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Hunde-Sprache verstehen

Unter Hundehaltern geistern noch immer so manche Irrtümer bezüglich der Kommunikation unserer Vierbeiner umher. Natürlich beißt ein Hund in dem Moment, in dem er bellt, nicht, aber danach kann er dies sehr wohl tun. Unter den meisten Hundehaltern hat sich zum Glück herumgesprochen, dass Rutewedeln nicht immer ein Ausdruck von hundlicher Freude sein muss. Vielmehr signalisiert der Vierbeiner damit generell seine Erregung, die auch beispielsweise aggressiv bedingt sein kann. Wer kennt sie nicht, die beiden Rüden, die sich steifbeinig – mit im Nacken gesträubtem Fell – umkreisen und dabei knurren. Sieht man sich deren Ruten einmal an, kann man oft ein vibrierendes Wedeln erkennen, bevor es dann ordentlich zur Sache geht. Nur wer die Bedeutung der hündischen Signale im jeweiligen Kontext kennt, kann angemessen auf die Bedürfnisse seines Vierbeiners reagieren und ihm deutlich machen: „Ich verstehe dich!“ Dieses Verstehen ist die Basis für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Hund. 

Bevor wir uns näher mit der Kommunikation unserer Hunde beschäftigen, schauen wir doch erst einmal, was Kommunikation überhaupt bedeutet. Der Begriff Kommunikation leitet sich vom lateinischen Wort „communicatio“ ab und bedeutet so viel wie „Mitteilung“. Im alltäglichen Gebrauch verstehen wir darunter den Austausch von Informationen. Der Begriff „Austausch“ weist bereits auf einen wichtigen Aspekt auch der hundlichen Kommunikation hin. 

Zur Kommunikation sind ein Sender und ein Empfänger nötig 

Kommunikation verläuft nie einseitig, vielmehr fließen die Informationen zwischen den Kommunikationspartnern ständig hin und her. Der österreichisch-amerikanische Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Soziologe, Philosoph und Autor Paul Watzlawick (1921–2007) stellte dementsprechend richtig fest: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Zur Kommunikation braucht es einen Sender und einen Empfänger der Information sowie Signale, die eine Botschaft übermitteln können. Die Signale sollen beim Gegenüber bestimmte Verhaltensweisen auslösen. Anhand der Reaktion des Empfängers kann der Sender dann nämlich erkennen, ob seine Nachricht verstanden wurde. Kommunikation klappt nur da perfekt, wo beide Kommunikationspartner mit einem bestimmten Signal genau den gleichen Informationsgehalt verknüpfen. Ein Beispiel aus der Kommunikation zwischen Mensch und Hund soll dies verdeutlichen: Frau Weber übt im Garten mit ihrem 13 Wochen alten Welpen Loui das Signal „Sitz“. Sie stellt sich vor ihren Hund und sagt: „Loui, sitz!“. Setzt sich Loui nun hin, kann Frau Weber erkennen, dass ihr Signal von Loui nicht nur wahrgenommen wurde, sondern dass er auch verstanden hat, was Frau Weber von ihm möchte. Reagiert Loui aber nicht wie gewünscht, sondern bleibt stehen, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Vielleicht hat er das Signal nicht wahrgenommen, da Frau Weber das Wort „Sitz“ so leise gesagt hat, dass er es einfach nicht hören konnte. Es könnte aber auch sein, dass Loui die Bedeutung des Signals noch gar nicht gelernt hat und es daher noch gar nicht beherrscht. Oder aber die Ablenkung im Training ist für Loui noch zu groß, sodass er das Signal noch nicht zuverlässig in unterschiedlichen Kontexten ausführen kann. Vielleicht kann sich Loui auch einfach deshalb nicht hinsetzen, da es ihm Schmerzen bereitet. Legt sich Loui auf das Signal „Sitz“ hin, kann es auch sein, dass die Körpersprache von Frau Weber die Ursache für dieses Kommunikationsmissverständnis ist. Eventuell empfindet Loui die vornübergebeugte Haltung seines Frauchens als bedrohlich und er möchte ihr durch das Hinlegen signalisieren: „Bitte beende dein Drohverhalten, ich möchte keinen Streit mit dir.“ Um zu erkennen, was die Ursache für das Nicht-Reagieren ihres Hundes ist, muss Frau Weber Loui aufmerksam beobachten und die nun folgenden Signale erkennen. Zeigt er beschwichtigendes Verhalten, weil er sich bedroht fühlt, sendet er Stresssignale aufgrund von Schmerzen oder Überforderung oder reagiert er gar nicht auf die Ansprache von Frau Weber, da er das akustische Signal nicht bemerkt hat? Kommt es zu einem Kommunikationsmissverständnis, dann ist der Sender, also Frau Weber dafür zuständig, dass der Empfänger, Loui, sie richtig versteht – nicht umgekehrt. Frau Weber muss daher also, nachdem sie Louis Signale erkannt hat, entsprechend darauf reagieren, indem sie z.B. ihre eigene Körpersprache verändert und sich aufrichtet, Loui tierärztlich untersuchen und behandeln lässt, das Training des Signals einfacher gestaltet, indem sie z.B. anstatt im Garten im Haus trainiert oder aber das Signal einfach noch einmal lauter ausspricht. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es also im Zusammenleben mit unseren Hunden ist, diese richtig lesen zu können. Zur Kommunikation steht Hunden ein fein differenziertes Kommunikationssystem zur Verfügung, bei dem schwerpunktmäßig über optische Signale kommuniziert wird (Körperhaltung, Bewegungen) und sekundär über Berührungen (taktile Signale) und Gerüche (olfaktorische Signale). Falls Gestik und Mimik nicht ausreichen, um den gewünschten Informationsgehalt zu vermitteln, wird auf Lautäußerungen (akustische Signale) zurückgegriffen. Anhand zweier Beispiele aus dem Alltag von Mensch und Hund wollen wir uns einmal anschauen, wie Hunde sich untereinander und uns gegenüber verständlich machen. 

