fachwissen und geht auf die Wünsche der Teilnehmer - soweit machbar - ein. Themen wie Stubenreinheit, Alleinbleiben, Fütterung, Ruhepausen, etc. sind ja für alle Teilnehmer gleichermaßen interessant. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen ein Einzeltraining mehr Sinn macht. Hat der Halter zum Beispiel ein spezifisches Problem in seinem Umfeld oder Zuhause, dass in der kurzen Zeit nicht ausführlich besprochen werden kann, sollte der Trainer ein Einzeltraining anbieten. Vielleicht gibt es auch gewisse Fragen, die der Halter lieber im Einzelgespräch statt vor der Gruppe diskutieren möchte?
Ein weiteres Kriterium einer guten Welpengruppe ist die Zusammensetzung eben dieser. Das Kennenlernen verschiedener Rassen und deren Verhaltens- oder Ausdrucksweisen kann späteren Kommunikationsmissverständnissen vorbeugen und ist Gruppen mit Welpen ausschließlich einer bestimmten Rasse vorzuziehen. Bei unseren Hunden spielt die visuelle Kommunikation eine sehr zentrale, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle. Hat ein Welpe im jungen Alter viele verschiedenen Rassen kennengelernt und weiß, dass die faltige Stirn sowie die röchelnden Atemgeräusche eines Mopses oder das geduckte “Anschleichen” eines Border Collies nicht als bedrohlich einzustufen sind, wird er später auch gelassen auf diese Hunde reagieren. Doch gerade bei unterschiedlichen Rassen, vor allem aus unterschiedlichen Größen- und Gewichtsklassen, sollte der Trainer darauf achten, dass keiner der Welpen traumatisiert oder sogar verletzt wird. Eine zarte Sheltie Hündin wird am Spiel mit einer körperlichen Rasse, wie dem Rottweiler, eher keine Freude haben und eventuell sogar negative Erfahrungen sammeln. Dazu ist es unabdingbar, dass sich der Trainer gut mit der Körpersprache und Kommunikation der Hunde sowie deren Spielverhalten auskennt und eingreifen kann, wenn das Spiel zu rau wird oder ein Hund sich sichtlich unwohl fühlt. Schritt für Schritt erlernen die Welpen so den Umgang mit anderen Rassen. Eher körperliche Rassen lernen so, dass nicht alle Hunde Rempeln bzw. direkten Körperkontakt mögen und man sich anderen Hunden erst einmal vorsichtig nähern sollte. Eher unsichere, schüchterne Welpen lernen, dass der Kontakt zu anderen Hunden nicht unbedingt negativ sein muss und man durchaus auch einmal aus sich herausgehen kann.
Ähnlich berücksichtig werden muss auch das Alter der Welpen. In der Regel können Welpen im Alter zwischen 8 und 16 Wochen an der Welpengruppe teilnehmen. Natürlich sollte der Welpe sich Zuhause bereits ein paar Tage eingelebt und seine neuen Bezugspersonen, also die neuen Familienmitglieder, kennen gelernt haben. Der Trainer sollte die Gruppe immer so zusammenstellen, dass die Welpen in Bezug auf das Alter zusammen passen. Es macht z. B. meistens keinen Sinn, einen 15 Wochen alten Welpen, der sowohl in seiner geistigen als auch in seiner motorischen Entwicklung schon viel weiter ist, mit einem noch eher zurückhaltenden, motorisch nicht so geschickten, 9 Wochen alten Welpen in einer Gruppe zu haben. Der junge Welpe kann mit dem älteren kaum mithalten, ist schnell überfordert und unter Umständen sogar traumatisiert. Wie bei uns Menschen auch, gibt es aber auch Welpen, die sich sehr spät entwickeln und mit 17 oder mehr Wochen noch recht „kindlich“ und zurückhaltend sind. In diesem Fall können diese Welpen natürlich auch länger in der Welpengruppe bleiben. Der vor Selbstbewusstsein nur so strotzende Jack Russell Terrier, der mit 12 bis 13 Wochen schon in die Pubertät kommt und ganz andere Gedanken als ein fröhliches Spiel mit Gleichaltrigen im Sinn hat, stellt das genaue Gegenteil dar. Einen solchen Hund sollte der Trainer dann besser in die Junghundegruppe einsortieren. Der Trainer muss den Entwicklungsstand der Welpen also immer im Blick haben und flexibel in der Gestaltung seiner Gruppen sein.
