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Novemberblues

 

Coole Beschäftigung für kalte Tage 

 

Die Tage werden kürzer, es wird kälter und regnerischer. Wir stehen meist im Dunkeln auf und kommen auch im Dunkeln wieder nach Hause. Keine Frage - der Herbst ist da. Für mich allerdings eine der schönsten Jahreszeiten und viel zu schnell vorbei. Was gibt es entspannteres als mit dem Hund einen ausgedehnten Herbstspaziergang durch das bunte Laub zu machen? Die Temperaturen sind für unsere Hunde endlich wieder angenehm und mit der richtigen Kleidung stört der Regen auch nicht so sehr. Was aber, wenn es wie aus Kübeln schüttet, stürmt und überhaupt nicht angenehm ist, draussen unterwegs zu sein? Mag man den Herbst auch noch so sehr. Selbst der Hund möchte lieber in der warmen Stube bleiben. Raus müssen wir aber trotzdem. In diesem Fall beschränke ich mich auf das Minimum. Kurze Löserunden und dann ab nach Hause und den Hund indoor beschäftigen. 

Ein paar Ideen möchte ich euch hier vorstellen: 

Futtersuche indoor - so vielseitig 

Die Futtersuche geht eigentlich immer, denn welcher Hund setzt nicht gerne seine Nase ein und frisst gerne. 

Das Futter in der ganzen Wohnung verteilen und suchen lassen ist noch die einfachste Variante. 
Schwieriger wird es schon, wenn ihr das Futter zum Beispiel in eine WC- oder Küchenrolle steckt und diese dann zu einem Päckchen zerknüllt. Nun könnt ihr auch dieses in der Wohnung verstecken und den Hund suchen lassen. Zum Erfolgserlebnis Finden kommt nun noch das Auspacken. Um an das Futter zu kommen, muss das Päckchen nämlich nun auseinandergerupft werden. Wenn die Hunde den Dreh einmal raushaben, lieben sie dieses Spiel. Denn auch unsere Hunde packen gerne Geschenke aus ;-)
Ihr könnt auch einen Karton nehmen, diesen mit diversen Materialien füllen und dann ebenfalls Futter darin verstecken. Der Hund muss nun nach den Goodies tauchen und je nach Inhalt der Kiste, könnt ihr ganz nebenbei noch die Geräuschempfindlichkeit desensibilisieren. Achtet beim Inhalt aber bitte darauf, dass die Sachen nicht zu klein sind, damit der Hund diese nicht verschlucken kann. Ebenfalls solltet ihr darauf achten, dass es sich nicht um scharfkantige oder sonst wie gefährliche Gegenstände handelt. Was sich gut eignet ist Zeitungspapier, Weinkorken, WC Rollen, grössere Stoffreste, Tupperware, etc.. 
Nehmt euch alte Kleidung (Jeans zum Beispiel eigenen sich hervorragend) und rollt Futter darin ein oder steckt es in Hosentaschen und Hosenbeine. Wenn ihr dann die Kleidung noch verknotet, muss euer Hund richtig arbeiten, um an das Futter zu kommen. Und endlich dürfen mal die Hosenbeine zerbissen werden, ohne dass es Ärger gibt ;-) 
Handtücher und Decken eigenen sich hervorragend, um Futter darin einzurollen. Wenn ihr gleich mehrere Handtücher und Decken nehmt, entsteht ein richtiger Berg, den eurer Hund dann nach Herzenslust durchstöbern kann, um an das Futter zu kommen. 
Im Handel gibt es natürlich auch unzählige Artikel, die ihr nutzen könnt: Futterball, Schnüffelteppich, Intelligenzspielzeuge etc.. 

Und falls ihr euch Sorgen macht, dass eure Hunde zu dick werden, nehmt einfach das normale Futter. Für unsere Hunde ist es nämlich viel spannender, ihr Futter zu “erjagen”, als es einfach nur im Napf vor die Nase gestellt zu bekommen. Solltet ihr doch mit Leckerlis arbeiten, dann zieht die Menge einfach von der Tagesration Futter ab. 