Ein selbstbewusster Hund zeigt allen seinen Status 

Frau Dose ist mit ihrer vierjährigen Hovawart-Hündin Cora unterwegs. Wie jeden Tag gehen die beiden die gleiche Spazierrunde. Nachdem Cora von der Leine befreit wurde, läuft sie mit hoch getragener Rute und stolz geschwellter Brust zielstrebig zu jedem Baum und Gebüsch und schnuppert dort sehr intensiv. Durch ihre imponierende Körperhaltung zeigt Cora, wie sie sich wahrnimmt bzw. wie ihr Umfeld sie anscheinend sieht. Cora ist offensichtlich kein unsicherer oder ängstlicher Hund, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Durch jede Faser ihres Körpers strahlt Cora Selbstbewusstsein aus, sie möchte durch ihre aufrechte Körperhaltung von ihrem sozialen Umfeld wahrgenommen werden und sich in ihrem Selbstempfinden bestätigt wissen. Findet Cora die Markierstelle eines anderen Hundes, dann hebt sie eines ihrer Hinterbeine, hockt sich über diese Stelle und hinterlässt dort selbst etwas Urin. Danach scharrt sie ausgiebig, sodass Frau Dose manchmal aufpassen muss, nicht von umherfliegenden Erdklumpen getroffen zu werden. 

Neben dem Einsatz von visuellen Signalen, wie z.B. der Körperhaltung läuft ein Großteil der hundlichen Kommunikation über den Geruchssinn. Dass Coras Verhalten nicht dem bloßen Entleeren ihrer Blase dient, ist am Scharren erkennbar, denn dieses ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Cora sowohl ihren eigenen Status demonstrieren möchte als auch ihren territorialen Anspruch verdeutlicht. Hunde haben verschiedene Möglichkeiten, durch Duftbotschaften untereinander zu kommunizieren. Gezielt eingesetzt wird vom Hund dazu Urin oder Kot, aber auch nicht bewusst hinterlassene Sekrete aus den Analdrüsen, der Violschen Drüse auf der Rutenoberseite einige Zentimeter hinter dem Rutenansatz (oft nur noch rudimentär beim Hund vorhanden) sowie den Schweißdrüsen zwischen den Zehenballen können geruchliche Informationen übermitteln. Neben der Vermittlung von Informationen über den Status des Hundes oder der Verdeutlichung territorialen Anspruchs wie bei Cora kann das Absetzen von Duftstoffen auch aus sexuellen Gründen (Anzeigen der Läufigkeit), als Zeichen des sozialen Zusammenhalts oder als Orientierungshilfe dienen. 

