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American Bulldog

Steckbrief

FCI Standardnummer: nicht anerkannt
Herkunftsland: USA
Widerristhöhe Hündin: ca. 51–64 cm (je nach Typ und Linie)
Widerristhöhe Rüde: ca. 56–69 cm (je nach Typ und Linie)
Fellfarbe: weiß, falb, braun, cremefarben, rot gescheckt oder gestromt
Fellbeschaffenheit: kurz und dicht

Ursprünglich vielseitige Arbeitshunde auf Farmen

Aussehen

Der American Bulldog ist ein mittelgroßer, eindrucksvoller und kräftiger Hund. Er ist klar als Bulldogge erkennbar. Die Widerristhöhe liegt zwischen 56 und 64 cm, abhängig von Typ und Linie, das Gewicht ist nicht festgelegt.

Das kurze, dichte Fell kann in vielen Farben auftreten, darunter weiß, falb, braun, cremefarben, rot gescheckt oder gestromt. Schwarz, Merle und Tricolor sind nicht zulässig. Der Kopf ist breit mit deutlichem Stop, die Lefzen sind leicht hängend, aber bestenfalls nicht übermäßig ausgeprägt. Die Ohren und die Rute dürfen nicht kupiert sein. Die Augen sind rund bis mandelförmig und meist dunkel gefärbt. Die Brust ist tief und gut bemuskelt, die Gliedmaßen sind gerade und mit kompakten, runden Pfoten ausgestattet.

Typen und Varianten

Der American Bulldog wird weder von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) noch vom AKC (American Kennel Club) anerkannt. Der UKC (United Kennel Club) führt ihn seit 1999 als eigenständige Hunderasse, jedoch ohne verbindliche Standards. Dadurch existieren verschiedene Linien und Typen:

  • Johnson Type (Bully/Classic-Type): Massiger, mit stärkerem Vorbiss und mehr Falten, oft für Ausstellungen gezüchtet.
  • Scott Type (Standard-Type): Schlanker, mit längerer Schnauze, ähnlich einem Pitbull Terrier.
  • Hybrid-Type: Mischform aus beiden Haupttypen.

Geschichte

Der American Bulldog entstand als vielseitig einsetzbarer Hof- und Jagdhund auf dem Land. Seine Wurzeln reichen bis zu den britischen Siedler:innen zurück, die ihre Bulldoggen mit nach Amerika brachten. Diese Hunde wurden als kräftige Arbeitshunde geschätzt, die Haus und Hof bewachten, Vieh trieben und bei der Wildschweinjagd halfen.

Ihr mutiges Wesen und ihre Kraft führten jedoch dazu, dass sie für fragwürdige Zwecke missbraucht wurden, darunter illegale Hundekämpfe. Dies trug unter anderem dazu bei, dass der American Bulldog in einigen Ländern auf Rasselisten steht.

Der Name "American Bulldog" etablierte sich erst in den 1960er-Jahren. Heute wird die Rasse vom UKC und NKC (National Kennel Club) anerkannt, jedoch gibt es keine einheitlichen Standards, was zu einer großen Vielfalt innerhalb der Zuchtlinien führt.

Wesen und Erziehung

Der American Bulldog vereint Kraft und Sensibilität. Trotz seines imposanten Erscheinungsbildes ist er menschenfreundlich und verschmust. Er ist in Bezug auf seine Familie sehr sozial motiviert und zeigt sich ausgeglichen und tolerant gegenüber Kindern.

Fremden gegenüber ist er oft etwas reserviert. Hier hilft natürlich, wenn seine Bezugspersonen auf wichtige Regeln und Strukturen im Zusammenleben achten, territoriale Verantwortung über- bzw. abnehmen und zeigen, dass sie sich um den Besuch, die Post etc. kümmern. Dann ist der American Bulldog zwar wachsam, aber nicht grundsätzlich aggressiv. Eine frühe und sorgfältige Sozialisierung ist – wie bei allen Hunden – wichtig, um eine Verträglichkeit mit Artgenossen sicherzustellen. Als ehemaliger Farmhund verfügt er über enorme körperliche Stärke und Ausdauer. Bewegung und geistige Beschäftigung sind essenziell, um ihn auszulasten. Mit diesen Voraussetzungen entwickelt sich der American Bulldog zu einem entspannten Hund.

Gesundheitliche Aspekte

Da es keinen international verbindlichen Standard gibt, unterscheidet sich der gesundheitliche Zustand der Hunde unter Umständen erheblich. Verantwortungsvolle Zuchtstätten achten auf Gesundheit und ein ausgewogenes Wesen, während unseriöse Stellen extreme Merkmale bevorzugen, die gesundheitliche Probleme verursachen.

Häufige Erkrankungen beim American Bulldog sind:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD) und andere Gelenkprobleme
  • Knochenmissbildungen
  • Blindheit und Taubheit, insbesondere bei reinweißen Linien

Ein typisches Problem, das auf eine Qualzucht hindeutet, sind übertriebene körperliche Merkmale. Diese findet man insbesondere bei sogenannten „Bully“- oder „Extreme“-Typen mit sehr kurzen Schnauzen, übertriebenen Muskelmassen und extremer Faltenbildung. Diese Hunde leiden oft unter:

  • Atemproblemen
  • Gelenkerkrankungen
  • Hautentzündungen
  • Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme durch einen zu starken Vorbiss

Zudem führt übermäßige Inzucht zu genetischen Defekten und schwächt die Gesundheit der Tiere.

Seriöse Zuchtstätten setzen auf Hunde mit einer gesunden Schnauzenlänge, stabilen Gelenken und einer ausgewogenen Muskulatur. Käufer:innen sollten sich intensiv über die Herkunft ihres Hundes informieren, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Ein gesunder American Bulldog sollte sich frei bewegen können, keine Atemprobleme haben und ein aktives, agiles Leben führen.