Schatzsuche oder Die Suche nach kleinen Gegenständen

Bei der Suche nach kleinen Gegenständen lernen eure - Hunde wie der Name es schon sagt -, kleine Gegenstände zu suchen und anzuzeigen. Der Fokus bei dieser Art von Beschäftigung liegt hierbei ganz klar auf der Anzeige. Das Suchen muss man den meisten Hunden ja nicht explizit beibringen. Die Anzeige des Gegenstandes erfolgt indem der Hund sich vor den Gegenstand ins Platz begibt und dann solange mit der Nase daran «kleben» bleibt, bis er von euch aufgelöst und belohnt wird. 

<u>Der Aufbau</u>

Sobald du dich für einen passenden Gegenstand entschieden hast (Gummidichtung, Dominostein, Holzdübel, etc.) geht es darum, diesen für deinen Hund so spannend wie möglich zu machen. Halte hierzu den Gegenstand vor deinen Hund und belohne jegliches Interesse daran. Ob du hier mit einem Clicker oder einem Markerwort arbeitest, spielt keine Rolle. Achte darauf, dass du so genau wie möglich belohnst. Ziel sollte sein, dass der Hund den Gegenstand mit der Nase berührt. Im weiteren Verlauf zögerstd du die Belohnung hinaus, sodass dein Hund immer länger mit der Nase am Gegenstand bleiben muss. 
Nun kannst du mit dem Gegenstand langsam Richtung Boden wandern, denn die Anzeige sollte im Platz erfolgen. Auch im Platz sollte der Hund so lange mit der Nase am Gegenstand bleiben, bis du auflöst und belohnst. 
Nun bewegst du den Gegenstand immer mal wieder und wechselst die Position desselben. Sobald du das Gefühl hast, dass dein Hund wirklich zuverlässig, die Nase am Gegenstand lässt, kannst du ein Signal dazu einführen (zum Beispiel “Zeig Gummi”). 
Klappt das gut, kannst du anfangen, den Gegenstand immer weiter weg vom Hund zu platzieren und dann auch zu verstecken. Evtl. musst du zu Beginn darauf achten, dass der Gegenstand gut fixiert ist, damit der Hund diesen nicht mit der Nase weg stupsen oder mit der Pfote verschieben kann. 

Eine wunderbare und sehr anstrengende Beschäftigung, die deinen Hund sehr gut auslastet. Falls Du Interesse an dieser faszinierenden Beschäftigung hast, melde dich bei Anja Papenberg von der Martin Rütter Hundeschule Winterthur/Kloten. 

Du kannst deinem Hund ebenso beibringen, den Schlüssel, die Fernbedienung oder dein Handy zu suchen.

Der Hund als Haushaltshelfer 

Wie wäre es, wenn dein Hund dir beim Verräumen der Wäsche oder beim Aufräumen helfen würde? Super, nicht wahr? 

Hierzu ist es von Vorteil, wenn dein Hund bereits apportieren kann. 

<u>Der Aufbau</u>

Nimm dir den Lieblingsgegenstand deines Hundes und lasse ihn diesen ein paar Mal in deine Hand apportieren. 
Wenn dein Hund den Gegenstand zuverlässig in deine Hand abgibt, kannst du diese nun jeweils über einen Korb beispielsweise halten und wenn dein Hund nun den Gegenstand fallen lässt, ziehst du deine Hand weg, sodass der Gegenstand im Korb landet. 
Ziehe die Hand nun immer früher zurück bis du sie gar nicht mehr benötigst.
Klappt das gut und zuverlässig, kannst du nun das entsprechende Signal wie “aufräumen” dazu nehmen. 
Hat dein Hund verstanden, dass die Gegenstände im Korb landen müssen, entfernst du dich schrittweise vom Korb, sodass du nicht mehr direkt davor sitzen musst. 
Nun kannst du mehrere Spielzeuge in der Wohnung verteilen und deinen Hund aufräumen lassen. 
Für Fortgeschrittene geht das ganze auch mit Wäsche, die der Hund in die Schubladen im Schrank versorgen muss. 