Da erscheint auch schon der Übeltäter, der sich erdreistet hat, in Coras Revier Duftmarken zu setzen – Willy, ein sechsjähriger Deutsch-Kurzhaar-Rüde. Dieser ist mit seinem Herrchen, Herrn Rabe, unterwegs. Da Cora den Spazierweg als ihr Territorium betrachtet, empfindet sie die ungehemmte Bewegung Willys als Provokation. Mit geradem Rücken, hoch getragener Rute, nach vorne gerichteten Ohren und leicht federndem Gang läuft Cora einige Schritte auf Willy zu, als wollte sie ihm sagen: „Siehst du nicht, dass du dich auf meinem Grund und Boden befindest? Verschwinde hier!“ Willy bleibt stehen, senkt seinen Kopf ein wenig ab und vermeidet den direkten Blickkontakt. Durch seine submissive Körperhaltung demonstriert Willy eindeutig, dass er nicht auf Streit aus ist. Solche Demutsgesten sind kein Zeichen von Furcht, vielmehr sollen dadurch bedrohliche oder angespannte Situationen entschärft werden. Willys Dilemma: Herrchen folgen oder dem Gegner ausweichen? Herr Rabe ist derweil weitergegangen. Nach einigen Metern bemerkt er, dass sein Hund stehen geblieben ist. „Willy, hier!“ Doch Willy bewegt sich keinen Meter, denn Coras Körperhaltung hat sich schlagartig verändert. Sie spannt jeden Muskel in ihrem Körper an, wirkt steifer. Ihre Rute richtet sie noch mehr auf, sie verlagert ihr Gewicht auf die Vorderpfoten, senkt den Kopf leicht, sodass Kopf und Rücken eine Linie bilden. Coras Nackenhaare sind gesträubt, sie bekommt eine sogenannte Bürste. Ihre Maulwinkel sind kurz und rund, ihre Ohrwurzeln nach vorne gerichtet – und sie verharrt in dieser Position. All diese Signale zeigen, dass Cora eine offensive Drohhaltung eingenommen hat, sie möchte ihrem Gegenüber vermitteln: „Es ist jetzt wirklich an der Zeit, dass du verschwindest! Ich meine das ernst!“ Herr Rabe wird nun sichtlich wütend, er sieht in Willys Verhalten ein Zeichen von Ungehorsam. Mit harschem Ton brüllt er: „Willy, komm sofort hierher!“ 

Willy befindet sich nun in einem Dilemma. Einerseits teilt ihm Cora unmissverständlich mit, sich nicht weiter zu nähern, andererseits bekommt er Ärger mit seinem Herrchen, wenn er nicht umgehend zu diesem läuft, doch dazu müsste er an Cora vorbeilaufen. Willys Stresspegel steigt deutlich, er fängt an zu gähnen und hechelt. Würden die beiden Halter erkennen, was dort aus Hundesicht passiert, könnten sie diese Situation problemlos klären: Entweder ruft Frau Dose ihre Hündin zu sich und leint diese an oder Herr Rabe geht zu seinem Hund, stellt sich vor diesen und bittet Frau Dose, mit ihrer Hündin vorbeizugehen. Doch leider sieht man im Park immer wieder, dass viele Menschen die Signale ihrer Hunde nicht erkennen bzw. nicht verstehen. Und so besteht auch Herr Rabe darauf, dass Willy kommt. Als dieser sich in Richtung seines Herrchens, und damit auch in Richtung Cora, bewegt, attackiert diese Willy. Frau Dose rennt sofort laut schimpfend in Richtung Cora. Muss die Hündin sich wieder einmal so unmöglich benehmen? Auch Herr Rabe bleibt nun stehen. Erbost fährt er Frau Dose an, wie sie denn einen so aggressiven Hund laufen lassen könne. Beide Hunde werden von ihren Menschen eingesammelt und angeleint. Da Willy auf Coras Attacke hin weiter beschwichtigendes Verhalten gezeigt hat, sind beide Hunde zum Glück nicht verletzt. Cora erlebt das Schimpfen von Frauchen als Bestätigung, sie fühlt sich in ihrem Recht auf territoriale Verteidigung bestärkt und wird zukünftig weiterhin andere Hunde aus ihrem Revier vertreiben. Willy dagegen hat gelernt, Cora zukünftig bereits von weitem aus dem Weg zu gehen. Viel schlimmer aber ist, dass er auch gelernt hat, dass er sich auf Herrchen nicht verlassen kann. Dieser erkennt bedrohliche Situationen nicht, verlangt vielmehr gerade dann Unmögliches. Das Vertrauensverhältnis von Willy und Herrn Rabe ist empfindlich gestört! 