Bisher ging es vermehrt darum, woran man eine gute Welpengruppe erkennt und wie diese gestaltet sein sollte. Doch welche Voraussetzungen muss denn der Welpe erfüllen, um überhaupt an der Gruppe teilnehmen zu dürfen? Es versteht sich von selbst, dass die Welpen gesund sein sollten. Das bedeutet, dass sie zum einen keine ansteckenden Krankheiten, wie Zwingerhusten, Blasenentzündung oder Magen-Darm-Infektionen haben und zudem natürlich frei von Würmern, Pilzbefall, Flöhen, Läusen oder Milben sein sollten. Eine Welpengruppe ist, wie bereits erwähnt, sowieso schon aufregend, und liegt auch nur eine noch so kleine Infektion vor, kann die Aufregung und Anstrengung durch die Teilnahme an der Gruppe zum Ausbruch der Krankheit führen, von der Ansteckungsgefahr für die anderen teilnehmenden Welpen ganz zu schweigen. Aber auch Verletzungen an den Gliedmaßen, wie z. B. eine Verstauchung, sind ein Ausschlussgrund. Stellen Sie sich vor, Ihr Welpe hat sich eine Verstauchung zugezogen. Er ist mitten in einem wilden Spiel mit Artgenossen und nun tritt plötzlich, durch eine ungeschickte Bewegung, erneut ein Schmerz auf. Die Verletzung kann nicht abheilen, verschlimmert sich vielleicht sogar und im ungünstigsten Fall verknüpft der Welpe den Schmerz mit dem Sozialkontakt zu anderen Hunden, macht also auch noch eine negative Lernerfahrung. Genau das sollte jedoch nicht Ziel der Welpengruppe sein!
Muss der Welpe, um an der Welpengruppe teilnehmen zu können, geimpft sein? Die Impfung ist, genauso wie die Entwurmung und die Ernährung des Hundes, ein hoch diskutiertes Thema und die Meinungen hierzu gehen weit auseinander. Grundsätzlich müssen die Halter selbst entscheiden, wie viel und vor allem wie regelmäßig sie impfen oder entwurmen lassen. Fest steht, dass diverse Krankheiten wie Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut in den letzten Jahren dank der regelmäßigen Impfung beziehungsweise einer guten Grundimmunisierung stark eingedämmt wurden.
Viele Hundeschulen nehmen Welpen jedoch erst im Alter von 12 Wochen auf, wenn der Welpe die zweite Impfung bzw. die erste Tollwutimpfung erhalten hat. Wie sinnvoll ist das nun? In der Regel erhält der Welpe die erste Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose beim Züchter im Alter von ca. 7,5 Wochen, also kurz bevor er in die neue Familie zieht. Viele Welpen besitzen jedoch in diesem Alter durch maternale (= mütterliche) Antikörper noch eine vorübergehende passive Immunität. Beim Hund werden diese Antikörper fast alle über das Kolostrum, also die erste Milch von der Mutterhündin in den ersten beiden Tagen, übertragen. Die Dauer dieser passiven Immunität reicht von einigen Tagen bis zu einigen Wochen und oft weit über die achte Lebenswoche hinaus. Wird der Welpe nun mit 7,5 Wochen geimpft, obwohl noch passive Immunität besteht, ist eine aktive Immunisierung durch eine Impfung nicht möglich. Die Impfung bleibt also wirkungslos. Aus diesem Grund empfiehlt der Tierarzt in der Regel eine Wiederholungsimpfung mit 12 Wochen. Da aber selbst dann einige, wenige Welpen noch Schutz durch maternale Antikörper besitzen, wird eine erneute Wiederholungsimpfung mit 16 Wochen empfohlen. Über dieses engmaschige Impfen soll der Zeitraum, in dem der Welpe ungeschützt ist, die sogenannte immunologische Lücke, möglichst klein gehalten werden. Dies bedeutet aber auch, dass es immer wieder auch Zeiträume geben wird, in denen Welpen ungeschützt sind. Sicherheit besteht eigentlich erst ab dem Junghundealter. Aus diesem Grund muss bei Welpengruppen ein Kompromiss erfolgen. Die Vorteile für den Welpen durch eine Teilnahme an der Welpengruppe sind so groß, dass man das – eher geringe – Risiko einer Ansteckung in Kauf nimmt. Der Trainer muss natürlich darauf achten, dass keine erkrankten Welpen an der Welpengruppe teilnehmen. Eine Teilnahme an der Welpengruppe erst mit 12 oder sogar 16 Wochen zu erlauben, würde jedoch dazu führen, dass eine Sozialisation auf Artgenossen nicht in ausreichendem Maße erfolgen könnte und es unter Umständen zu schwerwiegenden Verhaltensproblemen beim Welpen kommen könnte. Bei DOGS dürfen Welpen daher in der Regel bereits in der neunten Lebenswoche an der Welpengruppe teilnehmen. Dennoch sollte der Welpenhalter seinen Welpen zum einen genau beobachten und im Falle einer Erkrankung der Welpengruppe fernbleiben sowie zum anderen die empfohlenen Impfungen nach Rücksprache mit dem Tierarzt durchführen lassen, um einen größtmöglichen Schutz bei seinem Welpen zu erreichen.
Wie man sieht, gibt es viele Dinge, auf die man bei der Wahl der Welpengruppe achten sollte. Zum Schluss aber möchte ich noch einen der wichtigsten Punkte erwähnen: Natürlich muss auch die Chemie zwischen Trainer und Halter stimmen, denn wir alle wollen für unseren Welpen genauso wie für unsere Kinder nur das Beste. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude in unseren Welpengruppen!
Welpenpaket (incl.Welpenmappe) & Welpenstunde
Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Anja Papenberg (Martin Rütter DOGS Winterthur/Kloten)