Eine aktive Beschäftigung, die gerade apportierfreudigen Hunden Spass macht. 

Geruchsdifferenzierung 

Bei dieser Art von Beschäftigung ist wiederum die Nase deines Hundes gefragt. Es geht darum, deinen Hund auf einen bestimmten Geruch zu konditionieren und diesen anschliessend unter diversen anderen Gerüchen aufzuspüren. Nehmen wir das Beispiel Kamillentee. Ziel soll es sein, dass ihr verschiedene Behälter mit diversen Teesorten in der Wohnung verteilt stehen habt und der Hund soll nun den Behälter mit dem Kamillentee finden. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für die Hundenase.

<u>Der Aufbau</u>

Zunächst gilt es, dem Hund den Geruch schmackhaft zu machen, denn dieser bedeutet für den Hund ja erst einmal nichts. Wie du das machst, hängt von deinem Hund ab. Apportiert dein Hund gerne und spielt gerne, bietet sich diese Variante an. Befülle ein Spielzeug oder einen Futterbeutel mit einem Beutel Kamillentee und spiele dann mit deinem Hund wie gehabt. Er wird nebenbei nun den Duft vom Kamillentee wahrnehmen und positiv verknüpfen. Du kannst ebenso gut über Futter gehen, wenn dein Hund lieber frisst als spielt. Jedes Mal, wenn er sich mit dem Kamillentee beschäftigt, gibt es etwas feines zu essen. Auch auf diese Art wird der Duft positiv verknüpft. Dein Hund kommt sozusagen über den Geruch zur Belohnung. Beschäftigt sich dein Hund nun viel und gerne mit dem Duft, kannst du diesen benennen. Im zweiten Schritt stellst du nun einen leeren Behälter in die Nähe des Behälters mit Kamillentee. Geht der Hund zum leeren Behälter, passiert nichts und geht er zum Kamillentee wird er fürstlich belohnt. Wenn das auch gut funktioniert, kannst du weitere leere Behälter dazu nehmen und irgendwann dann auch einen anderen Duft. Hat dein Hund verstanden, dass er jedes Mal den Kamillentee anzeigen musst, kannst du nach und nach weitere Verleitungsdüfte dazu stellen. Zunächst einmal alles auf Sich, d.h. dein Hund darf zuschauen. Schwieriger wird es dann, wenn die Düfte zusätzlich noch versteckt werden. Auch mit dieser Art von Beschäftigung kannst du deinen Hund innert kürzester Zeit hervorragend auslasten. 


Spass in der Tiefgarage 

Ja, Ihr habt richtig gehört. Auch die Tiefgarage oder ein Keller, der gross genug ist, wird von mir genutzt. 

In der Garage lässt es sich super apportieren, denn es gibt genug Platz. Ebenso Versteckmöglichkeiten, wobei Ihr natürlich darauf achten solltet, kein fremdes Eigentum zu beschädigen. 

20min intensives Apportiertraining in Kombination mit allen möglichen Signalen, die der Hund kennt, kann sehr effizient sein. Hier mal ein Beispiel: 

Lass deinen Hund neben dir in einer beliebigen Position warten (achte aber darauf, dass diese Position dann auch nicht verändert wird, also gehalten wird). 
Wirf einen Apportiergegenstand nach vorne aus und belohne den Hund, dass er gewartet hat. 
Nun gehst du je nach Trainingsstand mit deinem angeleinten/frei folgenden Hund auf den Gegenstand zu, umrundest diesen einmal und gehst wieder zurück zur Ausgangsposition. 
Dort angekommen lässt du deinen Hund erneut warten und holst den Gegenstand selbst. 
Nun dreht ihr euch gemeinsam 180 Grad in die andere Richtung. 
Dein Hund bekommt wieder ein Bleib und du wirfst (ist das noch zu schwer für deinen Hund kannst du den Gegenstand auch legen) den Gegenstand erneut nach vorne. 
Nun geht ihr wieder gemeinsam Richtung Gegenstand. 
Am Gegenstand angekommen, bringst du deinen Hund wieder in eine Warteposition und begibst dich allein zurück an den Ausgangspunkt. Nun rufst du deinen Hund zuerst zu dir und schickst ihn dann als Belohnung zum Apportiergegenstand. 