Bobbys Macke: Er lässt das Aufreiten nicht. Warum? 

Frau Weber lebt mit ihrem dreijährigen Havaneser-Rüden Bobby zusammen. Nachdem ihr Mann vor einigen Jahren verstorben war, fühlte sie sich so einsam und entdeckte den lebhaften Vierbeiner im Tierheim. Schnell war ihr klar, dass Bobby bei ihr einziehen würde. Frau Weber ist mit Bobby rundum zufrieden. Er versteht sich mit allen Hunden, jagt nicht, zieht nicht an der Leine und kann auch prima alleine bleiben. Nur eine Sache stört sie an Bobby. Immer wenn Frau Weber Besuch bekommt und sich mit diesem an den Küchentisch setzt, reitet ihr Hund nach einiger Zeit auf den Sofakissen auf. Frau Weber ist dieses Verhalten äußerst unangenehm, sie schimpft Bobby dann aus und entfernt ihn von der Couch. Aber egal wie oft sie schimpft und ihn von der Couch verbannt, das Verhalten ändert sich nicht. Als sie letztens beim Tierarzt mit Bobby war, erzählte sie ihm von Bobbys Verhalten und fragte nach, ob nicht etwa eine Kastration angebracht wäre. Doch ist dieser Schritt wirklich sinnvoll, um Bobbys Verhalten zu verändern?

Aufreiten kann bei Hunden verschiedene Ursachen haben. Zum einen gehört es zum Funktionskreis der Fortpflanzung. Hierbei springt der Rüde von hinten oder seitlich von hinten auf die läufige Hündin auf und umklammert diese im Beckenbereich mit seinen Vorderpfoten. Mit einigen Stoßbewegungen führt der Rüde dann seinen Penis ein. Vor dem Aufreiten kommt es zum Umwerben der Hündin. Dazu zeigt der Rüde durch sexuelles Imponiergehabe sein Interesse an der Hündin und macht sich für diese spannend. Auch leckt er intensiv im Genitalbereich der Hündin und klappert dabei mit den Zähnen. Dieses Zähneklappern zeigt seine sexuelle Erregung. Darüber hinaus speichelt der Rüde stark, da er nun sein Vomeronasales Organ aktiviert. Dieses „Mund-Riech-Organ“, das sich am Gaumendach des Hundes direkt hinter den Schneidezähnen befindet, ist auf die Erkennung der Gerüche von Sozialpartnern spezialisiert. Mit ihm nehmen Hunde sogenannte Pheromone anderer Hunde auf und können somit sowohl Informationen über das Geschlecht und den Fortpflanzungsstatus des jeweiligen Artgenossen erhalten als auch über dessen sozialen Status. All diese Zeichen fehlen aber bei Bobbys Aufreiten auf die Sofakissen, daher hat dieses Verhalten wenig mit einem übertriebenen Sexualtrieb zu tun und eine Kastration erzielte keine Besserung. 

Bobbys Strategie: Immer im Mittelpunkt stehen 

Aufreiten kann auch im aggressiven Kontext gezeigt werden. Durch das Festhalten soll ein Kontrahent in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Vorab sind dann aber auch weitere Drohsignale erkennbar. Dieses Verhalten wird geschlechtsunabhängig gezeigt, d.h. eine Hündin kann auch auf einem Rüden aufreiten, um ihn zu begrenzen. Bobby möchte jedoch sicher nicht die Sofakissen in ihrer Bewegung beschränken, daher scheidet diese Ursache wohl ebenfalls aus. 

