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Bolonka Zwetna

Steckbrief

FCI Standardnummer: nicht anerkannt (nationale Anerkennung durch den VDH)
Gewicht Hündin: 3 bis 4 kg
Gewicht Rüde: 3 bis 4 kg
Widerristhöhe Hündin: bis zu 26 cm
Widerristhöhe Rüde: bis zu 26 cm
FCI Gruppe: nicht anerkannt (nationale Anerkennung durch den VDH)
Herkunftsland: Russland
Fellfarbe: Jede Farbe erlaubt, außer weiß und gescheckt
Fellbeschaffenheit: Lang, seidig, glänzend, dicht; gut entwickelte Unterwolle; Haar am ganzen Körper gleich lang; dicht und schwer große Locken oder Wellen bildend

Das „bunte Schoßhündchen“

Der Bolonka Zwetna (russ. „buntes Schoßhündchen“) gehört zu einer bereits sehr lange existierenden Familie von Begleithunden, den Bichons. Der Ursprung der Bichons lässt sich ziemlich genau bis in die Antike zurückverfolgen. Schon sehr früh und in verschiedenen Kulturen hatten die Menschen das Bedürfnis nach einem hündischen Begleiter, der ihnen Gesellschaft leisten sollte. Perfekt auf solche Anforderungen zugeschnitten, kamen die Bichons als Schoßhunde der Reichen um die ganze Welt, verbreiteten sich vom Mittelmeer aus über ganz Europa, weiter in den Norden und den Osten. Der Bolonka Zwetna entstammt dem russischen Zweig dieser Hunde. Seine Vorfahren lebten bereits am Hof der Zarin Katharina. Vor etwa 100 Jahren begannen erste „Zuchtbemühungen“ mit Bolognesern, Shih Tzu und Lhasa Apso, die offizielle Zucht begann 1951. Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erkennt den Bolonka Zwetna bislang nicht als Hunderasse an. In Deutschland werden Bolonkas seit 2011 vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) anerkannt.

Kleiner Hund in vielen Farben

Der Bolonka Zwetna ist ein kleiner Hund, der ein Gewicht zwischen drei und vier Kilogramm und eine Schulterhöhe von 24 bis 26 Zentimeter erreicht. Das Deckhaar ist lang, dicht und weich, die Haare bilden Wellen oder große Locken. Die Unterwolle ist relativ intensiv ausgeprägt und bietet Schutz vor Kälte. Bis auf weiß und gescheckt ist in Bezug auf die Fellfarben alles erlaubt und vertreten.

Quirliger Begleithundeprofi

Der Bolonka ist ein „erfahrener“ Begleiter des Menschen. Seine Vorfahren übernehmen die Aufgaben eines Gesellschafts- und Begleithunds bereits seit mehreren tausend Jahren. Trotzdem ist der Bolonka kein ausschließlicher Sofahocker. Ganz im Gegenteil sind die kleinen Hunde ziemlich lebhaft und haben einen relativ hohen Energielevel. Sie kommen gut in der Stadt und durchaus auch in einer Etagenwohnung klar, brauchen aber abwechslungsreiche Spaziergänge mit Training und Beschäftigung. Für Apportieren, Agility für kleine Rassen, Tricktraining sowie verschiedene Formen der Nasenarbeit ist der Bolonka Zwetna definitiv zu begeistern. 

Am liebsten immer bei seinen Menschen

Ganz wichtig sind ihm seine Menschen, oft auch eine bestimmte Bezugsperson. Dieser schließt sich der Bolonka Zwetna gern eng an und liebt es, mit ihr zu schmusen. Alleinsein mag er jedoch meist nicht – oder zumindest fällt es ihm häufig schwer. Umso wichtiger ist es, ihn frühzeitig und kleinschrittig daran zu gewöhnen und das Alleinbleiben regelmäßig zu trainieren. Dazu gehört unter anderem auch, dass seine Menschen nicht jedem charmanten Betteln um Aufmerksamkeit erliegen, sondern sich durchaus mal ignorant verhalten und selbst entscheiden, wann Sozialkontakt stattfindet.

Fellpflege muss sein

Das Fell des Bolonkas muss regelmäßig gepflegt werden, um nicht zu verfilzen. Hierzu kämmt man das Deckhaar alle zwei bis drei Tage vorsichtig durch, auch die Unterwolle muss regelmäßig ausgekämmt werden. 

Wie bei allen anderen Hunden sollten die Augen, Ohren, Krallen und Zähne regelmäßig überprüft werden.

Gesundheitliche Aspekte

Die Kniescheibe des Bolonka Zwetnas ist zuweilen – wie bei vielen Kleinhunden – von Patellaluxation betroffen. Die Kniescheibe springt dabei aus ihrer Verankerung. Der Hund tritt dann nicht mehr normal auf, sondern „hoppelt“ mit dem betroffenen Bein immer mal wieder. Er sollte in dem Fall einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorgestellt werden, da sich unbehandelt Knorpelschäden und Gelenksentzündungen entwickeln können.

Eine Hüftgelenksdysplasie kennt man normalerweise eher bei größeren Hunden, teilweise tritt sie jedoch auch beim Bolonka Zwetna auf.

Die Augen des Bolonkas sind relativ anfällig für Krankheiten. Dazu gehören Grüner und Grauer Star sowie Progressive Retinaatrophie. Der Bolonka neigt leicht zu einer Bindehautentzündung. Zu viel Fell im Bereich der Augen kann diese außerdem reizen und Irritationen hervorrufen. Störende Haare um die Augen sollten daher bei Bedarf gekürzt werden.