Dieses Szenario ist unendlich ausbaufähig und wandelbar. Eurer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt und ihr könnt so super die Grundsignale festigen. Der Vorteil ist, dass es in der Tiefgarage nicht so viel Ablenkung gibt und der Hund sich so besser konzentrieren kann. Achtet aber darauf, dass ihr kleinschnittig vorgeht und auch immer wieder belohnt zwischendurch. 

Die Trickkiste

Wie wäre es denn, wenn Ihr die kalte und graue Jahreszeit nutzt und eurem Hund ein paar Tricks beibringt. Ideen hierzu findet ihr zu Hauf im Internet oder in Büchern. Ich möchte euch an dieser Stelle keinen bestimmten Trick vorstellen sondern eher das Tricktraining allgemein.

Es gibt verschiedene Methoden, wie ich dem Hund Tricks beibringen kann. Ich persönlich nutze gerne das sogenannte shaping. Beim shaping kommt der Hund durch Ausprobieren selbst zur Lösung. Erwünschtes Verhalten wird belohnt, sodass der Hund dieses Verhalten öfter zeigt. Alle anderen Verhaltensweisen laufen ins Leere. Wichtig ist hierbei, dass ihr ein gutes Timing habt, damit ihr den Hund auch wirklich ganz genau für das gewünschte Verhalten bestätigen könnt und er dieses dann öfter zeigt. Hierzu eignet sich besonders der sogenannte Clicker oder ein Markerwort. Beides ist sozusagen ein Versprechen auf die Belohnung und man kann dem Hund damit auch aus Entfernung bestätigen, dass die unmittelbar zuvor ausgeführte Handlung erwünscht ist. Beispiel: Ich möchte, dass mein Hund mit der Nase einen Ball anstupst. Zunächst gebe ich ihm ein Startsignal, dass er jetzt loslegen darf und sich ausprobieren kann. Da mein Hund noch nicht weiss, was ich von ihm möchte, wird jeder noch so winzig kleine Schritt in die Richtung des erwünschten Verhaltens bestätigt. In diesem Fall auch nur ein Blick Richtung Ball. Ich bestätige den Blick Richtung Ball nun so oft, bis der Hund immer öfter und schneller zum Ball schaut. Dann reicht mir der Blick nicht mehr und ich warte, bis er sich vielleicht in Richtung Ball bewegt. Nun belohne ich dieses Verhalten mehrmals hintereinander. Und so weiter. Das ganze spiele ich solange durch, bis der Hund das von mir erwartete Verhalten zuverlässig zeigt. Nun kann ich wieder ein entsprechendes Signal einführen, auf welches der Hund dann den Trick vorzeigt. 

Ein paar Beispiele für Tricks: Winken, Hinlegen oder Peng, Pfote geben, High Five, Schäm dich, Küsschen. 

Die Ideen sind natürlich nicht abschliessend und sollen euch nur einen kleinen Denkanstoss geben. Solltet ihr selbst noch tolle Vorschläge haben oder eine der hier vorgestellten Beschäftigungsideen ausprobiert haben, freuen wir uns natürlich über eure Verlinkungen auf Social Media. 

Ich wünsche euch nun einen schönen Herbst und mit der richtigen Kleidung kann es auch draussen sehr viel Spass machen. Ein Suchspiel im Laub macht nicht nur den Hunden Spass. Aber auch unsere Hunde freuen sich mal über einen Tag chillen auf der Couch.