Es gibt auch einige Hunde, die das Aufreiten als sogenannte Übersprunghandlung einsetzen. Diese Verhaltensweisen zeigen Hunde immer dann, wenn sie gestresst sind, eine Situation sie also momentan überfordert. Mit diesen Ersatzhandlungen können Hunde dann Druck abbauen. Kennzeichnend für Übersprunghandlungen ist, dass sie in der aktuellen Situation nicht passend erscheinen und auch andere Stresszeichen erkennbar sind, wie z.B. gähnen, hecheln oder sich kratzen. Bobby zeigt dieses Verhalten, da er weiß, dass Frau Weber durch die Anwesenheit des Besuchs sich nicht mehr mit ihm beschäftigen wird. Seinen Stress baut er daher durch das Aufreiten ab. Durch die anschließende Aufmerksamkeit durch Frau Weber, die Bobby zwar ausschimpft und ihn vom Sofa verbannt, hat Bobby auch gelernt, dass Aufreiten eine gute Strategie ist, wieder voll im Mittelpunkt zu stehen. 

Ein klassisches Kommunikationsmissverständnis zwischen Mensch und Hund. Damit Bobby das Verhalten zukünftig nicht mehr zeigt, sollte Frau Weber ihn also viel eher vollständig ignorieren. Sie beschäftigt sich einfach weiter mit ihrem Besuch und verhält sich so, als wäre Bobby gar nicht da. Sie darf ihn also weder anschauen, noch ansprechen oder gar anfassen. Das ist für Frau Weber gar nicht einfach, denn sie ärgert sich eigentlich sehr über Bobbys Verhalten. Merkt er aber an ihrer Körpersprache, dass sie doch auf sein Aufreiten reagiert, ist dies für ihn Bestätigung und Aufmerksamkeit genug. Bleibt Frau Weber jedoch konsequent und ignoriert Bobby dazu auch im Alltag häufiger, geht also, auch wenn kein Besuch da ist, nicht ständig auf Forderungen von Bobby ein, lernt dieser, dass sein Verhalten keinen Erfolg bringt und dass es Zeiten gibt, in denen er nicht im Mittelpunkt steht. Kommunikation ist der Motor für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Hund, denn nur wer den anderen versteht, kann sich auch ihm gegenüber verständlich machen. Schärfe also Deinen Blick für hündisches Verhalten und lasse Dich auf die Sprache Deines Vierbeiners ein, dann werden Sätze wie „Das geschah ganz plötzlich, wie aus heiterem Himmel!“ oder „Warum macht er das nur?“ bald der Vergangenheit angehören.

Beobachte Deinen Hund

Hunde verständigen sich untereinander und uns gegenüber nicht mit Worten, sondern nutzen ihren Körper zur Kommunikation. Wie der andere Hund steht, wie er die Rute hält, wohin das Gewicht verlagert wird, wie lange der Blickkontakt ist oder wie sich der andere Hund von A nach B bewegt, all diese Signale geben dem Hund einen Eindruck vom Gegenüber. Hunde kommunizieren ganzheitlich, sie nutzen ihren gesamten Körper, um sich mitzuteilen. Daher ist es für das Zusammenleben von Mensch und Hund immens wichtig, sich mit der Körpersprache und Kommunikation von Hunden zu beschäftigen.

Regeln der Kommunikation

Wenn Hunde miteinander kommunizieren, geht es darum, dem Gegenüber konkrete Handlungsabsichten und die zu Grunde liegenden Motivationen dahinter mitzuteilen. Hunde sind sehr soziale Lebewesen und Kommunikation dient bei ihnen dazu, das soziale Miteinander zu regeln, also Kooperation zu fördern und Konflikte zu vermeiden. Es geht um Bedürfnisse wie Fressen, Fortpflanzung, Nähe, Sicherheit und Zugehörigkeit. Auch der eigene Status wird kommuniziert. Über ihr Ausdrucksverhalten machen Hunde deutlich, wie sie sich im Verhältnis zu einem anderen Gruppenmitglied sehen oder welches Interesse sie an bestimmten Ressourcen haben. Auch der Gefühlszustand eines Hundes ist über verschiedene Signale erkennbar. Bei Begegnungen mit anderen Hunden müssen wir diese Signale richtig interpretieren.

 

Ein Artikel von Marc Lindhorst für die Zeitschrift "Mein Hund und Ich"