Helga und ihr blinder Schäferhund-Mix "Malibu"
18.07.2017
Am 29. Juni 2012 zog der damals 4-jährige Husky-Schäferhund-Mix Malibu – kurz „Mali“ genannt – aus dem Tierheim Berlin bei mir ein. Mein bis dahin größter Traum ging damit in Erfüllung: Der erste eigene Hund. Bereits im Tierheim wies man mich darauf hin, dass etwas mit seinen Augen nicht stimmte. Nach einiger Zeit bin ich dann auf den Rat meiner Haustierärztin zu einem Spezialisten für Tieraugen gegangen. Dort bestätigte man mir, was ich bereits vermutet hatte, Mali war bereits auf dem rechten Auge blind und auf dem linken Auge hatte er grauen Star. Da das blinde Auge einen erhöhten Druck (Glaukom) und er somit starke Schmerzen hatte, habe ich ihm auf den Rat der Ärztin eine Prothese einsetzen lassen. Er kam damit gut zurecht und ich hoffte, dass es ihm nun besser gehen würde.
Nach einem halben Jahr entschieden wir uns dann auch das andere Auge mit dem grauen Star operieren zu lassen, damit er wenigstens auf diesem wieder besser sehen konnte. Nach der Operation musste man uns dann leider sagen, dass sich die Netzhaut gelöst hat und er vollständig erblinden wird. Auch dort entwickelte sich nach kurzer Zeit ein Glaukom und wir mussten ihm auch hier schlussendlich eine Prothese einsetzen lassen. Eine Welt brach für mich zusammen und ich machte mir große Vorwürfe, dass ich ihn nicht früher operieren lassen habe. Mir wurde von vielen geraten, ich solle ihn doch einschläfern lassen, da er doch so kein ordentliches Leben mehr hätte.
Aber weder Mali noch ich wollten aufgeben und Mali bewies mir jeden Tag, dass das Leben auch ohne Augenlicht ein lebenswertes war. Nachdem wir uns beide an die neue Situation gewöhnt hatten – er womöglich schneller als ich – habe ich mir überlegt, wie kann ich ihn nun artgerecht auslasten und seine Sinne weiter stärken. Nur einmal am Rande: Ich gehe mit ihm joggen, Fahrrad fahren bzw. Bike-Jöring und mache mit ihm diverse Suchspiele. Die einfachen Leckerlies zu suchen war ihm jedoch nach einer Weile einfach zu langweilig. Daher bin ich nach einiger Suche im Internet auf Doreen Hörchner gestoßen, welche Mantrailing als Freizeitbeschäftigung anbietet. Wir verabredeten uns auf ein Erstgespräch. Doreen wollte sich erst einmal ein Bild von uns machen und in Ruhe testen, ob Mali der Mantrailing-Aufgabe überhaupt gewachsen wäre. Sie war auf Anhieb schwer begeistert von uns.
Mittlerweile nehmen wir an dem zweiten Mantrailing-Kurs teil und es werden bestimmt noch weitere folgen, denn Mali und ich haben hier im DOGS Potsdam/Zossen mit Doreen eine tolle Trainerin und neue Freunde gefunden, die genauso viel Spaß am Training mit ihrem Vierbeiner haben wie wir. Ich sage daher: Danke Doreen, dass du uns so herzlich aufgenommen hast.